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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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einmal in der Stadt, nicht wahr?«
   »Nein, er ist nach Hali, um dort um Hilfe zu bitten«, erwiderte der erste Mann, und dann herrschte lange Schweigen. Schließlich sagte Lord Dyan: »Kennard hat ein Stadthaus hier in Thendara. Wenn Lady Caitlin dort ist - würde sie sie wohl aufnehmen, bis Kennard zurückkehrt und sich ihretwegen an Hastur wenden kann? Ihr seid Kennards geschworener Mann; Ihr kennt Lady Caitlin besser als ich, Andres.«
   »Ich würde Lady Caitlin nicht um einen Gefallen bitten, Lord Dyan«, erklärte Andres langsam. »Sie wird mit der Zeit immer verbitterter, je geringer ihre Hoffnung auf ein Kind wird. Sie weiß ganz genau, daß Kennard sie eines Tages beiseiteschieben und anderswo einen Sohn zeugen muß, und bei jedem Kind, das wir sie um Kennards willen aufzunehmen bitten - nun, sie würde sicher annehmen, sie seien Kennards Bastarde, und keinen Finger krumm machen, um sie zu beschützen. Außerdem, wenn Meuchelmörder in Kennards Stadthaus eindrängen, könnten sie Lady Caitlin ebenfalls töten… «
   »Was Kennard keinen großen Kummer machen würde, nehme ich an«, sagte Lord Dyan, woraufhin Andres entsetzt Atem holte.
   »Als Kennards geschworener Mann bin ich verpflichtet, auch sie zu schützen, Lord Dyan. Er mag seine Frau nicht lieben, aber er hält sie in Ehren, wie er es nach dem Gesetz muß, und ich wage nicht, sie durch die Anwesenheit dieser Kinder in Gefahr zu bringen. Mit Eurer Erlaubnis, Lord Dyan, werde ich bei den Terranern eine Zuflucht für sie suchen. Wenn sich dieser ganze Aufruhr gelegt hat, kann Kennard sich an Hastur wegen einer Amnestie für sie wenden… «
   »Schnell«, unterbrach ihn Lord Dyan, »da kommt jemand. Bringt die Kinder her und haltet sie ruhig. Hier, wickelt den Kleinen in diese Decke - nun, nun, kleiner Kupferkopf, halt still.« Damon kroch bis an die Tischkante vor. Im Schatten versteckt sah er, daß die beiden Männer, der eine in terranischer Kleidung, der andere in der grünschwarzen Uniform der Stadtgarde, seine Spielgefährten in Decken wickelten und davontrugen. Das Zimmer wurde dunkel um ihn…
   Dann wurde ein qualvoller Schrei ausgestoßen, und Jeff Kerwin stand im Zimmer. Er schwankte auf seinen Füßen; seine Kleider waren zerrissen und zerfetzt, sein Gesicht mit Blut bedeckt. Das Kind unter dem Tisch fühlte etwas in sich zerreißen, einen schrecklichen Schmerz. Er wollte schreien und schreien, aber er konnte nur keuchen. Er schob das Tischtuch zur Seite und kroch hinaus, und er hörte Kerwins bestürzten Ausruf, als sein Pflegevater ihn mit seinen starken Armen hochhob.

Er war warm in eine Decke eingewickelt; Schnee fiel auf sein Gesicht. Er hatte sich durch und durch naßgemacht, und er spürte den Schmerz, den die gebrochene Nase seinem Pflegevater verursachte. Er versuchte zu sprechen, aber seine Stimme wollte ihm nicht gehorchen. Nach langer Zeit voller Kälte und Schmerzen war er in einem warmen Zimmer, und freundliche Hände fütterten ihm mit einem Löffel warme Milch. Er öffnete die Augen und wimmerte und sah in das Gesicht seines Pflegevaters.
   »Komm, mein Kleiner«, sagte die Frau, die ihn fütterte. »Noch ein Löffelchen, nur ein bißchen, so ist es brav. - Ich glaube nicht, daß es ein Schädelbruch ist, Jeff. Er hat keine Blutung innerhalb des Schädels; ich habe ihn überwacht. Aber er ist schwer zusammengeschlagen worden. Diese Wahnsinnigen müssen ihn für tot gehalten haben! Mörderische Teufel, die ein Kind von fünf Jahren umzubringen versuchen!«
   »Sie haben meine Kleinen getötet und ihre Leichen mitgenommen, wahrscheinlich in den Fluß geworfen«, sagte sein Pflegevater, und seine Augen waren schrecklich. »Sie hätten den hier auch getötet, Magda, nur müssen sie geglaubt haben, er sei bereits tot. Sie haben Cassilde umgebracht und ihr ungeborenes Kind mit ihr… diese Teufel!«
   Die Frau fragte behutsam: »Hast du deine Mutter sterben sehen, Damon?« Obwohl er wußte, daß sie zu ihm sprach, konnte er nicht antworten. Verzweifelt kämpfte er darum zu sprechen, aber nicht ein einziges Wort konnte seine Angst und Pein durchdringen. Ihm war, als presse ihm eine große Faust die Kehle zusammen.
   »Es sollte mich nicht wundern, wenn es ihn um den Verstand gebracht hat, sie alle sterben zu sehen«, sagte Kerwin grimmig. »Gott weiß, ob er je wieder normal wird! Er hat kein Wort gesprochen, und als ich ihn fand, hatte er sich schmutzig gemacht, der große Junge. Meine Kinder tot

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