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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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»er ist kein Terraner. Er ist nicht Jeff Kerwins Sohn.« Sie berichtete, was sie herausgefunden hatte.
   Hastur wirkte überrascht. Leise sagte er: »Ja. Ja, ich hätte es mir denken können. Du siehst wie ein Alton aus, aber Cleindoris Vater hatte Alton-Blut, und deshalb wunderte es mich nicht.« Feierlich verbeugte er sich vor Elorie. »Ich habe dir großes Unrecht getan. Jede Bewahrerin darf ihr heiliges Amt, wenn ihr Gewissen sie dazu zwingt, niederlegen und einen Gemahl ihres eigenen Rangs nehmen. Wir haben nicht richtig an Cleindori gehandelt, und jetzt haben wir nicht richtig an dir gehandelt. Der Status deines Comyn -Gatten soll offiziell anerkannt werden, Verwandte. Mögen alle eure Söhne und Töchter mit Laran begabt sein… «
   »Oh, zum Teufel damit!« platzte Jeff wütend heraus. »Ich habe mich seit dem Zeitpunkt vor vier Tagen kein verdammtes bißchen verändert, als man glaubte, ich sei nicht gut genug, daß Elorie mich anspucke! Wenn ich sie also heirate, solange man mich für Jeff Kerwin junior hält, ist sie eine Hure und eine Verräterin, wenn sich aber herausstellt, daß mein Vater einer eurer hochgestochenen Comyn war, der sich nicht einmal die Mühe machte, seine Familie von meiner Existenz zu unterrichten, dann ist alles plötzlich wieder in Ordnung… «
   »Jeff, Jeff, bitte… « flehte Elorie, und er hörte ihren verängstigten Gedanken: Niemand wagt es, auf diese Weise zu Lord Hastur zu sprechen…
   »Ich wage es«, erklärte er kurz. »Sag ihm, was du ihm zu sagen hergekommen bist, Elorie, und dann laß uns hier wie der Blitz verschwinden! Du hast mich für einen Terraner gehalten, als du mich heiratetest, hast du das vergessen? Ich schäme mich weder meines Namens noch des Mannes, der ihn mir gab, als mein eigener Vater nicht zugegen war, um mich zu schützen!«
   Er brach ab, plötzlich verwirrt durch den ruhigen Blick aus den blauen Augen des alten Mannes. Hastur lächelte ihn an.
   »Da spricht der Alton-Stolz - und der Stolz der Terraner, der anders, aber ebenso stark ist. Bewahre dir deinen Stolz auf deine terranische Erziehung ebenso wie auf das Erbe deines Blutes, mein Sohn. Mit meinen Worten wollte ich Elorie das Herz erleichtern, nicht deinen terranischen Pflegevater herabsetzen. Nach allem, was ich von ihm weiß, war er ein guter und tapferer Mann, und ich hätte sein Leben gerettet, wenn es mir möglich gewesen wäre. Doch jetzt erzählt mir, alle beide, warum ihr zu mir gekommen seid.«
   Sein Gesicht wurde beim Zuhören ernst.
   »Ich wußte, daß Auster in den Händen der Terraner gewesen ist. Ich bin jedoch nie auf den Gedanken gekommen, daß sie ihn auf diese Weise benutzen könnten; er war noch so klein. Dagegen wußte ich nicht, daß Cassilde Zwillinge geboren hatte. Wir haben dem anderen Kind schweres Unrecht zugefügt. Und du sagst, Kerwin… « - er stolperte ein wenig über den Namen und sprach ihn eher wie den darkovanischen Namen Kieran aus - »...daß er verbittert und ein terranischer Spion ist. Irgend etwas muß für ihn getan werden. Ich frage mich nur, warum Dyan es mir nicht berichtet hat?«
   Elorie schüttelte den Kopf. »Dyan hatte von Kennard einiges über die Bräuche des Verbotenen Turms erfahren. Die Kinder waren sich nicht ähnlich. Vielleicht glaubte er, der eine, der dunkelhaarig und dunkeläugig war, sei der Sohn des Terraners, und so half er nur bei der Entführung des anderen Jungen, den er für Arnad Ridenows Sohn hielt.«
   »Wahr ist, daß wir Auster als Arnad Ridenows Sohn anerkannten«, sagte Hastur. »Er hat die Ridenow-Gabe. Aber die könnte er von Cassilde geerbt haben, die die Tochter Callista Lanart-Carrs von Damon Ridenow war.« Seufzend schüttelte er den Kopf.
   »Der springende Punkt ist, Lord Hastur«, gab Jeff zu bedenken, »daß ich glaubte, ich sei die Zeitbombe, die die Terraner eingeschmuggelt hatten, und dabei ist es Auster. Und er ist immer noch im Matrix-Kreis von Arilinn «
   »Aber er hat Laran! Er ist unter uns aufgewachsen! Er ist Comyn !« rief Hastur fassungslos.
   »Nein«, entgegnete Kerwin, »er ist Jeff Kerwins Sohn, nicht ich.« Auster war also sein Pflegebruder gewesen; sie hatten als Kinder zusammen gespielt. Er mochte Auster nicht, aber er schuldete ihm seine Loyalität. Ja, und Liebe - denn Auster war der Sohn des Mannes, der ihm seinen Namen und die Rechte eines Bürgers des Terranischen Imperiums gegeben hatte. Auster war sein Bruder und mehr. Er war sein Freund

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