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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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daß ich dir verboten habe, die Terranische Zone zu verlassen? Du willst mir doch nicht erzählen, du habest es vergessen?«
   »Ich hatte es nicht vergessen.«
   »Mit anderen Worten, du bist absichtlich ungehorsam gewesen.«
   Larry antwortete nur: »Ja.«
   Offensichtlich kostete es Montray Mühe, seinen Zorn zu beherrschen. »Und warum, wenn ich es doch verboten hatte?«
   Larry überlegte kurz, bevor er antwortete. Suchte er nur nach Entschuldigungen für das, was er hatte tun wollen? Dann war er wieder ganz sicher, richtig gehandelt zu haben.
   »Dad, ich hatte ein Versprechen gegeben, und ich hielt es für unrecht, mein Wort aus keinem besseren Grund zu brechen, als weil du mir verboten hattest, in die Stadt zu gehen. Es war etwas, das ich tun mußte, und du behandelst mich wie ein Kind. Ich habe versucht, dafür zu sorgen, daß niemand hineingezogen werden würde, falls mir etwas zustieße. Du nicht und das Terranische Imperium nicht.«
   Nach langem Schweigen sagte sein Vater: »Und du meintest, diese Entscheidung selbst treffen zu müssen. Gut, Larry, ich bewundere deine Ehrlichkeit. Trotzdem weigere ich mich, dir das Recht zuzugestehen, meine Befehle aus Prinzip zu ignorieren. Du weißt, ich bestrafe dich nicht gern. Aber betrachte dich vorläufig als unter Hausarrest stehend. Du wirst unsere Wohnung außer für die Schule unter gar keinem Vorwand verlassen.« Er machte eine Pause. Ein freudloses Lächeln umspielte seine Lippen. »Wirst du mir gehorchen, oder soll ich die Wachen informieren, daß sie dich nicht durchlassen dürfen, ohne es zu melden?«
   Larry zuckte unter der Härte der Strafe zusammen, aber sie war gerecht. Sein Vater konnte von seinem Standpunkt aus gar nicht anders handeln. Er nickte, ohne aufzublicken.
   »Ganz, wie du sagst, Dad. Du hast mein Wort.«
   Montray erklärte ohne Sarkasmus: »Du hast mir bewiesen, daß dir dein Wort etwas bedeutet. Ich will dir vertrauen. Hausarrest, bis ich entscheide, daß ich dir die Freiheit zurückgeben kann.«
   Die nächsten Tage waren trostlos; keiner unterschied sich von dem vorhergehenden. Die Verletzungen im Gesicht und an den Händen heilten, und sein darkovanisches Abenteuer verblaßte, als habe es vor langer Zeit stattgefunden. Der Hausarrest nahm ihm sogar Dinge, die er vorher gar nicht zu schätzen gewußt hatte - die Freiheit, auf dem Raumhafen und in der terranischen Stadt herumzuwandern, Freunde zu besuchen, Läden zu betreten. Doch niemals zweifelte Larry daran, richtig gehandelt zu haben. Er litt unter den ihm auferlegten Beschränkungen, aber er bereute die Tat nicht, mit der er sie verdient hatte.
   Zehn Tage waren vergangen, und Larry begann sich zu fragen, wann sein Vater das über ihn ergangene Urteil aufheben werde, als der Befehl vom Kommandanten kam.
   Sein Vater war eines Abends gerade nach Hause gekommen, da summte das Interkom, und als Montray den Hörer auflegte, sah er gleichzeitig wütend und besorgt aus.
   »Dein idiotischer Streich hat wahrscheinlich Folgen gehabt«, sagte er ärgerlich. »Das war das Büro des Legaten in der Verwaltung. Du und ich sollen uns heute Abend beide dort melden - und es war ein Vorrangsbefehl.«
   »Dad, wenn das Ärger für dich bedeutet, tut es mir leid. Du mußt ihnen sagen, daß du mir verboten hattest zu gehen - und wenn du es nicht sagst, tu ich es. Ich werde die ganze Verantwortung auf mich nehmen.« Erst jetzt wurde es Larry wirklich klar, daß seine Tat Konsequenzen nicht nur für ihn allein haben mochte. Aber das ist nicht meine Schuld - das liegt nur daran, daß die Verwaltung unvernünftig ist. Warum soll Dad für etwas getadelt werden, das ich getan habe?
   Er war noch nie im Verwaltungsgebäude gewesen, und als sie sich dem großen weißen Wolkenkratzer näherten, der den ganzen Komplex des Raumhafens überragte, ließ ihn die Spannung fast vergessen, daß er herbestellt worden war, um sich Vorwürfe anzuhören. Das gewaltige Gebäude, schimmernd vor weißem Metall und Glas, die breiten Flure und der Panorama-Blick aus jedem Korridorfenster über die darkovanische Stadt und die Berge dahinter nahmen ihm fast den Atem. Das Büro des Legaten lag hoch oben und ganz im Licht der untergehenden roten Sonne. Larry trat in den hellen, ringsum verglasten Raum, und ihn durchzuckte der Gedanke: Er sieht mehr von dieser Welt, als er irgend jemanden wissen lassen möchte .
   Der Legat war ein untersetzter Mann, dunkel und ergrauend, mit

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