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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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stolz und fühle sich geehrt, daß er sie besuchen dürfe - und den Zeitpunkt.«
   Wieder in ihrer eigenen Wohnung in Block A fluchte Larrys Vater beinahe eine Viertelstunde lang ununterbrochen halblaut vor sich hin. »Und jetzt siehst du, in was du dich hineingeritten hast«, schloß er böse. »Larry, es gefällt mir nicht, es gefällt mir nicht, es gefällt mir nicht! Und, verdammt noch mal, ich nehme an, du bist außer dir vor Freude - du hast erreicht, was du wolltest!«
   Larry sagte ehrlich: »Es ist interessant, Dad. Aber ich fürchte mich ein bißchen. Reade möchte aus lauter falschen Gründen, daß ich gehe.«
   »Ich bin froh, daß du wenigstens das erkennst«, fauchte Montray. »Ich sollte meine Hände in Unschuld waschen. Du hast dich selbst hineingeritten. Trotzdem… « Er verstummte, dann stand er auf, kam zu seinem Sohn, faßte ihn bei den Schultern und sah ihn forschend an. Seine Stimme klang sanfter, als Larry sie seit Jahren gehört hatte.
   »Hör zu, Sohn. Wenn du dich nicht darauf einlassen willst, werde ich dich irgendwie loseisen. Du bist mein Sohn, nicht bloß ein zukünftiger Angestellter des Imperiums. Man kann dich nicht zwingen zu gehen. Mach dir keine Sorgen, man werde Druck auf mich ausüben - ich kann mich immer anderswohin versetzen lassen. Lieber verlasse ich den verdammten Planeten, als daß ich mit ansehe, wie man dich zur Schachfigur macht!«
   Larry fühlte die Hände seines Vaters auf seinen Schultern und erkannte plötzlich, daß ihm die Möglichkeit geboten wurde - es mochte die letzte sein -, zu dem alten, beschützten Status eines Kindes zurückzukehren. Er konnte von neuem seines Vaters Sohn sein, und Dad würde ihn aus der Sache herausholen. Also war die Entscheidung, die er getroffen hatte, als er sich selbst zum Mann erklärte, doch nicht unwiderruflich. Er konnte ins sichere Alter zurückkehren, und der Preis dafür war sehr gering. Sein Vater würde sich um ihn kümmern.
   Er ertappte sich dabei, daß er sich das fast verzweifelt wünschte. Er hatte mehr abgebissen, als er zu kauen vermochte, und das war seine Chance, aus der Sache herauszukommen. Andernfalls war er in einer fremden Umgebung ganz auf sich gestellt, mußte eine ihm fremde Rolle spielen, seine terranische Welt ganz allein repräsentieren.
   Und die Altons würden erkennen, daß die Entscheidung, die er als Mann getroffen hatte, eine Lüge gewesen war, daß er nichts sein wollte als ein terranisches Kind, das sich hinter der Sicherheit seines sozialen Status versteckt…
   Er holte tief Atem und legte seine Hände über die seines Vaters.
   »Danke, Dad«, sagte er mit ehrlicher Wärme. »Fast wünschte ich, ich könnte dich beim Wort nehmen. Wirklich. Trotzdem muß ich gehen. Wie du sagst, ich habe mich selbst hineingeritten, da muß ich auch dafür sorgen, daß etwas Gutes daraus entsteht - für euch alle. Hab keine Angst, Dad, es wird schon gutgehen.«
   Montray faßte die Schultern seines Sohnes fester und sah ihm in die Augen. »Ich habe gefürchtet, daß du so empfinden würdest, Larry - und ich wünschte, du tätest es nicht. Aber da du nun einmal du bist, wirst du wohl müssen. Ich könnte es dir immer noch verbieten… « - ein Lächeln huschte über sein Gesicht - »… nur habe ich festgestellt, daß du dazu zu alt bist, und so will ich es nicht einmal versuchen.« Er ließ seine Hände sinken, und dann verzog sich sein bekümmertes Gesicht zu einem breiten Grinsen.
   »Verdammt noch mal, Sohn, es gefällt mir immer noch nicht - aber ich bin stolz auf dich.«

5
    Die Sonne hatte den Morgennebel von den Hügeln weggebrannt, während das Tal noch unter dichten weißen Schleiern lag. Über der rosa Wolkenbank hing die rote Sonne in einem Bad sich lichtender Schwaden. Larry blickte auf die Baumwipfel nieder, die oben aus der Wolke herausragten, holte tief Atem und genoß die seltsamen Düfte des fremden Waldes.
   Er ritt als letzter in der kleinen Kolonne von sechs Männern. Kennard, direkt vor ihm, drehte sich kurz zu ihm um, winkte und grinste.
   Larry war seit jetzt zwölf Tagen auf Armida, dem Landgut der Altons. Der Ritt von der Stadt hierher war anstrengend gewesen; er war das Reiten nicht gewohnt. Anfangs hatte es den Reiz des Neuen gehabt, doch dann dachte er mit Sehnsucht an die bequemen Bodenwagen und Luftschiffe des terranischen Reiseverkehrs.
   Später zog ihn nach und nach der Zauber dieser langsamen Reise durch Wälder und Berge in seinen

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