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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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auf Darkover; man kann sie nicht zerstören, doch sie sind so gefährlich, dass man sie nicht einmal den Comyn oder einer Bewahrerin anzuvertrauen wagt. Die ganze Genialität der großen Denker, die im Zeitalter des Chaos lebten, konzentrierte sich darauf, sie so zu verbergen, dass sie kein Unheil mehr anrichten konnten.
   Die Rhu fead , die heilige Kapelle zu Hali - das letzte Überbleibsel des Turms zu Hali, der im Zeitalter des Chaos bis auf die Grundmauern niederbrannte -, ist ein solches Versteck. Die Kapelle selbst ist durch einen Schleier wie der von Arilinn geschützt. Nur wer von Comyn-Blut ist, vermag ihn zu durchschreiten. Matrices und andere Fallen sorgen dafür, dass einem Außenseiter, der in die Kapelle eindringt, der Verstand genommen wird. Im Inneren angelangt, wäre er oder sie nur noch ein Schwachsinniger, der sich nicht einmal erinnert, warum er hergekommen ist.
   Aber innerhalb der Kapelle haben die vor tausend Jahren lebenden Comyn die betreffenden Gegenstände für immer unserm Zugriff entzogen. Der Schutz wirkt genau umgekehrt. Ein Außenseiter könnte sie ungehindert ergreifen, nur gelangt der Außenseiter ja gar nicht erst in die Kapelle. Ein Mensch aus Comyn-Blut aber stirbt sofort, wenn er auch nur die Hand darauf legt.
   Ich sagte: »Jeder skrupellose Tyrann in tausend Jahren Comyn-Geschichte hat versucht, einen Weg zu finden, wie er Aldones’ Schwert in die Finger bekommen könnte.«
   »Aber keiner von ihnen hatte eine Bewahrerin auf seiner Seite«, erwiderte Ashara. Callina fragte: »Du willst es einen Terraner tun lassen?«
   »Keinen, der auf Darkover aufgewachsen ist«, erläuterte Ashara. »Einen Fremden, einen, der nichts über die hier vorhandenen Kräfte weiß. Sein Gehirn wäre gegen sie verschlossen und versiegelt, so dass er nicht einmal merken würde, dass sie vorhanden sind. Unter dem Schutz seiner Unwissenheit könnte er die Abwehr durchbrechen.«
   »Großartig!«, rief ich sarkastisch aus. »Ich brauche weiter nichts zu tun, als zu einem dreißig oder vierzig Lichtjahre entfernten Planeten zu reisen und irgendeinen dort lebenden Menschen zu zwingen oder zu überreden, dass er mit mir kommt. Dabei darf ich ihm ja nichts erzählen, damit er nicht erfährt, wovor er Angst haben müsste. Dann finde ich irgendwie eine Möglichkeit, ihn in die Kapelle zu bringen, ohne dass ihm das Gehirn ausgebrannt wird, und hoffe, er wird mir Aldones’ Schwert überreichen, sobald er es in seinem unschuldigen Patschhändchen hält!«
   In Asharas farblosen Augen flackerte eine Spur von Verachtung auf, und plötzlich schämte ich mich meiner Ironie.
   »Bist du in dem Matrix-Laboratorium hier gewesen? Hast du den Schirm gesehen?«
   Ich erinnerte mich, und plötzlich ging mir auf, was für ein Schirm das war: einer der beinahe legendären psychokinetischen Transmitter… ohne Zeitverlust durch den Raum, vielleicht auch durch die Zeit…
   »Das ist hunderte von Jahren lang nicht mehr gemacht worden!«
   »Ich weiß, was Callina fertig bringt«, sagte Ashara mit ihrem merkwürdigen Lächeln. »Und ich werde bei euch sein… «
   Sie stand auf und hielt uns beiden die Hände entgegen. Sie berührte meine; ihre fühlte sich kalt an wie eine Leiche, wie die Oberfläche eines Edelsteins… Ihre Stimme war leise, und für einen Augenblick klang sie fast drohend.
   »Callina… «
   Callina wich vor der Berührung zurück, und obwohl ihr Gesicht die unerschütterliche Seelenruhe einer Bewahrerin zeigte, schien es mir, dass sie weinte. »Nein!«
   »Callina… « Die leise Stimme war unerbittlich. Langsam hoben sich Callinas Hände. Ashara fasste sie, vereinigte sie mit meiner Hand…
   Das Zimmer verschwand. Wir trieben in wesenloser Bläue, im unermesslichen Raum. Um uns war Leere wie ein Universum ohne Sterne, die großen, nackten Abgründe des Nichts. In Arilinn hatte ich gelernt, meinen Körper zurückzulassen, in die Überwelt der Realität einzugehen, wo der Körper nicht existiert, wo wir nur als Gedanken leben, die das Nichts zu Formen gestalten. Aber dies war keine Region der Überwelt, die ich jemals kennen gelernt hatte. Ich schwebte körperlos in prickelndem Nebel. Dann entlud sich in der Kluft zwischen den Sternen ein Funke; ein Energieausbruch, ein Lebensstrom sprang auf mich über. Ich fühlte mich als Netzwerk lebendiger Nerven, als Kraftfeld. Ich ballte die Hand, die mir abgeschnitten worden war, spürte jeden Muskel, jede Sehne

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