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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht, und es gab nichts, was ihn in seine eigene Welt zurückzog. Und jetzt fand er sich unerwartet von neuem in einem Konflikt. Sein Verstand sagte ihm, dass die Terraner keinen Anspruch auf ihn hatten, dass sie nicht einmal erfahren würden, er hielte sich in der Altstadt von Thendara auf, und dass sie ihn ganz gewiss nicht verfolgten. Trotzdem war ihm nicht wohl zu Mute. Und auch er fragte sich, wo Dezi gewesen sein mochte, als Domenic starb, und verbrannte den Gedanken als unwürdig.
    Damon hatte ihm gesagt, Thendara sei von einem einzelnen Mann auf einem schnellen Pferd bei gutem Wetter in wenig mehr als einem Tagesritt zu erreichen. Aber für eine große Gesellschaft mit Dienstboten, Gepäck, einer schwangeren Frau und einem ältlichen Krüppel, der in einer Sänfte getragen werden musste, mochte die Reise vier- oder fünfmal so lange dauern. Ein Großteil der Arbeit, Pferde und Gepäck für die Reise fertig zu machen, fiel Andrew zu, und als die Gesellschaft endlich die großen Tore von Armida hinter sich ließ, fühlte er sich müde, aber zufrieden. Dom Estebans Sänfte hing zwischen zwei Pferden. Eine andere erwartete Ellemir, sobald ihr das Reiten zu viel wurde. Aber im Augenblick ritt sie an Damons Seite, eingehüllt in einen grünen Reitmantel, die Augen geschwollen vom Weinen. Andrew dachte daran, wie Domenic bei der Hochzeit Ellemir aufgezogen hatte, und fühlte sich tief traurig. Er hatte so wenig Zeit gehabt, diesen fröhlichen Bruder, der ihn sofort akzeptiert hatte, kennen zu lernen.
    Ihnen folgte ein langer Zug von Packtieren. Diener ritten auf den gehörnten Tieren, die auf den Bergpfaden einen sichereren Tritt hatten als die meisten Pferde. Den Schluss bildete ein halbes Dutzend Leibwächter, die sie gegen die Gefahren einer Reise durch die Berge beschützen sollten. Callista sah in ihrem schwarzen Umhang groß, bleich und wie aus einer anderen Welt aus. Wenn Andrew in ihr vergrämtes Gesicht unter der dunklen Kapuze blickte, konnte er sich das lachende Mädchen in den goldenen Blumen kaum noch vorstellen. War das erst gestern gewesen?
    Und doch, unter der feierlichen Trauerkleidung und dem blassen Gesicht war sie immer noch die lachende Frau, die seine Küsse mit so unerwarteter Leidenschaft empfangen und erwidert hatte. Eines Tages – bald, bald, gelobte er sich! – würde er sie befreien und sie immer bei sich haben. Er blickte auf ihren gebeugten Kopf, und sie sah mit blassem Lächeln zu ihm auf.
    Die Reise dauerte vier kalte und mühselige Tage lang. Am zweiten Tag entschied sich Ellemir für ihre Sänfte und setzte sich nicht mehr in den Sattel, bis sie kurz vor den Stadttoren angelangt waren. In dem engen Pass, von dem man die Stadt überblickte, bestand sie darauf, die Sänfte zu verlassen und wieder zu reiten.
    »In der Sänfte werden ich und das Kind schlimmer durchgeschüttelt als von Shirinas Gang«, behauptete sie, »und ich will nicht nach Thendara hineingetragen werden, als sei ich eine verwöhnte Königin oder ein Krüppel. Ich will sie wissen lassen, dass mein Kind kein Schwächling ist!« Ferrika, an die man sich um Entscheidung wandte, sagte, wichtiger als alles andere sei, dass Ellemir es bequem habe, und wenn es ihr angenehmer sei zu reiten, so solle sie.
    Andrew hatte die Comyn-Burg früher nur von der Terranischen Zone aus in großer Entfernung gesehen. Sie erhob sich hoch über der Stadt, gewaltig und alt, und Callista erzählte ihm, sie habe schon vor dem Zeitalter des Chaos hier gestanden und sei nicht von Menschenhand erbaut. Die Steine waren durch Matrix-Kreise aus den Türmen, die in Zusammenarbeit die Energien umwandelten, an die richtigen Stellen gehoben worden.
    Innen war die Burg ein Labyrinth mit ungeheuer langen Gängen, und die Zimmer, die man ihnen anwies – wie Callista sagte, waren sie seit undenklichen Zeiten während der Ratstreffen für die Altons reserviert –, waren beinahe ebenso geräumig wie die Doppelsuite, die sie auf Armida bewohnten.
    Außerhalb der Alton-Suite schien die Burg verlassen zu sein. »Aber Lord Hastur ist hier«, sagt Callista zu Andrew. »Er bleibt die meiste Zeit des Jahres in Thendara, und sein Sohn Danvan hilft, die Garde zu kommandieren. Ich vermute, sie werden den Rat einberufen, um über die Erbfolge von Alton zu entscheiden. Es gibt immer Fragen, und Valdir ist noch so jung.«
    Als Dom Esteban in die Haupthalle der Alton-Räume getragen wurde, kam ihm ein schlanker, blässlich aussehender Junge von ungefähr zwölf

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