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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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erschauerte, als täte es ihm selbst weh, und gab den Kristall schnell an Kennard weiter.
   Kennards Berührung war nicht sehr schmerzhaft, wenn Kerwin sie auch überaus deutlich und als unangenehm empfand. Während Kennard die Matrix in der Hand hielt, schwächte sich das Unbehagen zu einem Gefühl der Wärme ab. Doch es war eine ihm aufgedrängte, eine unwillkommene Intimität, und Kerwin war erleichtert, als Kennard die Matrix an Neyrissa weitergab.
   Wieder ließ das anfangs scheußliche Gefühl etwas nach, während Neyrissa die Matrix in der Hand hielt. Kerwin konnte ihren warmen Atem auf dem Kristall spüren, was er nicht begriff, weil der halbe Raum zwischen ihnen lag. Sie stellte ruhig fest: »Ich bin an die Arbeit einer Überwacherin gewöhnt und kann tun, was Tani tut, nämlich mich auf das Magnetfeld deines Körpers einstimmen. Allerdings nicht vollkommen, weil wir nicht in Rapport stehen. So weit, so gut. Nun bleibt nur noch Auster übrig.«
   Auster keuchte und ließ die Matrix fallen, als sei sie eine glühende Kohle. Der Schmerz raste durch Kerwins ganzen Körper, und unter seiner Hand erzitterte Taniquel, als erleide sie ihn ebenfalls. Neyrissa warf einen Blick auf den am Boden liegenden Kristall. Sie wagte nicht, ihn zu berühren. Statt dessen bat sie: »Tani? Willst du… «
   Der Schmerz hörte auf, als Taniquel die Matrix in ihrer Hand barg. Kerwin holte tief und zitternd Atem. Auch Auster war bleich und bebte.
   »Zandrus Höllen!« Aus dem Blick, den er Kerwin jetzt zuwarf, sprach weniger Bosheit als Furcht. Er sagte auf Cahuenga - Kerwin hatte den Eindruck, diesmal wollte er genau verstanden werden -: »Tut mir leid, Kerwin. Ich schwöre, das habe ich nicht absichtlich getan.«
   »Das weiß er, das weiß er«, begütigte Taniquel. Sie ließ Jeffs Hand los und ging zu Auster, legte ihren Arm um seine Mitte und streichelte sanft seine Hand. Überrascht und von plötzlicher Eifersucht erfüllt, sah Kerwin dem zu. Wie konnte sie sich aus einem so engen, emotionalen Kontakt mit ihm losreißen und geradewegs zu diesem… diesem… na ja, Auster gehen und ihre Zärtlichkeit ihm zuwenden? Angespannt beobachtete er, wie Taniquel Auster an sich zog und die Linien in Austers magerem Gesicht sich glätteten.
   Elorie fing Kerwins Blick auf, als er die Matrix wegsteckte. Sie sagte: »Offensichtlich ist sie auf dich eingestimmt. Erste Lektion in der richtigen Behandlung einer Matrix: Laß sie niemals mehr, auch nicht wie jetzt unter Kirian , von irgendwem außerhalb deines eigenen Kreises anfassen, und nur dann, wenn der Betreffende in Rapport mit dir steht. Wir haben uns alle um höchstmögliche Einstimmung bemüht, sogar Auster, und es scheint außer bei ihm auch recht gut geklappt zu haben. Aber bei einem Außenseiter hättest du einen wirklich schmerzhaften Schock erlitten.«
   Kerwin fragte sich, was ein wirklich schmerzhafter Schock sein mochte, wenn Elorie den, der ihm von Auster versetzt worden war, nicht dafür hielt. Finster sah er zu Taniquel und Auster hinüber. Er war wütend und fühlte sich im Stich gelassen.
   Rannirl grinste in seiner trockenen Art. »Und das alles nur, um etwas festzustellen, das wir uns schon heute morgen hätten denken können, als wir Kerwin mit Blut auf dem Gesicht erblickten. Sie sind sich nicht sympathisch, und sie können sich nicht aufeinander einstimmen.«
   »Sie werden es müssen«, erklärte Elorie fest. »Wir brauchen sie beide, und diese Art von Reibung können wir hier nicht dulden!«
   Auster sprach mit geschlossenen Augen. »Ich hatte gesagt, ich wolle mich der Entscheidung der Mehrheit beugen. Ihr kennt meine Einstellung in dieser Sache, aber ich habe euch mein Versprechen gegeben, und ich sagte, ich würde mein Bestes tun. Das war mein Ernst.«
   »Mehr kann niemand von dir erwarten«, tröstete ihn Taniquel, und Kennard meinte: »In Ordnung, Auster. Was kommt als nächstes?«
   Rannirl machte einen Vorschlag. »Er kann sich in den Kreis einstimmen, wenn wir ihm helfen, aber kann er seine Matrix benutzen? Versucht es mit einem Muster-Test.«
   Plötzlich war Kerwin wieder auf der Hut, denn Kennard blickte besorgt drein, und Taniquel kam zu ihm zurück und ergriff seine Hand. Sie sagte: »Wenn er es fertiggebracht hat, seine eigene Matrix einzustimmen, erfaßt er das Muster vielleicht spontan.«
   »Vielleicht können Schweine fliegen«, bemerkte Kennard kurz. »Der bloßen Möglichkeit wegen werden wir den

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