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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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 »Warten wir’s ab. Morgen kann ich vielleicht weiterreisen. Ich weiß, dass sich manche Menschen langsamer akklimatisieren als andere. Bei mir geht es nicht so schnell wie bei Vanessa, das ist alles.«
       »Und wenn es morgen nicht besser ist? Versprich mir wenigstens, dass du dann mit mir umkehren wirst«, bat Vanessa.
       »Das wollen wir morgen entscheiden. Ich verspreche dir gar nichts, Vanessa. Du bist noch nicht meine Vorgesetzte… «
       »Wenn ich dich für arbeitsunfähig erkläre… «
       »Lass das, Vanessa«, sagte Cholayna friedlich. »Wir stehen uns hier unter ganz anderen Bedingungen gegenüber als im HQ. Ich akzeptiere deinen Rat als Bergsteigerin, und ich werde alles tun, um mich schneller zu akklimatisieren. Ich trinke sogar dies Übelkeit erregende Altweiberheilmittel, das Camilla mir gebracht hat.«
       »Ein Bestandteil entspricht… « - Vanessa nannte ein terranisches Medikament, das Magda nicht kannte - »… und hier im Gebirge behandelt man seit Jahrhunderten solche Fälle von Höhenkrankheit damit. Sei nicht engstirnig.«
       »Es ist keine Engstirnigkeit, wenn ich sage, ich würde lieber mir bekannte Tabletten schlucken als dies scheußliche Gebräu.« Trotzdem trank Cholayna, das Gesicht verziehend, den Tee, den Vanessa ihr reichte. »Ich tue mein Bestes. Du bist in diesen Bergen geboren, Magda, und du, Vanessa, hast schon als Teenager Klettertouren gemacht. Lasst mir Zeit.«
       »Du bist eine sture alte Hexe«, brummte Vanessa. Cholayna lächelte ihr zu und antwortete im gleichen Ton: »Und du bist ein respektloses Gör.«

    In der Ferne läuteten die Glocken der Stadt. Cholayna war in leichten Schlummer gesunken. Vanessa war nervös.
       »Wenn ich nur etwas tun könnte!«
       »Alles, was getan werden kann, erledigen Camilla und Jaelle besser, als es uns möglich wäre, Vanessa. Wir können nur warten und uns um Cholayna kümmern.« Auch für Magda war es nicht leicht. In den Jahren als Außendienstagentin hatte sie sich daran gewöhnt, nach ihrem eigenen Kopf zu handeln. Ihrer Natur war es fremd, einfach dazusitzen und andere die notwendige Arbeit tun zu lassen.
       Es wurde Mittag. Cholayna wachte auf, und sie flößten ihr wieder Schwarzdorntee ein. Da kam Jaelle herein und warf ihre alte Jacke auf einen Stuhl.
       »Ich habe mit der Frau gesprochen, die Lexies Sattel ausgebessert hat. Anscheinend sind sie ganz plötzlich aufgebrochen - wie sie es ausdrückte, bei Nacht und Nebel, als alles schlief. Zufällig war sie wach und im Stall, weil sie nach einem kranken Pony sehen musste. Sie sagte, die Klosterglocken hätten gerade zur Nachtmette geläutet, die ein paar Stunden nach Mitternacht ist - das weiß ich von meinem Bruder, der in Nevarsin erzogen wurde.«
       »War Acquilara bei ihnen?«, fragte Magda.
       »Niemand war bei ihnen, jedenfalls niemand, den Varvari gesehen hat«, antwortete Jaelle. »Sie sattelten und beluden ihre Pferde selbst. Und man kann sich denken, welche Route sie nehmen wollten, weil Rafi über die Gefahr sprach, die die Banshees auf dem Pass darstellen.«
       »Also gibt es zwei Möglichkeiten«, überlegte Vanessa. »Erstens: Sie sind aus Angst vor Acquilara geflohen. Zweitens: Sie hatten sich mit ihr an einem anderen Ort verabredet. Tut mir Leid, Jaelle, ich finde nicht, dass uns das irgendwie weiterbringt.«
       »Zumindest wissen wir, dass sie die Stadt verlassen haben«, betonte Jaelle. »Wir könnten Nevarsin kaum Haus für Haus durchsuchen. Es mag nicht leicht sein, ihre Spur in der Wildnis zu finden, aber wenigstens wird sich uns da niemand in den Weg stellen. Und wir wissen, dass sie nordwärts über den Nevarsin-Pass gezogen sind, statt sich wieder nach Süden zu wenden oder die Straße nach Westen über die Hochebene von Leng zu nehmen. Ich habe immer gehört, diese Straße sei unpassierbar und werde von Monstern unsicher gemacht, neben denen Banshees Schoßtiere seien.«
       »Das hört sich nach dem darkovanischen Äquivalent von ›Hier gibt es Drachen‹ an«, murmelte Cholayna.
       »Als Drachen genügen mir der Nevarsin-Pass und die Banshees«, meinte Jaelle, die Pragmatische. »Sechzehntausend Fuß, höher als Ravensmark. Der Weg ist wahrscheinlich besser, aber die Frage ist: Ist dies ein schlechtes Jahr für Banshees? Feststellen ließe es sich nur durch eine ziemlich komplizierte ökologische Untersuchung, so habe ich es von Kindra gehört. Gibt es viele Eiskaninchen, finden die Banshees genug

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