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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zweifelt. Das habe ich lange genug selbst getan. Doch es ist wahr. Und ich nehme an, Ihr seid Callistas Verwandte. Der Himmel weiß, Ihr seid ihr ähnlich genug für eine Zwillingsschwester.«
   Er ertappte sich bei dem Gedanken: Zu schade, daß die hier kein bißchen von Callistas sanftem Wesen hat . Nun, wenigstens der Mann schien ihm zu glauben.
   Damon stand auf, überließ das Feuer, das jetzt hell brannte, sich selbst und wandte sich Carr zu. »Ich entschuldige mich für den Mangel an Höflichkeit bei meiner Cousine, Fremder. Sie hat ein paar schwere Tage hinter sich, seit ihre Schwester bei Nacht und unbemerkt entführt wurde. Es ist nicht leicht für sie zu akzeptieren, Callista habe Euren Geist erreicht, während es ihr unmöglich war, ihre eigene Zwillingsschwester zu erreichen. Das Band zwischen Zwillingen soll das stärkste sein, das es gibt. Auch ich vermag es nicht zu erklären, aber ich bin alt genug, um zu wissen, daß es im Leben zu viele Dinge gibt, als daß ein Mann oder eine Frau sie alle verstehen könnte. Vielleicht seid Ihr im Stande, uns mehr zu erzählen.«
   »Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll«, antwortete Carr. »Ich verstehe es doch auch nicht.«
   »Ihr mögt Kenntnisse haben, die Euch nicht bewußt sind«, meinte Damon. »Hör für jetzt auf, ihn zu plagen, Ellemir. Wer und was er auch sein mag und was die vielen Wahrheiten von all dem sein mögen, er ist ein Gast, er ist müde und friert, und solange er nicht genug an Wärme und Essen und Schlaf, falls er ihn braucht, bekommen hat, ist es ein Bruch der Gastfreundschaft, ihn auszufragen. Du machst der Alton-Domäne keine Ehre, Verwandte.«
   Carr folgte dem allen bruchstückhaft. Manche Wörter waren ihm fremd, obwohl er in Thendara gelernt hatte, die lingua franca der Handelsstadt zu sprechen, und sich darin recht gut verständlich machen konnte. Immerhin bekam er mit, daß Damon dem Mädchen, das wie Callista aussah, ins Gewissen redete. Sie errötete bis an die Wurzeln ihres kupferfarbenen Haars. Langsam, damit er sie auch bestimmt verstand, erklärte sie: »Fremder, ich wollte Euch nicht beleidigen. Ich bin überzeugt, jedes etwaige Mißverständnis wird sich mit der Zeit aufklären. Nehmt vorerst die Gastfreundschaft unseres Hauses und unserer Domäne an. Hier ist Feuer: Essen wird Euch gebracht werden, sobald es gekocht ist. Habt Ihr sonst noch einen Wunsch, den zu erfüllen ich vernachlässigt habe?«
   »Ich würde gern diesen nassen Mantel ausziehen«, gestand Carr. Der Pelz begann in der zunehmenden Wärme des Feuers zu dampfen und zu tropfen. Damon kam, half ihm heraus und legte den Mantel beiseite. Er sagte: »Nichts von Eurer Kleidung eignet sich für die Schneestürme unserer Berge, und diese Schuhe sind reif für den Abfallhaufen. Für eine Bergwanderung sind sie nicht gemacht worden.«
   Carr verzog das Gesicht. »Eigentlich hatte ich diesen Ausflug auch nicht geplant. Und der Mantel gehört einem Toten, aber ich war verdammt froh, daß ich ihn hatte.«
   »Es war nicht meine Absicht, Euch wegen Eurer Art, Euch zu kleiden, zu kränken, Fremder«, begütigte Damon. »Doch die Tatsache bleibt, daß Ihr schon für das Haus unzweckmäßig gekleidet seid, und die Rückreise könnt für so auf gar keinen Fall antreten. Meine Sachen würden Euch kaum passen… « mit einem Lachen blickte Damon zu dem hoch gewachsenen Terraner auf, der einen Kopf größer war als er und wahrscheinlich das Anderthalbfache an Gewicht und Umfang besaß - »… aber wenn Ihr nichts dagegen habt, den Anzug eines Dieners oder Aufwärters zu tragen, kann ich Euch etwas besorgen, das Euch warm hält.«
   »Das ist sehr freundlich von Euch«, erwiderte Andrew Carr. »Ich trage dies Zeug seit dem Absturz, und es wäre schön, wenn ich mich umziehen - und waschen könnte.«
   »Das glaube ich gern. Nur wenige Menschen, selbst wenn Sie Bewohner dieser Berge sind, überleben einen Schneesturm, der sie im Freien überrascht«, sagte Damon.
   »Ich hätte ihn auch nicht überlebt, wenn Callista nicht gewesen wäre«, antwortete Andrew.
   Damon nickte. »Ich glaube es. Allein die Tatsache, daß Ihr, ein Fremder in unserer Welt, einen unserer Stürme überlebt habt, beweist die Wahrheit Eurer Worte. Kommt mit mir, und Ihr sollt frische Kleider und ein Bad bekommen.«
   Andrew folgte Damon durch die breiten Korridore und großen Räume und eine lange Treppe mit flachen Stufen hinauf. Schließlich gelangten sie in eine

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