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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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einem Wasserfall. Die Raumschiffe waren noch da, sagte er zu sich, und die Sterne auch noch. Es spielt keine Rolle, wie stark sie meinen Weg vorzeichnen. Ich werde eine Möglichkeit finden, eines Tages auszubrechen. Eines Tages.

2
(Lewis-Kennard Montray-Altons Erzählung)
Dieses Jahr wollte ich nicht am Rat teilnehmen. Genauer gesagt, wollte ich überhaupt niemals daran teilnehmen. Das ist noch vornehm ausgedrückt. Bei denen, die meinem Vater in den Sieben Domänen ebenbürtig sind, bin ich nicht sehr beliebt.
   In Armida habe ich meine Ruhe. Die Leute im Haus wissen, wer ich bin, und den Pferden ist es egal. Und auf dem Arilinn fragt einen niemand nach seiner Familie, dem Stammbaum oder der Legitimität. Das einzig Wichtige dort ist deine Fähigkeit, die Matrix zu manipulieren, in Energonringe zu verschlüsseln und Bildschirme zu schalten. Wenn man gut ist, kümmert sich niemand darum, ob man nun zwischen seidenen Laken in einem großen Haus aufgewachsen ist oder in einem Straßengraben, und wenn man unfähig ist, kommt man gar nicht dorthin.
   Man könnte fragen, wenn ich das Anwesen in Armida gut verwaltet habe und bei den Matrix-Relais im Arilinn mehr als gut war, warum Vater sich in den Kopf gesetzt hatte, mich in den Rat zu zwingen. Man könnte dies fragen, aber man müßte jemand anders fragen, denn ich habe keine Ahnung.
   Was auch immer seine Gründe waren, es war ihm gelungen, mich als seinen Erben in den Rat zu zwingen. Sie wollten es nicht, aber sie mußten mir die legitimen Privilegien eines Comyn-Erben samt den damit verbundenen Pflichten verleihen. Was bedeutete, daß ich als Vierzehnjähriger zu den Kadetten ging und nach meiner Zeit als Jungoffizier Kapitän der Stadtgarde wurde. Es war ein Privileg, ohne das ich ebensogut ausgekommen wäre. Man konnte die Ratsherren vielleicht zwingen, mich zu akzeptieren. Doch ihre jüngeren Söhne, die vom niederen Adel und so weiter, die bei den Kadetten dienten, dazu bringen - das war eine andere Sache!
   Ein Bastard zu sein ist natürlich kein großer Makel. Viele der Comyn-Lords haben davon ein halbes Dutzend. Wenn einer von ihnen zufällig Laran hat - worauf jede Frau hofft, die ein Kind eines Comyn-Lords trägt -, dann ist nichts leichter, als das Kind anzuerkennen und ihm irgendwo in den Domänen Rechte und Privilegien zu beschaffen. Doch einen von ihnen zum Erben einer Domäne zu machen, das hatte es noch nie gegeben, und jeder illegitime Sohn aus irgendwelchen Nebenlinien ließ mich fühlen, wie wenig ich diese Auszeichnung verdiente.
   Ich konnte nicht umhin zu erkennen, warum sie so fühlten. Ich hatte das, was sie alle wollten, und jeder fühlte sich dazu ebenso berechtigt. Es muß angenehm sein, nie zu erfahren, warum man nicht gemocht wird. Vielleicht kann man dann glauben, daß man es nicht verdient.
   Doch ich sorgte dafür, daß sich niemand über mich beklagen konnte. Ich habe von allem ein bißchen getan, wie es von Comyn-Erben bei den Kadetten erwartet wird: Ich habe die Straßenpatrouillen überwacht und alles organisiert, von der Futterversorgung bis zu den Packpferden als Eskorte für Comyn-Ladys; ich habe dem Waffenmeister geholfen und mich vergewissert, daß der Mann, der die Kaserne putzte, seine Sache richtig tat. Ich mochte den Dienst bei den Kadetten nicht und hatte auch keinen Spaß, bei der Wache ein Kommando zu führen. Doch was wollte ich tun? Es war wie ein Berg, den ich weder überqueren noch umrunden konnte. Vater brauchte mich und wollte mich, und ich konnte ihn nicht allein lassen.
   Als ich neben Regis Hastur ritt, fragte ich mich, ob es ein Zeichen von Freundschaft war, daß er zu mir gekommen war, oder ein listiger Versuch, sich mit meinem Vater gut zu stellen. Vor drei Jahren hätte ich mit Sicherheit »Freundschaft« geantwortet. Doch in drei Jahren ändern sich Jungen, und Regis hatte sich stärker als die anderen verändert.
   Er hatte ein paar Winter auf Armida verbracht, bevor er in das Kloster ging und ich zum Arilinn. Ich habe bei ihm nie daran gedacht, daß er der Erbe der Hasturs ist. Man sagte, seine Gesundheit sei nicht die stabilste, und der alte Hastur hatte gemeint, das Landleben und Gesellschaft würden ihm guttun. Meistens war es mir überlassen, auf ihn achtzugeben. Ich habe ihn mit zum Reiten und auf die Falkenjagd genommen, und er ist mit mir hinauf auf die weiten Hochplateaus geritten, als man die großen Herden von Wildpferden einfing und zum Einreiten hinabbrachte. Ich

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