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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und Vorstellungen, Männer und fremdartige Nichthumanoiden, die auf einem schmalen Felsengrat miteinander kämpften, die Gesichter zweier kleiner Kinder, schön und feingezeichnet und vom Kinderschlaf aufgelöst, dann in Todeskälte mit einem Schmerz, der fast zu grauenvoll war, als daß man ihn aushallen konnte, tanzende, herumwirbelnde Gestalten, die in wahnsinniger Ekstase wie Blätter im Winde wirbelten, eine hohe aufragende Gestalt, die feurig erglühte…
   Erschöpft schlief er wieder ein.

8
(Lew Altons Erzählung)
Es gibt über die Nacht der Feste, jenen großen mittsommerlichen Feiertag in den Domänen, zwei Theorien. Einige sagen, es sei der Geburtstag der heiligen Cassilda, der Urmutter der Comyn. Andere meinen, es erinnere an die Zeit des Jahres, als sie Hastur fand, den Sohn der Aldonen, den Herrn des Lichts, der am Strand von Hali, eben von der Reise ins Reich des Lichts zurückgekehrt, schlief. Da ich nicht glaube, daß beide jemals existiert haben, sind mir gefühlsmäßig beide Theorien gleichgültig.
   Mein Vater, der in seiner Jugend weit im Imperium herumgekommen ist, hat mir einmal erzählt, daß alle Planeten, die er besucht hatte, und auch die meisten jener, die er nicht kannte, sowohl einen Mittsommer- als auch einen Mittwinterfeiertag hatten. Wir sind da keine Ausnahme. In den Domänen gibt es zwei traditionelle Arten der Begehung des Sommerfestes: die eine ist eine private Familienfeier, bei der man den Frauen im Namen von Cassilda Geschenke macht, gewöhnlich Früchte oder Blumen.
   Heute morgen habe ich meiner Pflegeschwester Linnell Aillard in Anbetracht des Tages einige Blumen gebracht, und sie hat mich an jene andere Feier erinnert, den großen Festball, der jedes Jahr auf Schloß Comyn stattfand.
   Ich habe diese bombastischen Feste niemals gemocht, selbst als ich noch zu jung für den Ball war und man mich auf das Kinderfest am Nachmittag schleppte. Ich mag sie seit dem ersten dieser Feste nicht mehr, als ich sieben Jahre alt war und Lerrys Ridenow mir mit einem Holzpferd über den Kopf schlug.
   Es wäre jedoch undenkbar, wenn ich mich davon fernhalten würde. Mein Vater hatte klar und deutlich gemacht, daß die Teilnahme unverzichtbare Pflicht für einen Comyn-Erben sei. Als ich Linnell erzählte, ich dächte daran, irgendeine Krankheit zu erfinden, ernst genug, um mich davon abzuhalten oder den Dienst mit einem der Gardeoffiziere zu tauschen, schimpfte sie: »Wenn du nicht dort bist, wer soll denn dann mit mir tanzen?« Linnell ist zu jung, um bei solchen Veranstaltungen mit anderen außer ihren Verwandten zu tanzen, und seit es ihr überhaupt gestattet ist teilzunehmen, hat sie mich immer wieder daran erinnert, daß sie wohl vom Balkon aus zusehen müsse, wenn ich nicht mit ihr tanzte. Mein Vater hat natürlich eine ausgezeichnete Entschuldigung mit seinem lahmen Bein.
   Ich entschloß mich zu erscheinen, ein paar Mal mit Linnell zu tanzen, höfliche Bemerkungen zu ein paar alten Damen zu machen und so früh es die Höflichkeit erlaubte, unauffällig zu verschwinden.
   Ich kam spät, weil ich Dienst auf der Wache gehabt hatte, wo ich die Kadetten über dieses Fest hatte schwätzen hören. Ich nahm es ihnen nicht übel. Alle Wachsoldaten, welchen Ranges auch immer, sowie alle Kadetten, die keinen Dienst haben, besitzen das Privileg, teilnehmen zu dürfen. Für Jungen, die auf dem Land aufgewachsen sind, bedeutet das Ganze ein aufregendes Spektakel. Ich hatte noch weniger Lust darauf als jemals zuvor, weil Marius beim Ankleiden in mein Zimmer kam. Man hatte ihn zu der Kinderparty gebracht, ihm war übel geworden von den Süßigkeiten, und er hatte aufgeschürfte Knöchel und ein blaues Auge aus einem Kampf mit einem anderen überheblichen kleinen Jungen, der entfernt mit den Elhalyns verwandt war und ihn einen tyrannischen Bastard genannt hatte. Nun, zu meiner Zeit hat man mir noch schlimmere Namen gegeben, doch ich konnte ihn nicht richtig trösten. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich sie alle in den Bauch treten können. Es war ein verdammt guter Anfang für einen solchen Abend.
  Es war Brauch, daß die ersten Tänze von Professionellen und talentierten Amateuren bestritten wurden. Eine Tanzgruppe mit den traditionellen Kostümen der Bergbewohner führte einen dieser Tänze mit wirbelnden Röcken und stampfenden Stiefeln auf. Ich hatte es schon besser gesehen, als ich durch das Bergvorland gereist war. Vielleicht können Professionelle diesen Bergtänzen

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