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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Spielzeug-Raumschiff aus den Händen fallen. Die drei Jungen begannen, sich darum zu streiten, aber Jeff Kerwin brachte sie mit einer Geste zum Schweigen.
   »Still, still, Kinder, ihr dürft nicht soviel Lärm machen… das wißt ihr doch«, ermahnte er sie flüsternd.
   »Es ist schwer, sie ständig ruhig zu halten«, sagte Cassilde leise. Sie war jetzt schon schwer und unbeholfen, und Jeff Kerwin ging zu ihr und brachte sie in einem Sessel unter, bevor er antwortete: »Ich weiß. Sie sollten überhaupt nicht hier sein. Wir sollten sie an einen sicheren Ort schicken.«
   »Es gibt keine Sicherheit für sie.« Cassilde seufzte. Die Zwillinge spielten jetzt mit dem Spielzeugschiff, aber das Kind Damon, das eines Tages Jeff Kerwin genannt werden sollte, kniete ein Stück von ihnen entfernt, den Blick auf seine Mutter gerichtet, die hinter dem Rahmen mit der Matrix stand.
   »Cleindori, ich habe dir gesagt, was du tun solltest«, erklärte Kerwin, und Zärtlichkeit lag in seinen Augen. »Ihr alle könnt im Imperium Sicherheit finden. Ihr braucht ihnen nicht mehr zu verraten, als ihr für richtig haltet. Schon für das wenige werden sie euch mehr als dankbar sein und euch und die Kinder auf jede Welt, die ihr wählt, in Sicherheit bringen.«
   »Soll ich ins Exil gehen, weil Narren und Fanatiker in den Straßen von Thendara Parolen brüllen?«
   Cassilde legte die Hände über ihren schwangeren Leib, als wolle sie ihr ungeborenes Kind schützen. »Narren und Fanatiker können gefährlicher sein als weise Männer. Ich fürchte mich weder vor Hastur noch vor dem Rat. Und die Leute von Arilinn selbst - sie mögen uns verabscheuen, aber sie werden uns kein Leid tun, ebenso wenig wie Leonie noch gegen Damon vorging, nachdem er sich in jenem Duell das Recht auf den Verbotenen Turm errungen hatte. Aber ich habe Angst vor den Fanatikern, den Konservativen, nach deren Meinung alles, einschließlich Arilinn und Hali, so bleiben soll, wie es zu Zeiten unserer Großväter war. Ich kann nicht nach Terra gehen, solange mein Kind nicht geboren ist, und die Jungen sind für eine Sternenreise noch zu klein. Doch ich finde, du solltest gehen, Cleindori. Laß dein Kind in der Obhut der Terraner und geh. Ich werde den Rat um Schutz bitten, und ich bin sicher, daß man mich in Neskaya aufnehmen wird.«
   »Oh, Evanda und Avarra mögen dich schützen.« Verzweifelt sah Cleindori ihre Halbschwester an. »Ich bringe dich in Gefahr, indem ich hierbleibe! Du bist keine Bewahrerin, Cassie, und du kannst gehen, wohin du willst, und leben, wie du willst. Ich bin es, die als Abtrünnige zum Tode verurteilt ist, von dem Augenblick an, als ich vor sie hintrat und erklärte, daß ich sie alle zum Narren gehalten hatte, daß Lewis und ich uns seit mehr als einem Jahr liebten, und doch hatte ich weiter in ihrem kostbaren Arilinn als Bewahrerin gearbeitet. Lewis...« Ihre Stimme brach. »Ich liebte ihn… und er mußte meiner Liebe wegen sterben! Kennard sollte mich dafür hassen. Und doch kämpft er für mich im Rat… «
   Jeff meinte zynisch: »Der Tod von Lewis Lanart-Alton hat Kennard zum Erben von Alton gemacht, Cleindori.«
   »Und trotzdem wünschst du, daß ich von Lord Hastur, der mich mit abscheulichen Schimpfnamen belegt hat, den Schutz des Rates erbitte? Doch ich will es tun, wenn ihr alle es wollt. Jeff? Cassie? Arnad?«
   Der große Mann in dem grün-goldenen Mantel trat hinter Cleindori und legte lachend die Arme um sie. »Wenn einer von uns solche Gedanken hätte, würde er sich schämen, sie vor dir zu zeigen, Goldene Glocke! Aber ich finde, wir müssen realistisch sein.«
   »Glaubt mir«, sagte der Terraner, »ich würde sie am liebsten alle mit Verachtung strafen, wenigstens so lange, bis der Rat seine Entscheidung gefällt hat. Aber ich glaube doch, Cassilde sollte nach Neskaya gehen oder zumindest in die Comyn -Burg, bis ihr Kind geboren ist. Dort kann kein Meuchelmörder an sie herankommen. Der Rat mag ihr Verhalten mißbilligen, aber er wird ihr Schutz für Leib und Leben gewähren. Über sie ist kein Todesurteil verhängt worden.«
   »Es spricht nur gegen mich«, sagte Cassilde, »daß ich den verabscheuten Terranern Kinder geboren habe.« Ihr Mund zuckte.
   Arnad stellte fest: »Du bist nicht die erste, und du wirst auch nicht die letzte sein. Es hat immer wieder Mischehen gegeben. Ich glaube, das kümmert niemanden, ausgenommen die Fanatiker. Und du, Cleindori, mußt gehen. Laß dein Kind

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