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Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Schmiedevolk aufzutreiben?«
   Sie musterte ihn, und es war wie beim erstenmal, als sie sich kennenlernten. Schon wollte sie antworten: »Das müßt ihr tun, du und Melitta, ich bin nie mit diesen Leuten zusammengekommen«, als sie stirnrunzelnd abbrach. Beinahe flüsternd und eher zu sich selbst als zu Barron sagte sie: »Du hast dich verändert, Storn. Irgend etwas ist geschehen… « Abrupt wandte sie sich ab.
   Er hatte beinahe vergessen, daß er für sie immer noch Storn war. Ansonsten war die Maskerade vorbei; die Dorfbewohner ignorierten ihn. Sie, die in der Nähe von High Windward lebten, kannten natürlich sämtliche Storns.
   Barron versuchte gar nicht erst, dem zu folgen, was Melitta zu den Dorfbewohnern sagte. Auf dieser Reise war er entschieden überflüssiges Gepäck, und er konnte sich nicht vorstellen, warum Melitta gewollt hatte, daß er mit ihr nach Storn ritt. Nach einer Weile kehrte sie zu ihm und Desideria zurück und berichtete: »Sie werden uns Pferde und Führer zu den Höhlen des Schmiedevolkes geben. Wir müssen jedoch sofort aufbrechen; Brynats Männer kontrollieren die Dörfer fast täglich - besonders, seit ich entflohen bin -, nur um sich zu vergewissern, daß hier unten alles ruhig ist. Wenn es bekannt würde, daß diese Leute uns geholfen haben - nun, ich möchte nicht, daß es zu Strafmaßnahmen gegen sie kommt.«
   Noch in der gleichen Stunde verließen sie das Dorf. Barron ritt schweigend hinter Melitta. Ihre bloße Anwesenheit gab ihm Trost, aber er wußte, daß sie sich bei ihm unbehaglich fühlte, und so drängte er sich ihr nicht auf. Es war ihm genug, in ihrer Nähe zu sein. Kurz dachte er an Storn, und diesmal bemitleidete er ihn. Armer Teufel, wieviel hat er durchgemacht, und als er es beinahe geschafft hatte, wurde er gezwungen, die Bühne im letzten Akt zu verlassen .
   Er vermutete, daß Storn in Trance hoch oben im alten Flügel der Burg lag, und wenn er überhaupt bei Bewußtsein war - was Barron bezweifelte -, wußte er nicht, was sich ereignet hatte. Verdammt, das ist eine schlimmere Strafe als alles, was ich ihm antun könnte!
   Er war dahingeritten, ohne viel auf den Weg zu achten, und hatte dem Pferd seinen Willen gelassen. Jetzt füllte sich die Luft mit dem stechenden Geruch nach Rauch. Barron, den seine Tage auf der Feuerwache dafür empfindlich gemacht hatten, hob den Kopf und sog den Wind ein, während die anderen gleichmütig weiterritten.
   Nur Melitta merkte, daß er aufmerksam geworden war, und hielt ihr Pferd an, bis er neben ihr war. »Das ist kein Feuer. Wir nähern uns den Höhlen des Schmiedevolkes; du riechst das Feuer der Schmieden.«
   Ein schmaler Pfad führte ins Herz des Berges hinein. Nach einer Weile erkannte Barron entlang ihrem Weg dunkle Höhlen. Kleine, schwärzliche Gesichter lugten ängstlich aus den Eingängen. Es waren in Pelze und Leder gekleidete Männlein, Frauen in Pelzmänteln, die sich scheu von den Fremden abwandten, und in Pelze gehüllte Zwergenkinder, die wie Teddybären aussahen. Schließlich öffnete sich vor ihnen eine Höhle wie ein großes Maul. Hier stiegen Melitta und Desideria ab. Ihre Führer blieben in einer Mischung aus Furcht und der festen Entschlossenheit, sie zu beschützen, dicht neben ihnen.
   Drei Männer mit Lederschürzen, lange Metallstäbe in der Hand und Metallhämmer im Gürtel - Hämmer von solchem Gewicht, daß Barron nicht glaubte, einen davon heben zu können -, schritten aus der Höhle auf Melitta zu. Hinter ihnen scharten sich die ängstlichen Leute zusammen. Die drei Männer waren dunkel, knorrig, von kurzer Statur, aber mit langen, muskulösen Armen. Sie verbeugten sich tief vor den Frauen. Barron ignorierten sie, wie er es nicht anders erwartet hatte. Der Mann in der Mitte, dessen schwarzes Haar weiße Stellen zeigte, begann zu sprechen. Es war Cahuenga , aber die Aussprache war so guttural und eigentümlich, daß Barron nur ein Wort unter dreien mitbekam. Er erriet jedoch, daß sie Melitta willkommen hießen und Desideria fast noch mehr Ehrerbietung erwiesen als die Dorfbewohner.
   Dann folgte eine lange Konferenz. Melitta sprach. Es hörte sich nach einer eindrucksvollen Rede an, nur verstand Barron sie nicht. Er war sehr müde und voll böser Vorahnungen, ohne zu wissen, warum, und das hinderte ihn daran, Kontakt aufzunehmen und sie zu verstehen, wie er es bei Larry und Valdir gemacht hatte. Zum Teufel, wie komme ich überhaupt zu dieser telepathischen

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