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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Mister, Madame, Herr Doktor und dergleichen. Jedenfalls vereinfacht das die Dinge.«
   Weggefegt. Auch das noch weggefegt. »David ist okay«, antwortete er lustlos. »Ich… ich habe noch nie andere Telepathen kennengelernt… «
   Danilo lachte. »Doch, gerade eben. Wir beißen nicht. Wir lesen auch nicht andauernd die Gedanken anderer Leute. Und soviel ich sehe, bist du gar kein Telepath. Du bist Empath und hast wahrscheinlich noch ein paar andere Psi-Talente.«
   David starrte den Jungen an und schüttelte leicht den Kopf. Er mußte auf der Stelle ein paar Vorurteile revidieren. Danilo sagte: »Entschuldige. Ich bin unter Darkovanern mit Laran aufgewachsen und entdecke es automatisch. Du mußt es besitzen, weil ich mich in deiner Nähe behaglich fühle, das ist alles. Darin bist du wie einer von uns.«
   David schwindelte der Kopf. Jason bat: »Langsam, Dani. David, ob du es mir glaubst oder nicht, ich weiß, wie du dich fühlst. Erinnere mich daran, daß ich dir irgendwann einmal von meinem ersten Zusammenstoß - und ein Zusammenstoß war es wirklich - mit den Hasturs erzähle. Da sind wir schon.«
   Es war ein langer Raum, hell beleuchtet und mit durchscheinenden Draperien in leicht variierenden Regenbogenfarben behängt. David nahm ihn mit einem Blick in sich auf. Sein Talent war ihm so selbstverständlich, daß er glaubte, jeder besitze es, und es nicht für erwähnenswert hielt.
   - Eindruck von Furcht/Leuchten/Furcht, ausstrahlend von einem hochgewachsenen Mädchen an der hinteren Wand, großes Mädchen/nein, Junge/nein, Mädchen mit Massen von langem, offenem, hellem Haar, schmaler, geschlechtsloser Figur - menschlich?
   - schlanker, autoritärer junger Mann mit weißem Haar und jungen grauen Augen - verhutzelter kleiner Mann in den Vierzigern, Erd-Typ, sonnengebräunt, schäbig aussehend - dunkelhäutiger Niemand, zitternd, Raumfahrer-Uniform
   - große, gebieterische alte Frau, gebrechlich vor Alter, aber mit einem Flair von Überlegenheit, als sei sie jung und königlich
   - dünnes, sinnlich wirkendes, mißmutiges Mädchen hängt in einem Sessel, Blicke schießen wie die einer Maus im ganzen Zimmer und zwischen den Männern umher -
   - und wieder: Furcht/Leuchten/Furcht von dem großen Mädchen/Jungen mit dem hellen Haar in der langen Robe…
   Ist das alles?
   »Sie sind David Hamilton«, sagte der schlanke junge Mann. Irgendwie wußte David, daß sein Haar vorzeitig weiß geworden war. »Ich bin Regis Hastur. Ich freue mich sehr, daß sie gekommen sind, Dr. Hamilton. Noch nie ist etwas in dieser Art unternommen worden; die terranische Schulmedizin können wir vergessen. Leute, die über Telepathen Bescheid wissen, scheinen keine medizinischen Wissenschaften zu entwickeln, und soviel ich weiß, brauchen sie sie auch nicht. Jedenfalls brauchten wir sie nicht. Und die terranischen Mediziner sind sich nicht einmal sicher, ob wir existieren. Sie mußten es letzten Endes zugeben, aber es gefällt ihnen nicht - Anwesende ausgenommen«, setzte er mit einem freundlichen Blick zu Jason Allison hinzu.
   »Bin ich als Arzt hergebracht worden?«
   »O ja. Sobald Sie dies Ding, dies Talent, das Sie besitzen, in den Griff bekommen, sollte es Sie zu einem besonders guten Arzt machen, wissen Sie«, erklärte Regis. »Und es wird nicht lange dauern, bis Sie gelernt haben, wie sie unerwünschte Kontakte ausschließen können. Das lernt jeder Comyn-Teenager spielend in ein paar Wochen. Eine Hilfe dabei wird Ihnen die Anwesenheit anderer Telepathen sein. Das war Ihr Problem, daß Ihnen niemand zeigen konnte, wie man die Gabe kontrolliert. Ein Glück, daß wir Sie jung genug gefunden haben. Eine Menge isolierter Telepathen in nichttelepathischen Kulturen werden psychotisch und sind niemandem mehr von Nutzen. Das haben wir herausgefunden, als das HQ sich für dies Projekt nach ihnen auf die Suche machte. Und nun haben wir einen, der noch dazu qualifizierter Arzt ist - da möchten wir Ihnen am liebsten um den Hals fallen!«
   Es war, als hebe sich plötzlich eine schwarze Wolke. David fragte sich nicht einmal, wieso Regis von seiner allesverschlingenden Furcht gewußt hatte. Er versuchte gar nicht erst, das Strahlen zu verbergen, das sein vor Furcht verkrampftes Gesicht verwandelte. Zum ersten Mal in seinem Leben entspannte er sich und akzeptierte die Flut der Sensationen, die ihm seine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit zutrug. Jason fragte: »Hat man dir das nicht gesagt, David?

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