Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
innerhalb des Matrix-Kreises. Er wollte nicht, daß Auster dazu benutzt wurde, den Arilinn-Turm zu zerbrechen.
   »Aber… ein Terraner? In Arilinn?«
   »Er glaubte, er sei Comyn .« Kerwin begann zu begreifen, und die Aufregung kochte in ihm. »Er glaubte , Comyn zu sein, er rechnete damit, Laran zu haben - und deshalb hatte er es und entwickelte niemals eine mentale Blockade gegen den Glauben an seine eigenen Psi-Kräfte!«
   »Versteht ihr denn nicht, daß wir Arilinn warnen müssen!« unterbrach Elorie. »Vielleicht versuchen sie es mit dem Erzabbau - und Auster steht in Verbindung mit Ragan -, und die Operation wird fehlschlagen!«
   Hastur war bleich. »Ja«, bestätigte er. »Sie haben die kleine Bewahrerin aus Neskaya nach Arilinn geschickt - und sie wollten heute abend anfangen.«
   »Heute abend!« keuchte Elorie. »Wir müssen sie warnen! Es ist ihre einzige Chance!«

Kerwins Gedanken waren bitter, als sie durch die Nacht flogen. Regen trommelte auf das kleine Luftschiff ein. Ein fremder junger Comyn kniete vorn in der Maschine und kontrollierte sie. Kerwin hatte für ihn weder Augen noch Gedanken.
   Sie hatten versucht, Arilinn durch die Relais-Schirme hoch oben in der Comyn -Burg zu warnen, aber Arilinn war bereits aus dem Relais-Netz genommen worden. Vom Neskaya-Turm wurden sie informiert, sie hätten die Verbindung zu Arilinn schon vor drei Tagen unterbrochen, als Callina Lindir angefordert worden war.
   Er kehrte also nach Arilinn zurück. Nach allem, was geschehen war, kehrte er zurück, um sie zu warnen, vielleicht zu retten - denn es stand außer Frage, daß diese, die größte Turm-Operation das Hauptziel der Terraner war, in deren Interesse es lag, daß Arilinn versagte. Damit würden die Domänen in die Hände terranischer Berater, Ingenieure und Industrieller fallen.
   Der junge Comyn , der das Schiff flog, hatte Elorie ehrfürchtig angeblickt, als der Name Arilinn ausgesprochen wurde. Anscheinend wußten sie alle über das ungeheuerliche Experiment in Arilinn Bescheid, das Darkover und die Domänen vor dem Zugriff des Terranischen Imperiums retten mochte.
   Aber es würde mißlingen. Sie rasten durch die Nacht, um den Turmkreis daran zu hindern, mit dem Experiment anzufangen. Wenn es jedoch nicht durchgeführt wurde, war das ebenso, als sei es mißlungen, und das war ja der Grund, warum sie es in ihrer Verzweiflung mit einer halb ausgebildeten Bewahrerin versuchten. So oder so bedeutete es das Ende Darkovers, wie sie es kannten.
   Wenn ich nur nie nach Darkover zurückgekehrt wäre!
   »Nicht, Jeff«, wehrte Elorie ihm sanft. »Du bist ungerecht gegen dich selbst.«
   Aber er machte es sich zum Vorwurf. Wäre er nicht zurückgekommen, hätten sie vielleicht einen anderen für den leeren Platz in Arilinn gefunden. Und vielleicht hätte Auster die Wahrheit über den terranischen Spion entdeckt, wenn Jeff sich ihm nicht als Zielscheibe seines Argwohns dargeboten hätte. Und jetzt hing alles vom Erfolg oder Mißlingen dieses Experiments ab. Und wenn es mißlang - und es würde mißlingen -, dann waren sie durch das Wort Hasturs verpflichtet, keinen Widerstand mehr gegen terranische Industrialisierung, terranischen Handel, terranisches Leben zu leisten.
   Erst Kerwin hatte sie zu dieser trügerischen Zuversicht verleitet. Andernfalls hätten die Terraner durch ihr Spionieren nur unwichtige Informationen erlangt.
   Elories Hand in seiner fühlte sich kalt wie Eis an. Ohne erst zu fragen, wickelte Kerwin sie in seinen pelzgefütterten Mantel, und gegen seinen Willen fiel ihm eine von Johnny Ellers Geschichten ein. Er konnte Elorie mit seinem darkovanischen Mantel vor dem Frieren schützen. Aber jetzt, wo er auf seine terranische Staatsangehörigkeit ebenso wenig Recht hatte wie auf seine Zugehörigkeit zu Arilinn, wohin konnte er sie bringen?
   Elorie wies durch das Fenster des Flugzeugs. »Arilinn - und da ist der Turm.« Dann holte sie voller Verzweiflung tief Atem. Rings um den Turm flackerte ein schwaches, bläuliches Licht.
   »Wir kommen zu spät«, flüsterte sie. »Sie haben bereits begonnen!«

Kapitel 17: Das Gewissen einer Bewahrerin
Kerwin kam sich wie ein Schlafwandler vor, als sie über das Landefeld eilten, Elorie wie in einem Traum an seiner Seite. Also hatten sie versagt, und es war zu spät. Er faßte nach ihr. »Es ist zu spät! Finde dich damit ab!« Aber sie lief weiter, und er wollte sie nicht allein gehen lassen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher