Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
was du brauchst?« Margaret hatte gebadet und das Gewand angezogen, das sie bei MacEwan kaufte, und sie fühlte sich wohler als bei ihrer Ankunft, doch immer noch war sie beinahe allen Anwesenden gegenüber äußerst misstrauisch. Jeff Kerwin döste neben dem Kamin, und Mikhail unterhielt sich eingehend mit
Rafael. Sie merkte, dass er sich bemühte, sie nicht anzusehen, und sich verzweifelt auf seinen Bruder konzentrierte. Nun gut - dieses Spiel beherrschte sie auch.
Dom Gabriel stand bei seinem ältesten Sohn, der ihm zum Verwechseln ähnlich sah, sie unterhielten sich jedoch nicht. Sie sahen aus, als fühlten sie sich unwohl und als wäre ihnen ihre ziemlich formelle Kleidung zu eng. Auf einem der Sofas saß eine kleine, schlanke Frau, umringt von einer ganzen Herde Kinder, die alle ihre Aufmerksamkeit forderten. Sie mochte früher ganz hübsch gewesen sein, aber nun sah sie abgezehrt aus, ihre Haut war trocken und blass und ihr Haar von einem glanzlosen Rot. Margaret schätzte die Frau etwa auf ihr eigenes Alter, aber sie sah eher wie fünfzig aus.
Eine zweite Frau erhob sich aus einem Sessel. Sie trug ein grünes Kleid, das sich wie ein Zelt um sie wölbte. Sie war so groß wie Margaret und kräftig gebaut. Sie strahlte Größe, Stärke und Würde aus. Nach Margarets Schätzung hatte sie zwanzig Kilo Übergewicht, aber es stand ihr. Kluge Augen leuchteten aus dem runden Gesicht und drückten Interesse und etwas von dem Humor aus, den sie bei Mikhail wahrgenommen hatte. Ihr rotes Haar war kräftig, nicht so dünn wie Margarets, und wurde im Nacken von einer schweren Spange in Schmetterlingsform zusammengehalten.
Javanne folgte ihrem Blick. »Marguerida, ich möchte dir deine Cousins und Cousinen vorstellen. Mikhail bist du ja schon begegnet und meinem Sohn Rafael ebenfalls.« Sie zog Margaret in Richtung Sofa. »Das sind meine Tochter Ariel und meine Enkel. Ariel, hör auf, Kennard zu bemuttern, und begrüße deine Cousine.«
Widerwillig wandte sich Ariel von ihren Kindern ab und gab Margaret die Hand. Sie warf ihr nur einen raschen Blick aus glanzlosen Augen zu, dann drehte sie sich wieder zu ihren Kleinen um, die quengelten und zappelten und einander her
umschubsten. Ihre Hand war schlaff und trocken, und Margaret spürte bei der Berührung ein so überwältigendes Angstgefühl, dass ihr fast die Luft wegblieb. »Willkommen auf Armida«, flüsterte Ariel, bevor sie sich wieder ihren unruhigen Kindern widmete.
Im Halbdunkel hinter dem Sofa stand ein Mann, der so dunkel gekleidet war, dass man ihn fast nicht sah. Auch er wachte mit einem unruhigen Blick über die Kinder, als befürchtete er, dass sie eines stehlen könnte. »Das ist mein Schwiegersohn, Piedro Alar.« Der Mann verbeugte sich steif, machte aber keine Anstalten zu einer weitergehenden Begrüßung. Margaret konnte sich die Überlegung nicht verkneifen, wie es zwei so ängstliche Menschen überhaupt fertig brachten, morgens aufzustehen, aber sie hütete ihre Zunge. Es war unklug, nur nach dem Äußeren zu urteilen, und wahrscheinlich waren sie außerhalb Javannes Einflusssphäre fröhlicher. »Und das, Marguerida«, sagte Javanne und zog sie von dem deprimierenden Paar weg, »ist deine Cousine Liriel. Sie und Ariel sind Zwillinge, auch wenn man es nicht glauben möchte.«
»Du bist also Marguerida Alton.« Die große Frau lächelte, und ihr Gesicht heiterte sich auf. »Wo hat Mutter dich hingesteckt? Hoffentlich nicht ins blaue Schlafzimmer - das Dach hat ein Loch, falls es seit meinem letzten Besuch nicht repariert wurde. Mutter bringt Leute dort unter, wenn sie nicht will, dass sie lange bleiben.«
Javanne funkelte ihre Tochter wütend an, und Margaret wusste sofort, dass die beiden nicht gut miteinander auskamen. Mikhail hatte diese Schwester als die beherztere beschrieben, diejenige, die nicht heiraten wollte. Allein aus diesem Grund fühlte sich Margaret zu ihr hingezogen. Sie wirkte so heiter im Vergleich zu ihrer Schwester, und freundlich obendrein.
»Ich weiß nicht, welches Zimmer es ist, aber es wirkt sehr gemütlich«, antwortete Margaret höflich. Der Raum hatte in der Tat blaue Wände, fiel ihr ein, und die Bettvorhänge waren ebenfalls blau. Sie sah Javanne an, genau wie Liriel, und ihre Gastgeberin errötete unpassenderweise. »Ich hatte keine Ahnung, dass Armida so groß ist.«
»Ach, hat man dich schon herumgeführt?«, fragte Liriel. »Ich hatte den Eindruck, dass du direkt nach deiner Ankunft auf dein Zimmer gegangen

Weitere Kostenlose Bücher