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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Ärger meiner Eltern - das Buch erst aus der Hand, als sich das Geheimnis um Jeff Kerwins Herkunft zufriedenstellend gelöst hatte: Er war ein echter Comyn! Eine neue Welt hatte sich vor mir aufgetan: die Ebenen von Arilinn, die Turmkreise, die Comyn mit den roten Haaren, die Familien der Ardais, der Ridenows, Cleindori, Matrix-Kristalle, zarte Bewahrerinnen wie Elorie - sie sollten lange meine Jungmädchenträume bestimmen…
   Doch mit zunehmendem Alter traten andere Dinge für mich in den Vordergrund. Fast verlor sich mein Interesse an SF-Literatur, als ich an die Universität kam. »Wissenschaft« war angesagt, und im Anglistikstudium hatte damals die sogenannte Trivialliteratur keinen Platz. Dennoch - ich behielt das Bändchen mit dem abgegriffenen Einband, las es ab und zu und freute mich daran.
   Einmal ging ich sogar deswegen in unsere Staatsbibliothek. Wenn Marion Zimmer Bradley eine »bekannte amerikanische SF-Autorin« war, wie der Hefteinband versprach, müßte man sie doch im Werkverzeichnis oder zumindest in der Sekundärliteratur erwähnt finden. Doch - nichts dergleichen! So blieb die Blutige Sonne weiter hinten in meinem Bücherschrank, überstand Umzüge, Aufräumaktionen und belletristikbeflissene Freunde, und der Name Marion Zimmer Bradley blieb in meinem Kopf, die Rote Sonne von Darkover in meinen Tagträumen.
   Schließlich forderte die Universität ihren Tribut und eine völlige Hingabe ans Examen. Da war für Phantasiewelten kein Platz! Während dieser Lehr-Zeit wurde ich - durch zunehmendes Anecken an Grenzen männlicher Domänen - eine »frauenbewegte Frau«. Frauengruppen entstanden, wo wir versuchten, den »subjektiven Faktor« ins Bewußtsein der uns umgebenden Männer zu rücken, wo wir die Möglichkeit entdeckten, uns selbst zu erfahren. Es war eine Aufbruchszeit. Das Private war nicht länger etwas, das im stillen Kämmerlein mit »ihm« abgemacht wurde, sondern wurde - Veränderung erheischend - öffentlich diskutiert. Und es wuchs auch die Zahl der Frauen, die es schlicht satt hatten, sich ergebnislos mit Männern auseinanderzusetzen, Verständnis und Zärtlichkeit zu fordern, die sich nicht mehr in eine männlich dominierte Welt integrieren wollten, die vielmehr Enklaven für Frauen suchten und schufen.
   Andere, zu denen auch ich zähle, versuch(t)en weiter, Feminismus als Betonung und Hervorhebung des Anteils von Frauen auf verschiedensten Gebieten und die Hoffnung auf Veränderung, auf »Öffnung« des männlichen Partners, zusammenzubringen.
   Erfreulich war, daß in viele Bereiche die Welle frauenbewegter Gedanken hineinschwappte. Auch mein Fach - Geschichte - wurde damit konfrontiert: Mußten nicht wir als Historikerinnen ganz neue Fragen stellen? Welchen Anteil an der Erschaffung dessen, was Zivilisation ist, hatten/haben Frauen? Was wissen wir über sie? So wurde aus History für uns Her-story, denn auf unserer Suche nach den namenlosen Schwestern wurden wir fündig. So war es auch nicht verwunderlich, daß Fragen aufgegriffen wurden, die von der Forschung vernachlässigt und als nicht relevant abgetan worden waren und die lange nicht im Veranstaltungskanon eines historischen Seminars zu finden waren: Wo gab es Matriarchate? Wie regierten die Frauen dort? Wie war ihr Verhältnis zu den Männern? Wie paßten die kriegerischen Amazonen zu den »friedlichen Müttern«? Welche reale Macht hatten Frauen aufgrund der ihnen zugeschriebenen besonderen Verbindung zur Natur und damit zur Magie… ?
   Diese Fragen schlugen sich auch in der Frauenliteratur nieder. Frauen entdeckten zunehmend das Genre Science-fiction und Fantasy. Feministische Utopien wie S. Gearhearts Wanderland , Gilman Perkins Herland oder F. d’Eaubonnes Das Geheimnis des Mandelplaneten u.a. wurden gelesen und diskutiert. Es ging dabei meist darum, wie Frauen zusammenleben und lieben, wie ihr Verhältnis zu den (verbleibenden) Männern, wie zur Gewalt ist und wie sie das Problem der Fortpflanzung gelöst haben (sicher der wundeste Punkt aller feministischen Utopien, aber auch der spannendste, was die Überlegungen und Vorschläge der Autorinnen angeht.)
   Daneben wurden mehr und mehr Frauen als SF-Autorinnen von der deutschen Frauenbewegung »entdeckt«, wie etwa Ursula K. LeGuin, Anne McCaffrey oder Joan D. Vinge, die in den USA schon lange bekannt sind.
   Und eines Tages, beim Stöbern in einem Fantasy-Buchladen, fiel mir das Buch Die Jägerin des Roten Mondes in die Hände. Autorin:

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