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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ich dir mein Wort geben, dass ich keine weiteren Schritte unternehme, ungeachtet dessen, was du bisher getan hast.«
    Dein Wort, Leonie? Was ist dein Wort wert?
    Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Die Bewahrerin wurde blass. Ihre Stimme zitterte. »Du widersetzt dich mir, Damon?«
    »Das tue ich«, stellte er fest. »Du hast dich nie nach meinen Motiven erkundigt, du hast vorgezogen, sie zu ignorieren. Du sprichst von Varzil dem Guten. Ich glaube nicht, dass du halb so viel von ihm weißt wie ich. Ja, ich widersetze mich dir, Leonie. Ich werde auf diese Anklagen zu gegebener Zeit antworten. Lege sie dem Rat vor, wenn es dir so gefällt, oder den Türmen, und ich werde bereit sein, darauf zu antworten.«
    Ihr Gesicht war totenbleich. Wie ein Totenkopf, dachte Damon.
    »Dann sei es so, Damon. Du kennst die Strafe. Deine Matrix wird dir abgenommen, und damit du nicht tun kannst, was Dezi getan hat, werden die Laran-Zentren deines Gehirns ausgebrannt. Es komme über dein eigenes Haupt, Damon, und alle hier mögen Zeugen sein, dass ich versucht habe, dich zu retten.«
    Sie drehte sich um und verließ das Zimmer. Die anderen folgten ihr auf den Fersen. Damon stand unbeweglich, das Gesicht starr und unnachgiebig, bis sie gegangen waren. Es gelang ihm, seine kalte Würde aufrechtzuerhalten, bis der Klang ihrer Schritte in den äußeren Räumen erstarb. Dann wankte er wie ein Betrunkener in den Innenraum der Suite.
    Er hörte Andrew fluchen. Es war ein ununterbrochener Strom von Ausrufen, die er für Terranisch hielt – er kannte kein Wort dieser Sprache –, aber niemand mit Laran konnte ihre Bedeutung missverstehen. Er ging an Andrew vorbei, warf sich mit dem Gesicht nach unten auf einen Diwan und blieb unbeweglich, das Gesicht in den Händen, liegen. Entsetzen schüttelte ihn; sein Magen hob sich in Wellen der Übelkeit.
    Seine Standhaftigkeit kam ihm nun wie der Trotz eines Kindes vor. Schon jetzt wusste er, dass er keine Möglichkeit hatte, die Anklagen zu entkräften. Sie würden ihn schuldig sprechen, sie würden die Strafe über ihn verhängen.
    Blind. Taub. Verstümmelt. Durchs Leben gehen ohne Laran, für immer Gefangener im eigenen Schädel, für immer in unerträglicher Einsamkeit... leben wie ein vernunftloses Tier. Er wand sich in Todespein. Andrew kam und stellte sich neben ihn, besorgt, aber nur teilweise verstehend, was Damon niedergeschmettert hatte.
    »Damon, nicht. Sicher wird der Rat es dich erklären lassen. Man wird erkennen, dass du das Einzige tatest, was du tun konntest.«
    Damon stöhnte nur auf. Alle Ängste seines Lebens, von denen ihm immer gesagt worden war, ein Mann müsse sie unterdrücken, schlugen in einer großen, sich brechenden Welle über ihm zusammen und ertränkten ihn. Die Ängste eines einsamen, unerwünschten Kindes, eines einsamen Jungen im Kadettenkorps, unbeholfen und ungeliebt, nur als Coryns erkorener Freund toleriert. Sein ganzes Leben lang hatte er seine Ängste in Schach gehalten, um nicht für weniger als ein Mann gehalten zu werden. Die von selbstquälerischen Zweifeln begleitete Angst, Leonie könne hinter seine beherrschte Maske blicken und seine verbotene Leidenschaft, sein Begehren entdecken.
    Das Schuldbewusstsein und die Verlorenheit, als sie ihn von Arilinn wegschickte und ihm sagte, er sei nicht stark genug für diese Arbeit. Das hatte seiner Angst, ein Schwächling zu sein, die er immer erstickt hatte, neue Nahrung gegeben. Die unterdrückte Angst in all den Jahren in der Garde, als er wusste, er war kein Soldat, kein Schwertkämpfer. Die furchtbaren Gewissensbisse, dass er geflohen war und seine Gardisten an seiner Stelle dem Tod überantwortet hatte...
    Sein ganzes Leben lang. Sein ganzes Leben lang hatte er Angst gehabt. Hatte es auch nur einen Tag gegeben, an dem er sich nicht bewusst gewesen war, dass er ein Feigling war, der Tapferkeit nur vortäuschte, damit niemand erkannte, welch ein sich krümmender Wurm er war, welch ein hilfloser Lügner, welch armseliges Ding in der äußeren Gestalt eines Mannes? Sein Leben bedeutete ihm wenig. Er wäre lieber gestorben, als sich entlarvt zu sehen als der schändlich feige Schwächling, der er war.
    Aber jetzt drohte man ihm das eine an, das er wirklich nicht ertragen konnte, nicht ertragen würde. Es wäre leichter, jetzt zu sterben, sich das Messer durch die Kehle zu stoßen, als geblendet, verstümmelt, wie ein wandelnder Leichnam das Leben zu fristen.
    Langsam wurde er sich durch den Nebel aus Panik und Angst

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