Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Jeff?«
   »Nein, und das ist verflucht komisch, weil ich dich und Taniquel sehr gut verstehe.«
   Rannirl erkundigte sich: »Jeff, du hast doch von dem, was ich sagte, das meiste verstanden, nicht wahr?«
   Kerwin nickte. »Alles bis auf hin und wieder ein paar Wörter.«
   »Und verstehst du Mesyr?«
   »Vollkommen.«
   »Dann müßtest du Auster verstehen«, fuhr Rannirl fort. »Er hat Ridenow-Blut und ist der nächste Verwandte, den du hier hast, ausgenommen vielleicht… « Er runzelte die Stirn. »Jeff, antworte mir schnell. Welche Sprache spreche ich?«
   Kerwin wollte antworten, es sei die Sprache, die er als Kind gelernt hatte, der Dialekt von Thendara. Dann hielt er verwirrt inne. Er wußte es nicht. Kennard nickte bedächtig. »So ist es. Das ist mir als erstes an dir aufgefallen. Ich habe heute abend in drei verschiedenen Sprachen mit dir geredet, und du hast mir ohne Zögern in jeder von ihnen geantwortet. Taniquel benutzte eine vierte. Doch Auster versuchte es mit dir in zwei Sprachen, die du verstehst, wenn Rannirl oder ich uns ihrer bedienen, und du verstandest kein Wort. Aber selbst wenn Auster Cahuenga spricht, kannst du ihm nur teilweise folgen. Du bist Telepath, das steht fest. Bist du immer besonders gut in Sprachen gewesen?« Er nickte, ohne auf Kerwins Antwort zu warten. »Das dachte ich mir. Du nimmst den Gedanken auf, bevor du die Worte hörst. Deine und Austers Schwingungen sind einfach zu unterschiedlich, als daß du erfassen kannst, was er sagt.«
   »Es mag mit der Zeit kommen«, warf Elorie in ihrer distanzierten Art ein, »wenn sie sich erst besser kennen. Zieh keine übereilten Schlüsse, Onkel.« Sie benutzte den Ausdruck, der ein bißchen intimer als das einfache Verwandter war; er konnte sich auf jeden engen Verwandten aus der Generation des Vaters beziehen. »Wir haben also festgestellt, daß er Laran besitzt, daß er Telepath und in hohem Ausmaß Empath ist - die Ridenow-Gabe besitzt er in vollem Umfang. Wahrscheinlich schlummert noch eine Vielzahl geringerer Talente in ihm. Wir werden sie eins nach dem anderen aussortieren müssen, vielleicht im Rapport. Jeff… « Sie schien sich ihm zuzuwenden, obwohl sie in die Ferne blickte und ihn gar nicht ansah. »Du hast eine Matrix. Weißt du, wie du sie benutzen mußt?«
   »Ich habe nicht die geringste Vorstellung.«
   Elorie sagte: »Rannirl, du bist der Techniker.«
   Rannirl fragte: »Jeff, willst du mir deine Matrix zeigen?«
   »Natürlich«, antwortete Kerwin und zog sie hervor, ließ die Kette über seinen Kopf gleiten und reichte sie Rannirl. Der hochgewachsene Mann nahm sie entgegen, indem er seine Hand mit einem seidenen Taschentuch schützte. Aber als sich seine Finger darum schlossen, empfand Kerwin ein vages, kribbelndes Unbehagen. Instinktiv, ohne einen bewußten Gedanken, riß er die Matrix wieder an sich. Das Unbehagen verschwand. Verblüfft blickte er auf seine eigenen Hände.
   »Das dachte ich mir«, nickte Rannirl. »Es ist ihm gelungen, sich in etwa darauf einzustimmen.«
   Kerwin stieß hervor: »Das ist mir noch nie passiert!« Er sah immer noch auf die Matrix in seinen Händen und war erschrocken über die Art, wie er sie, ohne nachzudenken, gegen eine Berührung geschützt hatte.
   »Wahrscheinlich ist es geschehen, während wir dich zu uns führten«, meinte Elorie. »Du standest lange Zeit mit dem Kristall in Rapport, deshalb konnten wir dich erreichen.« Sie streckte ihre schmale Hand aus. »Gib sie mir, wenn du kannst.«
  Kerwin wappnete sich und reichte Elorie den Kristall. Ihm war, als berührten ihre zarten Hände seine bloßliegenden Nerven. Es war kein starker Schmerz, aber das Schlimme daran war das Bewußtsein, daß die leichte Berührung in jedem Augenblick zu Todespein werden konnte… oder zu unvorstellbarer Lust.
   »Ich bin Bewahrerin«, sagte sie. »Eine der Fähigkeiten, die ich besitzen muß, ist der Umgang mit Matrizes, die nicht auf mich eingestimmt sind. Taniquel?«
   Kerwin fühlte die unerträgliche Spannung schwinden, als Taniquel die Matrix von Elorie in Empfang nahm. Taniquel lächelte. »Das ist kein richtiger Test. Jeff und ich stehen gerade eben in engem Rapport. Es ist ein Gefühl, als faßtest du sie selbst an, nicht wahr?«
   Er nickte.
   »Corus?« Taniquel reichte den Kristall weiter.
   Kerwin konnte das Zusammenzucken nicht beherrschen, als ein schreckliches Prickeln über seinen ganzen Körper lief. Corus

Weitere Kostenlose Bücher