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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihre Hand war kühl und weich und stand im Widerspruch zu dem Blick sinnlicher Verlockung, den sie ihnen zuwarf. Eine Lüge , stellte etwas in David kalt und präzise fest. »Ich hatte mir schon gedacht, daß es aufregend sein würde, euch alle kennenzulernen. Ein Abenteuer.« Noch eine Lüge. Was will sie?
   Jason drängte ihn weiter, und Conner ließ sich in den Sessel neben Missy sinken. Das hatte er offenbar angestrebt.
   »Ich werde als letzte übriggelassen, wie gewöhnlich«, stellte eine lebhafte Stimme fest. Es war die alte Frau, und sie war noch älter, als David angenommen hatte: das Gesicht verrunzelt und eingefallen, aber die Haltung so aufrecht und schlank wie eh und je. Sie trug eine lange, anmutige Robe aus einem dicken dunkelblauen Wollstoff und darüber einen kleinen Schal aus gestricktem Pelz. Ihre Hände, knotig und verzogen vom Alter, waren immer noch graziös in ihren Bewegungen, und die Stimme war klar und hell. Ihr Blick ruhte auf Missy, nicht mit der Verdammung des Alters für die Jugend, sondern mit einem Echo von Davids eigener Neugier. Dann wandte sie sich wieder David zu: »Ihr müßt dies Spießrutenlaufen schon satt haben. Ich bin Desideria von Storn, und wenn ich unhöflich bin, verzeiht mir; ich bin noch nie mit einer solchen Anzahl von Terranern zusammen gewesen. Doch wie man in den Bergen sagt, niemand ist so jung, daß er nicht lehren, und niemand so alt, daß er nicht lernen kann. Also wollen wir sehen, was wir alle voneinander lernen können. Wahrscheinlich wird es mehr sein, als wir erwarten. Ich bin zu alt, um Zeit auf lange Einleitungen zu verschwenden. Jason?«
   Dr. Allison sagte: »Regis, du übernimmst. Du bist der Experte.«
   »Aber genau das bin ich nicht«, antwortete Regis Hastur.
   David bewunderte die Art, wie er, ohne sich zu bewegen, ohne die Stimme zu heben, aller Blicke auf sich lenkte. Zum ersten Mal kam David der Gedanke, es sei vielleicht gar keine schlechte Sache, ein entwickelter Telepath zu sein, der alle latenten Kräfte seines Gehirns einzusetzen vermochte.
   Regis fuhr fort: »Wie die meisten von Ihnen wissen, hat es auf diesem Planeten einmal Telepathen im Überfluß gegeben. Jetzt werden sie rar, und ihre alten Kräfte sind zum großen Teil verlorengegangen. Entweder wurden sie nicht weitervererbt, oder sie verkümmerten aus Mangel an Wissen, wie sie zu benutzen sind. Ich weiß einigermaßen, was ich mit meinen Gaben bewirken kann. Ich weiß nicht genau, was sie sind und wie ich sie benutze, und ich könnte mir vorstellen, daß sich die meisten von Ihnen in der gleichen Situation befinden. Mit diesem Projekt, im Augenblick nur ein Versuch in kleinem Maßstab, wollen wir genau feststellen, welche Talente jeder von uns hat, wie und warum wir sie bekommen haben, wozu sie gut sind, ob die Ausbildung bei ihrer Entwicklung eine Rolle spielt und so weiter. Kurz gesagt, wir wollen herausfinden, aus was Telepathen gemacht sind. Wie wir anfangen sollen - ja, da habe ich keine Ahnung. Jeder von uns hat einige Erfahrung. Jeder einzelne ist herzlich gebeten, Gedanken und Fragen beizusteuern, und wir werden jeder Anregung, die auch nur den entferntesten Zusammenhang mit der Sache hat, nachgehen. Inzwischen… « - er machte eine höfliche Geste - »… betrachten Sie sich bitte als meine Gäste, und wenn jemand von Ihnen irgendeinen Wunsch hat, braucht er es bloß zu sagen.«
   »Dann schlage ich als der einzige Nichttelepath in der Gruppe vor«, fiel Jason Allison ein, »daß wir auf die speziell terranische Weise beginnen. Über Psi-Kräfte wird ein Haufen abergläubischen Unsinns geredet. Das erste, was wir Terraner tun, wenn wir auf eine uns unverständliche Sache stoßen, ist, daß wir sie messen . Wenn ihr alle einverstanden seid, werde ich deshalb mit David Hamiltons Hilfe jeden einzelnen von euch gründlich untersuchen, um festzustellen, ob ihr gemeinsame körperliche Merkmale habt, zum Beispiel eine erkennbare Gehirnelektrizität und -ausstrahlung. Danach werde ich versuchen, eure Psi-Fähigkeiten zu messen, obwohl ich jetzt schon damit rechne, daß wir dazu nicht die richtigen Meßlatten besitzen. Man kann nichts messen, solange man nicht die entsprechenden Maßstäbe entwickelt hat. Aber vielleicht kann mir einer von euch dabei helfen, sie zu entwickeln. David, ich möchte mit dir anfangen, und dann kannst du mir bei den anderen helfen. Das Laboratorium, das man uns zur Verfügung gestellt hat, ist nur ein paar Türen weiter. Tut

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