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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wie Chromosomen und dergleichen keine Auskunft geben, aber bevor ich herkam, wurde ich informiert, die dominierende Rasse auf Cottman Vier sei menschlicher Abstammung, obwohl es dort ein paar intelligente Gruppen gäbe, die es nicht seien.« Wie ein Schock kam die Erinnerung an Callistas Worte, sie befände sich in der Gewalt von Nichtmenschen. Sicher wollte sie, daß ihre Verwandten es erfuhren. Doch sollte er ihnen das Frühstück verderben? Später war noch Zeit genug, es ihnen zu berichten.
   Damon hielt ihm eine Schüssel hin, und er bediente sich mit etwas, das wie ein Omelett aussah und auch so schmeckte. Es waren Kräuter und ihm unbekanntes Gemüse darin, aber es war gut. Auch Obst gab es - am ehesten glich es noch Äpfeln und Pflaumen - und ein Getränk, das er schon in der Handelsstadt probiert hatte. Es schmeckte nach bitterer Schokolade.
   Beim Essen bemerkte er, daß Ellemir immer wieder zu ihm hinsah. Ob seine Tischmanieren nach ihren Begriffen entsetzlich schlecht waren? Oder gab es kompliziertere Gründe?
   Ellemir machte ihn immer noch nervös. Sie war Callista so ähnlich und doch in einer unfaßlichen Weise unähnlich. Er studierte jeden Zug ihres Gesichts und fand nichts, was anders als bei Callista war: die breite, hohe Stirn mit den zarten Löckchen am Haaransatz, zu kurz, um in die ordentlichen Zöpfe am Hinterkopf geflochten zu werden, die hohen Wangenknochen und die kleine gerade Nase mit dem Hauch von bernsteinfarbenen Sommersprossen, die kurze Oberlippe, der kleine, feste Mund und das runde Grübchenkinn. Mit Callista hatte er auf diesem Planeten zum ersten Mal eine Frau gesehen, die nicht warm angezogen war, ausgenommen die Frauen, die in den zentralgeheizten Raumhafenbüros arbeiteten, und die gehörten zum Imperium.
   Ja, das war der Unterschied. Jedes Mal, wenn Callista ihm erschienen war, hatte sie nichts weiter als ihr dünnes blaues Nachtgewand getragen. Er hatte so gut wie alles von ihr gesehen, was es zu sehen gab. Wenn sich ihm irgendeine andere Frau in dieser Aufmachung gezeigt hätte - nun, Carr war sein ganzes Leben lang ein Mann gewesen, der mitnahm, was sich ihm bot, ohne sich dabei sonderlich zu engagieren. Doch als er erwachte und Callista neben sich liegen sah und, noch halb im Schlaf, nach ihr gefaßt hatte, war er beschämt gewesen und ebenso verlegen wie sie. Auf diese Weise wollte er sie nicht. Nein, das stimmte nicht ganz. Selbstverständlich wollte er sie. Es war ihm ganz natürlich vorgekommen, daß er die Arme nach ihr ausstreckte, und so hatte auch sie es akzeptiert. Aber er wollte mehr. Er wollte sie kennen lernen, sie verstehen. Er wollte, daß sie ihn kennen lernte und verstand und Anteil an ihm nahm. Bei dem bloßen Gedanken, er habe ihr Veranlassung gegeben, sich vor einem groben oder gedankenlosen Annäherungsversuch zu fürchten, war Andrew heiß und kalt geworden, als könne sein tölpelhaftes Verhalten etwas sehr Süßes und Kostbares, etwas Vollkommenes zerstören. Noch jetzt, als er sich an ihren tapferen kleinen Scherz erinnerte (»Ach, ist das traurig! Das erste Mal, das allererste Mal liege ich bei einem Mann, und ich bin nicht im Stande, es zu genießen!«), spürte er einen Klumpen in der Kehle, eine ungeheure und ihm ganz neue Zärtlichkeit.
   Für dies Mädchen Ellemir empfand er nichts dergleichen. Wenn er sie beim Aufwachen in seinem Bett entdeckte, würde er sie wie jedes andere ihm über den Weg gelaufene hübsche Mädchen behandeln, es sei denn, sie weigerte sich entschieden - und in dem Fall wäre sie wahrscheinlich gar nicht erst gekommen. Aber mehr hätte es ihm nicht bedeutet, und wenn es vorüber gewesen wäre, hätte sie ihm nicht mehr bedeutet als die verschiedenen anderen Frauen, die er gekannt und mit denen er sich für kurze Zeit amüsiert hatte. Wie konnte es zwischen Zwillingen einen so subtilen Unterschied geben? War es einfach diese nicht greifbare Sache, die man Persönlichkeit nannte? Doch er wußte von Ellemir so gut wie nichts.
   Also wie war es möglich, daß Callista in ihm dies bedingungslose Ja wachrief, diese absolute Selbstaufgabe, und Ellemir nur ein Schulterzucken?
   Ellemir legte den Löffel hin und fragte nervös: »Warum starrt Ihr mich an, Fremder?«
   Andrew senkte die Augen. »Es war mir gar nicht bewußt, daß ich es getan habe.«
   Sie errötete bis an die Haarwurzeln. »Oh, entschuldigt Euch nicht. Ich habe auch gestarrt. Ich glaube, als ich von Menschen hörte, die von anderen

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