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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Marion Zimmer Bradley.
   Bald schon fieberte ich neuen Werken entgegen, die als deutsche Neuveröffentlichungen in - wie mir schien - viel zu langen Abständen herauskamen. Als dann der erste neuveröffentlichte Darkover-Roman auf die Büchertische kam, kannte meine Freude kaum Grenzen: Die ganze Comyn-Welt tat sich erneut und viel farbenfroher, spannender und fesselnder als »damals« vor mir auf. So wurde ich erst ein richtiger Darkover-Fan.
   Natürlich wollte ich auch anderen Frauen, die ich gut kannte, von dieser Autorin berichten (Männer meiner Umgebung lasen »so etwas« - sprich Fantasy - nicht) und sie zum Lesen anregen. Als dann im Frühjahr 83 auf der 3. Hamburger Frauenwoche (Motto »Frauen lernen gemeinsam«) ein Seminar angeboten wurde unter dem Titel »Feministische Utopien«, dachte ich, daß Marion Zimmer Bradley dabeisein würde. Zumindest mit ihrem Roman Die Matriarchen von Isis (1979 erschienen), den ich einer Referentin vorschlug. Doch - er wurde abgelehnt. Der Roman sei nicht feministisch genug, weil die Heldin sich permanent für ihre Eigenständigkeit, ihre Höherbewertung im Frauenstaat vor ihrem Mann rechtfertigt und entschuldigt. So etwas sollte im Seminar nicht diskutiert werden, und Utopien im Sinne von Fort- und/oder Neuentwicklung von sozialen Mustern seien darin nicht zu finden… Darkover wurde als Fantasy abgetan…
   Nun mag letzteres auch daran liegen, daß zum einen die Romane von Marion Zimmer Bradley, die sich besonders mit feministischen Themen auseinandersetzen (Die zerbrochene Kette und Herrin der Falken), vergriffen oder noch nicht übersetzt waren und zum anderen, daß leider der Verlag, der die besten Darkover-Bände herausbringt, diese mit Titelbildern versehen ließ, die mit dem Inhalt der Bücher nichts mehr gemein haben, dafür aber das übliche Klischee - »nackte Frau mit scharfer Waffe und wildem Tier« - verwenden (siehe Der verbotene Turm, Die blutige Sonne ), so daß interessierte Frauen davon eher abgeschreckt werden. Hier ist seit einiger Zeit eine erfreuliche Veränderung vor sich gegangen, und die Marion Zimmer Bradley Bücher wurden mit gelungenen, interessanten, die Phantasie anregenden Titelbildern ausgestattet. Sollten hier Frauenproteste genützt haben… ?
   Im folgenden Kapitel soll es nun darum gehen, die Person Marion Zimmer Bradley vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten darzustellen, die eine schreibende Frau im SF-Genre hat. Es gilt aufzuzeigen, welche Energie notwendig ist, sich gegen Normen von außen wie auch das »Patriarchat im Kopf« durchzusetzen und als Schriftstellerin erfolgreich zu sein. Auch möchte ich auf ihre manchmal abwertenden Bemerkungen zum Feminismus, zu Frauen und zum Schreiben überhaupt eingehen und diese einmal mit dem, was sie dann in ihren Romanen niederlegt, in Beziehung setzen.
   Es folgt dann ein Abschnitt über Darkover unter besonderer Berücksichtigung der Rezeption in den USA anhand von Auszügen aus dem Darkover-Fan-Magazine Newsletter . Den Abschluß soll die kurze Betrachtung der Romane Die zerbrochene Kette und Herrin der Falken bilden, da die Autorin in diesen 1976 und 1982 in den USA erschienenen Romanen deutlicher als anderswo Frauenprobleme darstellt.

»Es gibt immer eine Alternative«

Marion wurde als erstes Kind des Ehepaares Zimmer am 3. Juni 1930 in Albany, New York, geboren. Interessant sind die Ausbildung bzw. die Berufe der Eltern: Die Mutter ist Historikerin, der Vater gelernter Zimmermann und dann Farmer.
   Doch wie kommt nun die Tochter eines Farmers und einer Historikerin, die weitab von der Großstadt mit dem vielfältigen Informations- und Bücherangebot lebt, dazu, eine eigene Welt zu erfinden, Zukunftsgeschichten zu schreiben? Oder ist es gerade diese Abgeschiedenheit, die sie dazu bringt, sich ihren »privaten Kosmos« (Hahn) zu erträumen? Sie selbst sagt dazu in dem Vorwort zur Kurzgeschichtenanthologie Der Preis des Bewahrers:
»Jungen, die schreiben wollten, schufen sich meist ihre eigene Welt… Mädchen wurden nicht gerade ermutigt, dies zu tun. Ich tat es trotzdem, aber ich lebte auch auf einer Farm, fernab von den Gruppenzwängen der Gleichaltrigen, und ohne Zweifel wäre ich das gewesen, was ein Psychologe als ›unzulänglich sozialisiert‹ bezeichnet hätte. Was eine höfliche Art ist zu sagen, daß ich irgendwie dem Gruppendruck mit Gehirnwäsche entging, der einem Mädchen erklärt, daß das Erwachsenwerden einer Frau hauptsächlich mit Tanzen,

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