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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Schulter gehängt und die Tasche mit der Aufnahmeausrüstung genommen hatte und dem unglücklichen mittleren Sohn den Rest des Gepäcks überließ. Sie grinste der Führerin hinter Javannes Rücken zu, und die nickte zurück. Hinter der Tür lag eine geräumige Eingangshalle mit Bänken an den Seiten. Javanne führte sie durch die Halle in einen großen, behaglichen Raum, in dem ein Feuer loderte. An den Wänden standen mehrere Sofas, dunkelgrün und grau gepolstert. Margarets Blick fiel auf die Wandteppiche, und sie wünschte, sie hätte Lady Marilla nach den beiden in ihrem Esszimmer gefragt. Sie bemerkte noch fünf oder sechs Polstersessel und die Beine einer Person, die einen davon besetzt hielt. Die Person hatte die Füße zum Feuer gestreckt, und ihr Körper wurde von der Lehne des Sessels verdeckt.
Margaret sah, wie die Beine angezogen wurden; starke Hände stützten sich auf die Armlehnen des Sessels. Einen Augenblick später sah sich Margaret einem auffallend großen, kräftigen Mann gegenüber. Sein einstmals rotes Haar war fast grau, aber seine wachen Augen leuchteten. Er bewegte sich langsam, obwohl er nicht älter als sechzig sein konnte.
Er gab ihr freundlich die Hand. Sie standen da und sahen einander an, und Margaret spürte eine Flut von Eindrücken bei seiner Berührung. Etwas an dem Mann erinnerte sie an ihren Vater, nicht sein Äußeres, sondern eine Eigenart, die sie nicht benennen konnte, und Margaret spürte, wie das unterdrückte Verlangen nach dem Alten in ihrer Kehle aufstieg. Sie schluckte heftig und ermahnte sich, nicht töricht zu sein. Es ging ihr nahe, dass sie im Haus ihres Vaters war.
Es war ein Gefühl der Verwandtschaft, wie sie es bei Mi-khail gefunden hatte, doch von einer ganz anderen Natur. Bei dieser Berührung zerrte nichts an ihrem Herzen, sie hatte nur das Gefühl von Stärke und äußerster Vertrauenswürdigkeit.
»Wie geht’s? Ich bin dein Verwandter Jeff Kerwin - oder Damon Ridenow, wenn dir das lieber ist. Willkommen in Armida, Marguerida Alton.« Er betrachtete sie eingehend, als suchte er nach einer Ähnlichkeit mit ihrem Vater. »Du hast denselben Haaransatz wie Lew, aber ansonsten siehst du ihm nicht sehr ähnlich. Und deine Mutter habe ich nie kennen gelernt, deshalb weiß ich nicht, ob du ihr ähnelst.« »Ich versuche, mir selbst ähnlich zu sein«, erwiderte Margaret schärfer als beabsichtigt, da sie immer noch aufgewühlt war. Dann lächelte sie Jeff schüchtern an. »Lady Marilla meinte, ich würde meiner Großmutter Felicia Dariell ähneln, aber das kann ich nicht sagen. Ich habe nie ein Bild meiner Mutter gesehen, und auf die Erinnerung kann man sich nicht immer verlassen.«
Jeff nickte und seufzte. »Da hast du Recht. Leute, die ich als groß in Erinnerung habe, sind oft viel kleiner, wenn ich sie wieder sehe!« Und Elorie wird mit jedem Jahr schöner, da sie tot ist. »Lew ist nicht mit dir zurückgekommen, oder?«
Margaret hatte es inzwischen satt, dass man glaubte, sie habe ihren Vater in eine ihrer Taschen gestopft. Aber da sie auf Burg Ardais im Geiste seine Stimme gehört hatte, begann sie selbst, seine Anwesenheit zu erwarten. Es war ärgerlich, dass er nicht da war. Wo, zum Teufel, steckte er? Er schien so nahe gewesen zu sein, als er ihr geraten hatte, nach Armida zu gehen, doch niemand wusste, wo er sich aufhielt. Und sie wollte verdammt sein, wenn sie irgendjemandem zeigte, dass er ihr wichtig war. »Oh, ich hatte ihn in der Tasche, aber er fiel heraus, als wir den Fluss überquerten, und ich habe keine Ahnung, wo er jetzt ist.«
Der alte Mann lachte, während Lady Javanne leicht schockiert aussah. »Du bist eine respektlose Hexe«, sagte er auf terranisch, »und ganz wie dein Vater.« Dann fasste er ihr mit einem Finger zärtlich unters Kinn.
Margaret gefiel der Klang seines Lachens, und sie wünschte sich, ihr Vater wäre weniger ernst gewesen. Sie hätte gern jemanden wie Jeff zum Vater gehabt. Er wirkte wie ein Mann, mit dem man reden konnte, was ihr mit dem Senator nie gelungen war.
Sie ignorierte den leichten Aufruhr, den sie von Javannes Seite empfing, und fühlte stattdessen Rafaellas ruhige Sicherheit. Es war beruhigend, wenigstens eine Person in der Nähe zu haben, der sie vertrauen konnte, und mit diesem neuen Verwandten vielleicht eine zweite. Margaret war unsicher, wie sie es in Ardais nicht gewesen war. Hier gab es Unterströmungen, die sie nicht begriff und die ihrer Ausbildung Hohn sprachen. Sie wusste nicht nur nichts, sie

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