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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Gegenbeschuldigungen sind erhoben worden. Im Augenblick bitte ich Euch zu gehen und die Angelegenheit nicht unter Euch zu besprechen. Klatsch wird sie nicht bessern. Hütet Euch vor unachtsamem Feuer anzünden im Wald; hütet Euch vor unachtsamem Gerede auch unter den Weisen. Aber seid versichert, wir werden gründlich erforschen, was hier Recht und was Unrecht ist, und Euch das Ergebnis in drei Tagen von heute zur Beurteilung vorlegen.«
    Langsam leerte sich der Raum. Esteban, todesbleich, sah Damon und Dezi traurig an. Er sagte: »Wenn Brüder sich entzweien, kommen Feinde und erweitern den Riss. Dezi, wie kannst du das tun?«
    Dezi schob sein Kinn vor. »Vater, ich lebe nur, um dir zu dienen. Zweifelst du an mir?« Er blickte zu Ellemir, die sich an Damons Arm klammerte, und sagte dann zu Callista: »Eines Tages wirst du mir danken, meine Schwester.«
    »Schwester!« Callista sah Dezi gerade in die Augen, dann spie sie ihm mit kalter Überlegung ins Gesicht und wandte sich ab. Sie legte ihre Fingerspitzen auf Andrews Arm und sagte klar und deutlich: »Bringe mich von hier weg, mein Gatte. Der Ort stinkt nach Verrat.«
    »Tochter_ «, flehte Dom Esteban, aber Callista drehte ihnen den Rücken, und Andrew hatte keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Sein Herz hämmerte, und seine Gedanken wiederholten unaufhörlich die Frage: Was nun?

19
    In ihren eigenen Räumen sagte Callista heftig zu Andrew: »Er hat Domenic getötet! Ich weiß nicht, wie er es getan hat, aber ich bin davon überzeugt!«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, wie er es getan haben könnte«, warf Damon ein, »und leider habe ich Grund zu der Annahme, dass er stark genug dazu war.«
    Ellemir fragte: »Kann er Kontrolle über Cathal gewonnen und ihn dazu gebracht haben, Domenic an einer verletzlichen Stelle zu treffen? Er hat die Alton-Gabe und kann einen Rapport erzwingen... « Aber sie glaubte selbst nicht daran, und Callista schüttelte den Kopf.
    »Nicht ohne Cathal zu töten oder sein Gehirn so zu schädigen, dass Cathals Zustand allein die ganze Geschichte verraten würde.«
    Damons Gesicht war ausdruckslos. »Dezi hat das Talent, die Arbeit einer Bewahrerin zu tun. Das haben wir alle gesehen, als ich ihm seine Matrix abnahm. Er kann den Stein eines anderen manipulieren und modifizieren, kann ihn seinen eigenen Schwingungen anpassen. Ich glaube, als er mit dem verletzten, aber noch lebenden Domenic allein gelassen worden war, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, wieder eine Matrix in seinen Besitz zu bekommen. Und als er Domenic die Matrix vom Hals nahm...« – er zuckte zusammen, und Andrew bemerkte, dass seine Hände zitterten – »... da blieb Domenics Herz unter dem Schock stehen. Ein perfekter, nicht zu entdeckender Mord, da keine Bewahrerin dort war und die meisten Leute nicht einmal wussten, dass Domenic eine Matrix besaß. Und das würde auch erklären, warum Dezi vor mir abgeschirmt ist.«
    Callista bebte. »Unter Telepathen muss er sich bis zum Tag seines Todes abschirmen – wirklich ein schreckliches Schicksal!«
    Ellemir erklärte wild: »Nicht halb so schrecklich wie der Tod, den er Domenic gab!«
    »Es ist schlimmer, als du dir klarmachst«, sagte Damon mit leiser Stimme. »Glaubst du, jetzt, wo Dezi seine Macht kennt, ist Valdir sicher? Wie lange wird er Valdir verschonen, wo jetzt nur noch Valdir zwischen ihm und dem Erbe von Alton steht? Und wenn er Dom Estebans Ohr und völliges Vertrauen gewonnen hat, was trennt ihn dann noch von der Herrschaft über die Domäne?«
    Ellemir wurde bleich, ihre Hände legten sich auf ihren Leib, als wolle sie das Kind, das dort schlief, schützen. »Ich habe dir gesagt, du hättest ihn töten sollen«, sagte sie und begann zu weinen. Callista sah Ellemir voll neuen Schreckens an.
    »Es wäre so furchtbar einfach. Nur ein paar dünne Blutgefäße müssten durchtrennt werden, und das ungeborene Kind, dessen Verbindung mit dem Leben zerstört ist, blutet sich zu Tode.«
    »Hör auf !«, schrie Ellemir.
    »Was glaubst du wohl, warum wir so vorsichtig beim Unterricht von Psi-Überwachern sind?«, fragte Callista. »Die Frauen im Turm sehen sich vor, dass sie während ihrer Arbeitsschicht nicht schwanger werden, aber natürlich passiert es gelegentlich doch. Und Dezi hat das Überwachen in Arilinn gelernt – Avarra sei uns gnädig, ich war es, die ihn unterrichtet hat! Und indem er erfuhr, wo die verletzlichen Stellen liegen und worauf er achten muss, um Mutter und Kind nicht zu schaden,

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