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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Aus den Zeiten der ›Narr-Kampagne‹ weiß ich, daß die Waldläufer in kleinen Gruppen kämpfen und - nach menschlichen Standards - keinerlei feste Regeln anerkennen.« Er sah sich mit einem scharfen Blick um, und ein leichtes Lächeln huschte über sein unrasiertes Gesicht. »Noch etwas. Ich brauche Ellbogenfreiheit. Wenn wir den Weg fortsetzen - bleiben wir dann weiterhin am Seil?«
   Ich dachte darüber nach. Sein Enthusiasmus in bezug auf einen Kampf stieß mich einerseits ab, aber andererseits freute ich mich unerklärlicherweise darüber. »Ich würde nicht darauf bestehen wollen, jemanden am Seil laufen zu lassen, der glaubt, dadurch behindert zu werden«, sagte ich. »Aber wir werden das entscheiden, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Noch ein persönlicher Rat: Die Waldläufer sind im Gegensatz zu uns daran gewöhnt, auf schmalen Pfaden zu laufen. Ihre erste Taktik könnte möglicherweise so aussehen, daß sie versuchen, uns - einen nach dem anderen - herunterzuschubsen. Wenn wir angeseilt sind, können wir uns ihrer besser erwehren.« Das Thema wechselnd, fügte ich hinzu: »Momentan ist es am wichtigsten, daß wir erst einmal trocken werden.«
   Nachdem die anderen sich um das Feuer geschart hatten, blieb Kendricks bei mir und starrte in das Dickicht, das nahezu bis an unser Lager heranreichte. »Dieser Platz«, sagte er, »sieht aus, als wäre er schon früher als Raststätte verwendet worden. Sind wir hier wirklich angreifbarer als anderswo?«
   Er hatte genau den Punkt getroffen, über den ich gar nicht reden wollte, denn die Lichtung stellte einen wirklich idealen Angriffsort dar. Ich sagte lediglich: »Zumindest gibt es hier nicht allzu viele Klippen, von denen man uns stürzen könnte.«
   »Sie haben den einzigen Laser«, murmelte Kendricks.
   »Ich habe ihn in Carthon gelassen«, erwiderte ich wahrheitsgemäß und fügte gebieterisch hinzu: »Hören Sie zu, Buck. Wenn wir auch nur einen einzigen Waldläufer töten - ausgenommen in einem Handgemenge und zur Selbstverteidigung -, können wir auf der Stelle unsere Sachen packen und nach Hause zurückkehren. Wir sind in einer friedlichen Mission unterwegs und erbitten einen Gefallen. Selbst wenn wir angegriffen werden - töten dürfen wir nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht, und zwar in einem Kampf von Mann gegen Mann!«
   »Verflucht sei dieser elende Hinterwäldlerplanet… «
   »Würden Sie es bevorzugen, lieber an der Waldläufer-Krankheit zu sterben?«
   »Die werden wir uns sowieso einfangen«, sagte er mürrisch, »und zwar hier. Sie sind immun und sicher, was macht es Ihnen also schon aus! Aber wir anderen nehmen an einem Himmelfahrtskommando teil, und… Verdammt noch mal, wenn ich schon sterben muß, will ich wenigstens ein paar von diesen Affen mit mir nehmen!«
   Ich schaute zu Boden, biß mir auf die Unterlippe und schwieg. Ich konnte ihm seine Gefühle nicht verübeln. Etwas später deutete ich noch einmal auf die Kluft, die im Berghang sichtbar war. »Es ist nicht mehr weit. Wenn wir den Dämmerungs-Paß einmal hinter uns haben, ist es nicht mehr schwierig, zur Waldläuferstadt zu kommen. Hinter dem Paß liegt schon zivilisiertes Gebiet.«
   » Sie nennen das vielleicht so«, sagte Kendricks und wandte sich ab.
   »Ach, kommen Sie«, sagte ich. »Wir lassen unsere Füße weiter trocknen.«
   Und in diesem Augenblick griffen sie an.

5.
    Kendricks’ Schrei war die einzige Warnung, die ich erhielt; dann war ich auch schon damit beschäftigt, mir jemanden vom Halse zu schaffen, der sich anschickte, meinen Rücken zu erklettern. Ich wirbelte herum, schüttelte das Geschöpf von mir ab und registrierte, daß die gesamte Lichtung bis an den Rand mit hellen, bepelzten Gestalten angefüllt war. Die Hände trichterförmig an den Mund gelegt, schrie ich im einzigen Waldläuferdialekt, den ich kannte: »Hört auf! Wir kommen in Frieden!«
   Einer von ihnen rief etwas Unverständliches und stürzte auf mich zu. Es war ein anderer Stamm! Ich sah ein weißpelziges, kinnloses Gesicht, das vor Wut verzerrt war, und ein häßliches kleines Messer. Eine Frau! Ich zog meinen eigenen Dolch und wehrte den heftig geführten Stoß ab. Irgend etwas schnitt schmerzhaft über die Knöchel meiner Hand; meine Finger wurden schlaff. Die Klinge entfiel meiner Hand, und die Waldläuferfrau verschwand mit ihrer Beute leichtfüßig zwischen den Baumwipfeln.
   Ich sah mich schnell um, bedeckte die blutenden Knöchel

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