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Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Räubern bleiben müssen, weil Ihr es vorzieht, Euch nicht in Fehden verwickeln zu lassen.«
   »Mein lieber Junge!« Aldaran war entsetzt. »Die Götter mögen mir helfen; wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich meine Prinzipien vergessen und euch zu Hilfe kommen - verwandtes Blut ist kein Bergbeerenwein! Aber ich habe überhaupt keine Krieger und nur wenige Waffen, und die, die ich habe, können nicht über die Berge geschafft werden.« Storns telepathische Begabung reichte aus, um zu erkennen, daß Aldarans Verzweiflung echt war. Der alte Mann fuhr fort: »Wir leben in schlimmen Zeiten, Storn; noch nie hat es Veränderungen in einer Kultur gegeben, ohne daß Menschen zu Schaden kamen, und es ist dein Unglück, daß du einer davon bist. Doch fasse Mut, du bist am Leben und unverletzt, und deine Schwester ist hier, und glaube mir, ich nehme euch gern als Verwandte auf. Von diesem Tag an ist dies euer Heim, und die Götter sollen mich verderben, wenn ich nicht wie ein Vater an euch beiden handeln werde.«
   »Und meine Schwester? Mein Bruder? Meine Leute?«
   »Vielleicht finden wir eines Tages einen Weg, ihnen zu helfen. Irgendwann müssen alle diese Räuber ausgelöscht werden, nur ist es im Augenblick unmöglich.«
   Er entließ sie liebevoll. »Denkt darüber nach. Laßt mich für euch tun, was ich kann. Auf keinen Fall dürft ihr zurückkehren, um euer Leben auch noch zu opfern. Glaubt ihr, eure Leute wünschen sich, daß ihr jetzt, da ihr entkommen seid, ihr Schicksal teilt?«
   Storn ging voller Bitterkeit. Vielleicht war das, was Aldaran sagte, auf lange Sicht richtig, in der Geschichte Darkovers, in den Annalen einer Welt. Aber er machte sich Sorgen um die unmittelbare Zukunft, um seine eigenen Leute und die Annalen seiner eigenen Zeit. Wer den Blick in die ferne Zukunft richtet, den kümmert es wenig, wie viele Menschen leiden müssen. Wenn er nie gehofft hätte, Hilfe von außen zu finden, wäre er froh gewesen, wenigstens für Melitta Sicherheit und ein neues Heim gefunden zu haben. Er hatte sein Ziel jedoch höher gesteckt, und nun empfand er die Enttäuschung als äußerstes Versagen.
   Wie von weit weg hörte er Desideria zu Melitta sagen: »Irgend etwas zieht mich zu deinem Bruder, und ich weiß nicht, was - nicht etwa, daß ich sein Aussehen bewundere, das hat damit nichts zu tun. Ach, ich wünschte, ich könnte euch helfen. Ich vermag vieles, und in der alten Zeit wurden die Kräfte der ausgebildeten Telepathen Darkovers gegen Angreifer und Eindringlinge eingesetzt. Nur kann ich es nicht allein.«
   Melitta antwortete: »Glaube nicht, daß wir undankbar für den guten Willen deines Vormunds sind, Desideria. Aber wir müssen nach Storn zurückkehren, auch wenn uns dort nichts anderes übrigbleibt, als uns in unsere Niederlage zu ergeben. Das werden wir aber erst dann tun, wenn alle Hoffnung verloren ist, und wenn wir die Bauern mit ihren Mistgabeln und das Schmiedevolk aus den Bergen zusammenrufen müssen!«
   Desideria blieb plötzlich stehen. »Das Schmiedevolk aus den Höhlen der Hellers? Du meinst das alte Volk, das die Göttin Sharra verehrte?«
   »Ja, es hat sie verehrt. Aber ihre Altäre sind lange kalt und entweiht.«
   »Dann kann ich euch helfen!« Desiderias Augen funkelten. »Meinst du, es komme auf einen Altar an? Hör zu, Melitta. Du weißt doch ein bißchen über meine Ausbildung hier Bescheid? Nun, zu den - den Energien, die zu erwecken wir gelernt haben, gehört auch die, die mit Sharra in Zusammenhang steht. Früher einmal war Sharra eine Wesenheit auf dieser Welt. Die Comyn versiegelten die Tore, durch die man sie herbeirief, weil es da gewisse Gefahren gab. Wir haben jedoch entdeckt, wie wir - Melitta, wenn du für mich fünfzig Männer zusammenbringst, die einmal an Sharra geglaubt haben, könnte ich - ich könnte die Tore von Burg Storn niederlegen, ich könnte Brynats Männer rings um ihn bei lebendigem Leib verbrennen.
   »Das verstehe ich nicht«, sagte Storn, gegen seinen Willen gefesselt. »Wozu brauchst du Gläubige?«
   »Und du willst Telepath sein? Ich muß schon sagen, Storn! Sieh mal - die vereinigten Gedanken der Sharra-Verehrer, die einen gemeinsamen Glauben teilen, erzeugen Energie. Sie hilft dieser - dieser Wesenheit, durch die Tore der anderen Dimension in unsere Welt zu kommen. Das ist die Feuergestalt. Rufen kann ich sie allein, aber sie hat dann keine Kraft. Ich besitze die Matrices, um das Tor zu öffnen. Zusammen mit

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