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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kannte nicht einmal die richtigen Fragen!
Ja, du kannst mit mir reden, wenn du willst. Laut sagte Jeff auf Terranisch statt auf Casta: »Sei nicht zu streng mit deinem Vater. Er war nie besonders gut darin, sich mit anderen zu beraten, am wenigsten mit Frauen.« Ich bin überzeugt, du bist eine gute Tochter   - wenn eine von meinen Töchtern überlebt hätte, dann hätte ich mir gewünscht, dass sie so stark und unabhängig ist, wie du es vermutlich bist. Es lag viel Trauer in diesem Gedanken, und viel Zärtlichkeit. Margaret wurde heiß vor Verlegenheit; sie hatte das Gefühl, so viel Zuneigung nicht verdient zu haben.
Dann hörte sie, wie Javanne sich räusperte, und erkannte, dass es sehr unhöflich war, weiter terranisch zu sprechen, auch wenn sie vermutete, dass ihre Tante sehr wohl folgen konnte. Es tat Margaret sehr gut, terranisch zu sprechen und sich keine Sorgen machen zu müssen, dass sie versehentlich eine Grobheit sagte. Ihr Casta war inzwischen zwar recht fließend, aber es gab Feinheiten, die sie nicht beherrschte, und sie fragte sich, ob sie jemals in der Lage sein würde, zu reden, ohne gleichzeitig aufpassen zu müssen, was sie sagte.
Margaret spürte die alte Ambivalenz wieder. Ein Teil von ihr wollte mit ihren neu gewonnenen Verwandten auf gutem Fuße stehen, und ein anderer Teil wollte nichts von Formalitäten wissen und wieder die Frau sein, die vor Wochen mit Ivor hier eingetroffen war. Sie wusste, das war unmöglich, aber das hinderte sie nicht daran, sich nach der Unkompliziertheit zu sehnen, die sie mit ihrem Freund und Mentor genossen hatte.
»Ich weiß, wir sind verwandt, aber bist du mein Onkel oder ein Cousin? Mikhail hat versucht, es mir zu erläutern, aber ehrlich gesagt, ergab es nicht viel Sinn.« Sie fühlte, wie sich die Stimmung ihrer Tante beim Namen ihres jüngsten Sohnes verdüsterte, vermischt mit tiefer Zuneigung, so dass alles sehr verwirrend war. Was war los mit Mikhail, dass seine Eltern beide böse wurden, wenn man ihn erwähnte?
»Streng genommen bin ich dein Cousin.« Er ging höflich auf ihre Frage ein, und Margaret spürte, wie sich Javanne hinter ihr beruhigte. »Wir stammen beide von Estaban Lanart ab, einem Ururgroßvater von Lew. Aber wir sind beinahe zwei Generationen auseinander, was mich mehr zu einem Onkel macht.«
»Wieso das?«
»Cousins und Cousinen können auf Darkover heiraten; Onkel und Nichten tun es im Allgemeinen nicht.«
»Und ich hielt die arkturianischen Familienstrukturen für kompliziert!« »Warst du dort?« Er wirkte aufrichtig interessiert und völlig unberührt von Javannes zunehmender Unruhe.
»Nein, aber ich habe wissenschaftliche Arbeiten darüber gelesen.« Ich frage mich, warum Onkel und Nichten hier nicht heiraten? Es gab einmal eine Zeit, Chiya, da konnte jeder Mann, der alt genug war, dein Vater zu sein, tatsächlich dein Vater sein! Diese Antwort war verwirrend, denn Margaret hatte den Eindruck, dass Frauen auf Darkover sorgsam gehütet wurden und dass die Besessenheit von den Blutlinien eine sexuelle Zügellosigkeit, wie Jeff sie gerade angedeutet hatte, fast undenkbar machte. Früher, hatte er gesagt, und das erklärte es wohl. Sie erinnerte sich daran, was Mikhail über den Verbotenen Turm gesagt hatte, und begriff, dass nicht alles so organisiert war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sex zwischen den Generationen war tabu. Sie glaubte nun zu wissen, warum Mikhail so heftig reagiert hatte, als sie scherzhaft vorschlug, das Problem mit der Domäne dadurch zu lösen, dass sie den großen Mann heiraten würde, der nun vor ihr stand. Aber es steckte noch mehr dahinter. Mikhail fand sie attraktiv, und aus irgendeinem unverständlichen Grund wollte er dieses Gefühl nicht zulassen. Dabei benahm er sich fast, als sei er eifersüchtig. Margaret hatte keine Erfahrung mit Eifersucht und war sich deshalb nicht sicher. Und sie konnte ohnehin nichts dagegen tun.
Sie zwang ihre Gedanken weg von Mikhail, von dem Rätsel ihrer gegenseitigen Anziehung. Es war keine gute Idee, sich in einem Raum voller Telepathen solchen Überlegungen hinzugeben. Javanne war bereits feindselig und suchte Streit. Sie wäre sicher sehr ungehalten, wenn sie Margaret bei zärtlichen Gedanken an ihren Jüngsten ertappte. Und Margaret war sich der Tatsache bewusst, dass sie keine genaue Vorstellung davon hatte, wie viel von ihren Gedanken für andere hörbar war, auch wenn Istvana gesagt hatte, sie würde nicht viel aussenden.
Sie musste einfach hoffen, dass sie

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