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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Männer sogar versucht, sich verkleidet einzuschleichen. Wenn man sie entdeckt hatte, war summarisch mit ihnen verfahren worden, aber geschehen war es und mochte wieder geschehen. Was das betraf, dachte Kindra, mochte er in Frauenkleidern recht überzeugend wirken, doch nicht mit der Narbe im Gesicht und diesen schwieligen Händen. Dann lachte sie im Dunkeln und betastete die Schwielen an ihren eigenen Händen. Nun, wenn er so dumm sein sollte, es zu versuchen, würde es schlimm für ihn ausgehen. Lachend schlief sie ein.

Stunden später erwachte sie von Hufschlägen, dem Klirren von Stahl, Rufen und Schreien draußen. Irgendwo kreischten Frauen. Kindra fuhr in ihre Überkleider und rannte nach unten. Brydar stand im Hof und brüllte Befehle. Über der Hofmauer war der Himmel rot von Flammen. Narbengesicht und seine Räuberbande mußten in der Stadt am Werk sein.
   »Du, Renwal, schleichst dich hinter ihre Wachen, bindest die Pferde los und treibst sie davon«, ordnete Brydar an, »damit Narbengesichts Leute uns standhalten müssen und nicht zuschlagen und fliehen können! Und da alle guten Pferde hier im Stall stehen, muß einer hierbleiben, damit sie sich nicht an unsere heranmachen… Die übrigen kommen mit mir. Haltet eure Schwerter bereit… «
   Janella drückte sich unter das überhängende Dach eines Außengebäudes, und ihre Töchter und Mägde drängten sich wie Hühner auf der Stange um sie. »Wollt ihr uns ohne Schutz zurücklassen, wo wir euch sieben Tage lang beherbergt und keinen Penny Bezahlung dafür bekommen haben? Bestimmt werden Narbengesicht und seine Männer hier nach den Pferden suchen, und wir sind ihnen hilflos auf Gnade und Ungnade ausgeliefert...«
   Brydar wies auf den Jungen Marco. »Du da. Bleib hier und bewache Pferde und Frauen… «
   Der Junge knurrte: »Nein! Ich habe mich dir auf dein Versprechen hin angeschlossen, daß ich Narbengesicht mit dem Schwert in der Hand gegenüberstehen soll! Es ist eine Ehrensache - glaubst du, ich brauche deine dreckigen Kupfermünzen?«
   Hinter der Mauer war nur noch ein tobendes Durcheinander. »Ich habe keine Zeit, viele Worte zu wechseln«, sagte Brydar schnell. »Kindra - der Kampf geht dich nichts an, aber du kennst mich als einen Mann, der sein Wort hält. Bleib hier und bewache die Pferde und diese Frauen, und ich werde dafür sorgen, daß sich die Mühe für dich lohnt!«
   »Auf eine Frau sollen wir uns verlassen? Eine Frau soll uns beschützen? Warum keine Maus dazu einsetzen, einen Löwen zu bewachen!« schnitt ihm Janellas Keifen das Wort ab. Der Junge Marco drängte mit flammenden Augen: »Was mir für diesen Kampf zugesagt worden ist, gehört Euch, mestra , wenn Ihr es mir ermöglicht, meinem geschworenen Feind gegenüberzutreten!«
   »Geht nur; ich werde mich um sie kümmern«, sagte Kindra. Es war unwahrscheinlich, daß Narbengesicht so weit kam, doch es war wirklich nicht ihre Angelegenheit. Normalerweise würde sie neben den Männern kämpfen und wäre ärgerlich gewesen, wenn man ihr eine ungefährliche Aufgabe zugewiesen hätte. Aber Janellas Ausruf war ihr gegen den Strich gegangen. Marco zog sein Schwert und eilte zum Tor; Brydar folgte ihm. Kindra sah ihnen nach, in Gedanken bei eigenen früheren Kämpfen. Eine bestimmte Redewendung hatte sie aufmerksam gemacht. Der Junge Marco ist von Adel , dachte sie. Vielleicht sogar Comyn, der Bastard eines großen Lords, möglicherweise ein Hastur. Ich weiß nicht, was er bei Brydars Männern verloren hat, aber er ist kein gewöhnlicher Söldner!
   Janellas Jammern erinnerte sie an ihre Pflichten. »Oh! Oh! Entsetzlich!« heulte die Wirtin. »Zurückgelassen mit nichts als einer Frau zu unserm Schutz… «
   Gereizt befahl Kindra: »Kommt!« Sie wies auf das Tor. »Helft mir, das Tor zu schließen!«
   »Ich nehme keine Befehle von euch schamlosen Frauen in Hosen an… «
   »Dann laßt das verdammte Tor offenstehen.« Kindra verlor die Geduld. »Laßt Narbengesicht ruhig hereinspazieren. Möchtet Ihr, daß ich gehe und ihn einlade, oder sollen wir eine Eurer Töchter schicken?«
   »Mutter!« rief ein Mädchen von fünfzehn vorwurfsvoll und riß sich von Janellas Hand los. »So darfst du nicht sprechen - Lilla, Marga, helft der guten mestra , das Tor zu schließen!« Sie kam zu Kindra und half ihr, die schweren hölzernen Flügel zuzuschieben und den dicken Querbalken vorzulegen. Die Frauen jammerten kopflos. Kindra suchte sich eine von ihnen aus,

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