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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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 Auf der Karte war etwas wie eine Siedlung oder ein Dorf zu sehen. Magda betete, dass es nicht wieder ein Räubernest war.
       »Leg dein Bein hoch, und ruhe es aus, so lange du kannst, Jaelle. Vanessa und ich gehen auf Erkundung aus.« Cholayna, dachte Magda, sah schlechter aus als Jaelle, sie atmete in pfeifenden, rasselnden Stößen. Aber umkehren konnten sie nicht, und es gab kein Obdach in der Nähe. Sie mussten weiterziehen und darauf hoffen, irgendwo eine Unterkunft zu finden. Magda war nicht abergläubisch, doch der Tod des Ponys schien ihr ein schlechtes Omen zu sein. Sie hatten auf diesem langen Treck zu viel Glück gehabt, und wenn es sie jetzt im Stich ließ, was würde darauf folgen?
       Camilla bat: »Lasst mich mitgehen… «
       »Du musst hier bleiben und dich um Cholayna und Jaelle kümmern. Vanessa ist eine erfahrene Bergsteigerin, und ich bin im Augenblick in der besten körperlichen Verfassung.« Magda lächelte schwach. »Du wirst es schwerer haben als wir, wenn du in der Kälte hier festsitzt. Pack Schlafsäcke aus, und hülle dich und die beiden anderen darin ein. Vanessa und ich müssen uns bewegen, da wird es uns wenigstens warm.«
       Jaelle bemerkte: »In all den alten Geschichten Kindras wurde betont, der Weg zu der geheimen Stadt der Schwesternschaft werde bewacht. Ich frage mich, ob wir auf die Probe gestellt werden.«
       Cholayna wickelte einen Schlafsack um sich und Jaelle. »Ich kann nicht recht glauben, dass sie so viel Macht haben. Dass sie das Wetter beeinflussen, lasse ich mir noch eingehen. Die Lawine? Nein, die haben wir sicher… « Ein lange anhaltender Hustenanfall unterbrach sie, und halb erstickt beendete sie ihren Satz: »… den verfluchten Umständen im Allgemeinen zuzuschreiben. Camilla, ist noch etwas von deinem Hexengebräu da?«
       Es fiel Magda merkwürdig schwer, dem provisorischen Lager den Rücken zu kehren. Zum ersten Mal in ihrem Leben musste sie sich anseilen, aber ein Blick auf den mit Geröll bedeckten, eisigen Felsboden über und unter ihr überzeugte sie, dass es notwendig war. Vorsichtig, immer in Gefahr, sich einen Knöchel zu brechen, wenn nichts Schlimmeres passierte, bahnten sie und Vanessa sich einen Weg durch die Steinhaufen. Die Eiswände des Gletschers hingen über und schienen auf sie herabzukippen.
       Sie mussten hier höher als fünftausend Meter sein, und da wurde auch Magda der Atem knapp. Der ganze Hang war voll von frisch gefallenem Schnee und altem Eis. Mehrere Felsnadeln waren durch breite Gräben getrennt, bis zum Rand mit losem Geröll und wacklig liegenden Blöcken gefüllt. Nichts verriet, dass hier einmal ein Weg gewesen oder irgendjemand entlanggegangen war.
       Beim Klettern enthüllte sich ihnen die ganze weite Gebirgslandschaft. Sie näherten sich dem breiten Eiswall, der den auf der Karte eingezeichneten Gipfel umlagerte. Jeden Graben überquerten sie so schnell wie möglich, immer auf der Hut vor neuen Steinschlägen von oben, bis sie wieder an einer der aufragenden Felsnadeln außer Gefahr waren.
       »In dieser Richtung geht es nicht.« Vanessa blieb im Schutz eines gewaltigen Blocks stehen und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Wir müssten ganz eng beieinander bleiben, und wahrscheinlich wären wir gezwungen, die Pferde und Chervines zusammenzubinden und in einem Klumpen hinaufzubringen. Nicht gut. Und das da gefällt mir auch nicht.«
       Sie hob die Hand, und Magda stockte das Herz. Sie befanden sich ganz auf der einen Seite in Sicherheit, aber der große Gletscher, eine überwältigende Masse aus gequälten Eisformationen, im Augenblick des Umkippens erstarrt, erhob sich hoch auf der anderen Seite, genau am Ende einer gewaltigen Eisschicht oben auf dem Gipfel, den sie überqueren mussten.
       Der Hang fiel sanft ab, doch so wenig Magda über Gletscher wusste, eins war ihr klar: Das Eis bewegte sich unaufhaltsam, wenn auch unmerklich, den Berg hinunter, den sie irgendwie zu erklettern hatten. Die unter unvorstellbarem Druck stehende Gletscherzunge brach von Zeit zu Zeit an der Kante ab und donnerte auf ihrer Route ins Tal. So war es mit der Lawine gewesen, die Jaelles Pony getötet und fast Jaelle mitgenommen hatte. Woher sollten sie wissen, wann die nächste kam? Waren eigentlich ihre Kameradinnen im Lager sicher?
       Wieder eilten sie über einen Graben voller rasiermesserscharfer loser Schiefer, die ihre Stiefelsohlen zerschnitten. Die Sonne war hinter der sich verdichtenden

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