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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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von Kerals Kind. Dann werde ich für die letzten paar cuere , die mir zugestanden sind, in den Wald zu meinem Volk zurückkehren. Aber ich werde mich zufrieden zur letzten Ruhe niederlegen, denn ich weiß, wenn meine eigenen Blätter fallen, wird es in dem Frühling, den ich nicht mehr erlebe, neue Knospen geben.«
   Regis hielt ihr die Hand hin, und sie umfaßte sie. Dann saßen sie schweigend da und blickten in den Nebel auf den Bergen.
   Linnea sagte: »Du hast so viel gegeben… «
   Andrea lächelte. »Jetzt brauche ich kein Geld mehr.«
   »Ich wünschte, du wärest früher zurückgekommen«, meinte Regis voll aufrichtigem Kummer.
   »Vielleicht wäre es zu früh gewesen«, erwiderte Andrea nachdenklich. »Ich wußte nicht mehr, wo meine eigene Welt lag… «
   »Die Leute, die sich deiner Dienste versichert haben - was werden sie tun?«
   »Was können sie tun? Um mich zu fangen, müßten sie zugeben, daß sie mich angestellt haben, und das Planetenvernichten ist illegal. Ich glaube, sie werden sich geschlagen geben. Aber jetzt weiß das Terranische Imperium genau, wie sie arbeiten, und es wird ihnen schwerfallen, weitere Welten zu vernichten.«
   Hinter ihnen waren Schritte zu hören, und Keral, blaß und schön, trat auf den Balkon, dicht gefolgt von David. Sie gingen direkt zu Andrea. Keral dreht sich um, nahm ein kleines zappelndes Bündel aus den Armen Davids und legte es in die Andreas’.
   Keral murmelte: »Nicht weil du ihm in Liebe verbunden bist, sondern weil es dir mehr bedeutet als jedem anderen. Sieh her und erkenne eine wiedergeborene Welt.«
   David zog Keral an sich, und so standen sie da und sahen in die grüne Welt hinaus. Ihre Gedanken kreisten um das winzige, so fremde und schöne Baby mit dem roten Flaum auf dem Köpfchen, dem ersten Glied einer zweiten Kette von Telepathen mit Chieri-Blut. Und es war ihr eigener Beitrag zu einer neugeborenen Welt. Mit einem Kind in Kerals Armen hatte diese verwickelte Folge von Emotionen und Erfahrungen begonnen. Und David dachte, immer würden sie in der Schuld Meloras und ihres Kindes stehen.
   Andrea lehnte sich zurück. Sie schloß die Augen, und doch sah sie eine grüne, wachsende Welt. Leben sproß aus dem Boden, Blätter fielen von den Bäumen und kehrten in einem endlosen Zyklus zurück, Flüsse, Täler, Berge schäumten über von Leben, und dahinter erhoben sich die Wälder Darkovers. Von weither hörte sie die Musik ihres Volkes im Wald der fallenden Blätter, wo man auf sie wartete. Die Zeit würde über die Chieri hinweggehen, und sie würden nicht zurückkehren, sondern wie Blätter fallen. Doch solange Darkover lebte, würden sie nie völlig sterben. Ihr Andenken gab dem Imperium neue Kraft, die Erinnerung an ihre Schönheit und die Gabe, den Abgrund zwischen Mensch und Menschenart zu überbrücken, die Gabe, die Liebe war.
   Andrea lächelte mit geschlossenen Augen. Sie spürte das kräftige Leben und die bereits aufblühende Sensibilität des Kindes in ihren Armen, sie hörte die ferne Musik, die wie der Wind in den Blättern stieg und fiel und erstarb wie ein Lufthauch im Wald.
   Erst als Kerals Kind in ihren kalten Armen unruhig wurde, merkten die anderen, daß Andrea Closson, Chieri, Kind des Gelben Waldes, Planetenvernichterin und -retterin, heimgekommen war, nur um zu sterben.
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