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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Mutter und weinte nicht. Javanne berührte zärtlich das blonde Haar. »Es ist gut so, Bruder.«
   Regis hielt das Kind unbeholfen auf den Armen und trug es aus dem Zimmer, in dem die Brüder weiterschliefen. »Bring Zeugen herbei«, sagte er. »Ich muß bald fort. Du weißt, dies ist nicht widerrufbar, Javanne; wenn ich diesen Eid geschworen habe, gehört er nicht mehr dir, sondern mir und gilt als mein Erbe. Du mußt ihn nach Thendara zu Großvater schicken.«
   Sie nickte. Ihr Kehlkopf bewegte sich sichtbar, so schwer schluckte sie, doch sie protestierte nicht. »Geh hinunter in die Kapelle«, sagte sie. »Ich bringe Zeugen herbei.«
   Es war ein alter Raum tief unten im Haus. Grob waren die vier Göttergestalten auf die Wände gemalt. Vor ihnen brannten Lichter. Regis hielt Michael auf dem Schoß und ließ das Kind schlaftrunken an einem Knopf seiner Tunika drehen, bis die Zeugen kamen, vier alte Männer und zwei alte Frauen aus dem Haushalt. Eine der Frauen war Javannes und auch seine Kinderfrau gewesen.
   Er nahm mit ernster Miene seinen Platz am Altar ein. Michael hielt er in seinen Armen.
   »Ich schwöre vor Aldones, dem Herrn des Lichts, und meinem göttlichen Vorvater, daß dieses Kind durch ungebrochene Blutsverwandtschaft ein Hastur von Hastur ist, dessen wahre Abstammung mir bekannt ist. Sollte meinem Leib ein Erbe versagt bleiben, werde ich, Regis-Rafael Felix Alar Hastur y Elhalyn, ihn zu meinem Erben bestimmen und benennen und schwöre, daß niemand außer meinem erstgeborenen Sohn aus ordentlicher Ehe ihn von seinem Platz vertreiben soll, und solange ich lebe soll ihm niemand seine Rechte in meinem Haus, sowie an meinem Besitz und Erbe streitig machen. Ich lege diesen Eid in Gegenwart von uns beiden bekannten Zeugen ab. Ich erkläre, daß mein Sohn nicht mehr Michael Regis Lanart-Hastur genannt werden soll, sondern… « Er hielt inne und suchte unter den alten Comyn-Namen nach einem passenden neuen, der das Ritual bekräftigen würde. Es war keine Zeit, die Ehrenlisten nach einem Namen durchzusehen. Er würde daher die verzweifelte Eile dieser Handlung bekräftigen. »Ich nenne ihn Danilo«, sagte er schließlich. »Er soll Danilo Lanart-Hastur heißen, und ich werde so jeder Herausforderung durch meine Vorväter und nachfolgenden Söhne, meine Ahnen und meine Nachkommenschaft entgegentreten. Und dieser Anspruch wird von mir Zeit meines Lebens nicht widerrufen werden, weder in meinem Namen noch von einem der Erben meines Leibes.« Er beugte sich nieder und küßte seinen Sohn auf den weichen Babymund. Es war geschehen. Vater und Sohn erlebten einen merkwürdigen Anfang. Regis fragte sich, wie das Ende sein würde. Dann wandte sich sein Blick der alten Kinderfrau zu.
   »Pflegemutter, ich vertraue dir meinen Sohn an. Wenn die Straßen sicher sind, mußt du ihn zu Lord Hastur nach Thendara bringen und dafür sorgen, daß man ihm das Zeichen der Comyn gibt.«
   Javanne rollten langsam Tränen über die Wangen, doch sie sagte nur: »Laß mich ihn noch einmal küssen.« Dann erlaubte sie der alten Frau, das Kind fortzutragen. Regis Blick folgte ihnen. Es war ein sonderbares Gefühl. Er fragte sich, ob sein Sohn Laran oder die unbekannte Gabe des Hasturs hatte. Er fragte sich, ob er es je erfahren und ob er dieses Kind jemals wiedersehen würde.
   »Ich muß gehen«, sagte er zu seiner Schwester. »Laß nach meinem Pferd schicken und nach jemandem, der die Tore ohne Lärm für mich öffnet.« Als sie zusammen in der Einfahrt standen, sagte er: »Wenn ich nicht zurückkehre… «
   »Sprich nicht von schlechtem Ausgang«, sagte sie rasch.
   »Javanne, hast du die Gabe des Hasturs?«
   »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Niemand weiß es, bis sie von jemandem erweckt wird, der sie besitzt. Wir hatten immer gedacht, du hättest kein Laran… «
   Er nickte grimmig. Damit war er aufgewachsen, und immer noch war es eine offene Wunde.
   Sie sagte: »Es wird der Tag kommen, an dem du zu Großvater gehen mußt, der die Gabe hat, um sie in dem Erben zu erwecken, und ihn um das Geschenk bitten mußt. Dann, und nur dann, wirst du erfahren, was es ist. Ich selber weiß es nicht«, sagte sie. »Nur wenn du früher gestorben wärest, bevor man dich zum Mann erklärte oder du einen Sohn gezeugt hättest, hätte man die Gabe in mir erweckt, so daß ich sie vor meinem Tod auf einen meiner Söhne hätte übertragen können.«
   Und so wird es immer weitergehen. Er hörte das

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