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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zu machen, was meinem Kreis zustoßen wird. Und es gibt einen Relais-Schirm in der Comyn -Burg zu Thendara. Durch ihn könnte ich sie erreichen.«
   »Großartig!« Kerwin lächelte ironisch. »Ich sehe es direkt vor mir. Du, die Bewahrerin, die man aus Arilinn hinausgeworfen hat, und ich, der Terraner, der zur Deportation verurteilt ist, spazieren zur Comyn -Burg hinauf und bitten höflich darum, den dortigen Relais-Schirm benutzen zu dürfen.«
   Elorie senkte den Kopf. »Sei nicht grausam, Jeff. Ich weiß selbst, daß wir unter dem Bann stehen. Aber der Rat trifft erst wieder im Sommer zusammen. In dieser Jahreszeit hält sich niemand in der Comyn -Burg auf außer dem Regenten Lord Hastur. Lady Cassilda war die Freundin meiner Mutter. Und mein Halbbruder Lord Dyan ist Offizier der Stadt-Garde. Ich glaube… ich glaube, er wird mir helfen, eine Audienz bei Lord Hastur zu bekommen.«
   »Wenn er ein so guter Freund Kennards ist«, bemerkte Jeff, »wird er wahrscheinlich froh sein, mich als Leiche zu sehen.«
   »Er liebt Kennard, ja. Aber er billigt seine zweite Heirat nicht, weder seine terranische Frau noch seine halbterranischen Söhne, und du bist reiner Darkovaner«, erklärte Elorie. »Dyan hätte gern in Arilinn gearbeitet; die Comyn bedeuten ihm viel. Er wäre zusammen mit Kennard eingetreten, als sie beide Jungen waren, hörte ich, aber er wurde getestet und als… ungeeignet eingestuft. Ich glaube… ich hoffe, ich kann ihn dazu bringen, daß er mir eine Audienz bei Hastur verschafft.« Mit schmalen Lippen setzte sie hinzu: »Wenn nichts anderes übrigbleibt, werde ich mich an Lord Alton wenden. Valdir Alton liebte seinen älteren Sohn, und schließlich bist du der einzige Sohn des älteren Sohns.«
   Jeff konnte es immer noch nicht fassen. Lord Alton, der alte Mann, der ihn als Verwandten umarmt hatte, war tatsächlich sein Großvater.
   Aber es ging ihm gegen den Strich, daß Elorie seinetwegen betteln gehen sollte. »Arilinn hat sich gegen uns gewandt. Vergiß sie, Elorie!«
   »Oh, Jeff, nein«, flehte sie. »Willst du, daß sich das Pan-Darkovanische Syndikat an die Terraner wendet und Darkover zu einer zweitklassigen terranischen Kolonie herabsinkt?«
   Und das packte ihn. Darkover war seine Heimat gewesen, selbst als er sich noch für einen Sohn Terras und einen Bürger des Imperiums gehalten hatte. Jetzt wußte er, daß er ein echter Darkovaner war. Er hatte nicht den Schatten eines Rechts, sich Terraner zu nennen. Er war Comyn durch und durch, ein wahrer Sohn der Domänen.
   »Siehst du das nicht ein? Oh, ich weiß, es ist beinahe sicher, daß sie versagen, besonderes, wenn sie es unter Rannirls Leitung mit einem Mechanikerkreis versuchen oder so wahnsinnig sind, eine halb ausgebildete Bewahrerin nach Arilinn zu holen«, klagte Elorie. »Und ich fürchte, das werden sie tun. Sie werden die kleine Callina aus Neskaya holen und sie damit betrauen, den Matrix-Ring zu halten, und sie ist erst zwölf Jahre alt! Ich habe in den Relais mit ihr gesprochen. Sie ist begabt, aber sie ist nicht in Arilinn ausgebildet, und Neskaya hat sowieso nicht die Tradition der großen Bewahrerinnen; die besten sind immer aus Arilinn gekommen. Aber«, setzte sie hinzu. »jetzt, wo wir wissen, daß du kein Terraner bist, kannst du zurückkehren, und der Kreis würde soviel stärker werden!« Ihr Gesicht war blaß vor Aufregung. »Oh, Jeff, es bedeutet soviel für unsere Welt!«
   »Liebling«, antwortete er gequält, »ich würde alles tun. Ich würde sogar in den Matrix-Kreis zurückkehren, wenn sie mich ließen, aber in der Benachrichtigung, die ich erhielt, hieß es, daß wir Gefangene sind! Wenn wir versuchen, uns mehr als einen Kilometer vom Hotel zu entfernen, wird man uns festnehmen. Daß wir nicht hinter Gittern sitzen, bedeutet nicht, daß ich nicht unter Arrest stehe.
   Ich kann gegen die Deportation Berufung einlegen, und wenn ich beweisen kann, daß ich nicht Kerwins eigener Sohn bin, setze ich es vielleicht durch, daß ich hierbleiben darf. Aber im Augenblick sind wir ebenso Gefangene, als wenn wir im Gefängnis steckten!«
   »Welches Recht haben sie… « Jetzt lag die Arroganz der Prinzessin, der behüteten, verwöhnten, angebeteten Lady von Arilinn, in ihrer Stimme. Sie griff nach ihrem Kapuzenumhang - Jeff hatte ihn ihr in Port Chicago gekauft, um ihr rotes Haar, das sie als Comyn kennzeichnete, zu verbergen - und warf ihn sich über die Schultern. »Wenn du nicht mit

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