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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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weiß, hätte dreimal in einem Fingerhut Platz!« Sie spürte, wie sie am ganzen Leib zitterte, und biss wütend über ihre eigene Schwäche die Zähne zusammen. Wenn sie nur nicht so müde wäre!
Rafe schaute entgeistert. Er beugte sich vor und sprach leise, aber sehr eindringlich. »Du meinst, du bist gar nicht wegen des Telepathischen Rats hier?«
»Wegen was?«
»Es tut mir Leid. Ich habe angenommen, du bist mit Lew hier und dass ihr beide wegen des Rats gekommen seid.«
»So viel ich weiß, hat der Senator nicht die Absicht, hier-herzureisen er unterrichtet mich allerdings auch nicht von seinen Schritten oder von irgendetwas anderem, so wie es aussieht.« Margaret zog sich in eine eisige Förmlichkeit zurück, in der sie sich gleichzeitig von ihrem Vater und von dem Mann ihr gegenüber distanzieren konnte. »Und was telepathische Räte angeht - warum sollten er oder ich deswegen hierherkommen? Gedankenlesen ist ein Mythos wie Feuer spuckende Drachen.«
Captain Scott lehnte sich auf seinem Stuhl zurück; er war nun nachdenklich. »Dass dieser verdammte Lew auch so ein halsstarriger Idiot ist«, sagte er schließlich.
»Besser hätte ich es auch nicht sagen können!«
Scott kicherte, und trotz ihrer Wut ertappte sich Margaret dabei, dass ihr sein Gelächter gefiel. »Er war immer schon störrisch wie ein Esel. Aber ich begreife nicht, wie er dich über dein Erbe im Unklaren lassen konnte!« Der Lew, den ich kannte, war zwar störrisch, aber keinesfalls dumm!
Margaret ignorierte die Worte, die sie hörte, die aber nicht über die Lippen ihres Gegenübers gekommen waren. Sie wünschte, sie könnte zu Meister Everards Haus zurückfliegen und für eine Woche in ihr Bett fallen - ohne den Gang durch Thendara dazwischen. »Ich nehme an, er hatte gute Gründe. Er hat wohl nicht gedacht, dass ich einmal nach Darkover komme. Und das wäre ich auch nicht, wenn nicht einer der Professoren der Universität Schwierigkeiten hätte. Mein Besuch hier war überhaupt nicht geplant und kam völlig unerwartet.« Sie runzelte die Stirn. »Immerhin hat er gesagt, dass ich meinen Nacken bedeckt halten und den Leuten nicht direkt in die Augen sehen soll das, meinte er, sei hier höfliches Benehmen. Aber das war alles. Das Erste verstehe ich ja noch irgendwie, aber ich weiß nicht, wieso ich Augenkontakt vermeiden soll.«
»Die Alton-Gabe ist der erzwungene Rapport, und Augenkontakt erleichtert ihn. Nicht dass Lew ihn je nötig gehabt hätte.«
»Wenn Sie nicht aufhören, in Rätseln zu sprechen, schütte ich Ihnen mein restliches Bier über die Lederkluft! Welche 

Gabe

?« Sie spürte, wie ihr das Prickeln einer Vorahnung den Nacken hinaufkroch. »Das wäre eine Vergeudung von ausgezeichnetem Bier. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, und ich bin mir nicht sicher, ob es mir zusteht, dich aufzuklären. Und hier ist bestimmt nicht der Ort dafür, dir zu sagen, was ich weiß.«
»Mir scheint aber, als hätten Sie schon eine ganze Menge gesagt! Und nichts davon hat der Aufklärung gedient.« Sie hatte die Genugtuung, ihn erröten zu sehen. Er sah sie direkt an, sehr eindringlich, und sie bemerkte, dass seine Augen bemerkenswert waren, mit Gold gesprenkelt wie ihre eigenen, aber durchdringender. Einen Augenblick zuvor hatte er noch harmlos gewirkt, aber nun kam ihr Rafe irgendwie bedrohlich vor, als könnte er in ihre Gedanken schauen. Ihr Vater hatte sie manchmal so angesehen, und sie reagierte wie damals, indem sie an etwas Neutrales dachte. Margaret konzentrierte sich auf die Partitur eines komplexen Musikstücks, es war fast wie ein Reflex, und nach einer Weile schaute er weg. Zum ersten Mal fielen ihr seine Hände auf, und sie sah, dass er sechs Finger hatte statt fünf. Beim Anblick seiner Finger tauchte die Erinnerung an ein anderes Händepaar auf, die Hände einer Frau, die über die Saiten einer Ryll strichen. Auch sie hatten einen zusätzlichen Finger gehabt. Margaret unterdrückte einen Schauder und weigerte sich, in der Erinnerung zu verweilen, denn sie wusste, diese Hände gehörten der rothaarigen Frau, Thyra.
Der Mann rutschte unruhig auf seinem Stuhl umher und seufzte schwer. »Dein Vater ist einer der besten Männer, die ich kenne, Marguerida, aber er hat es nie geschafft, sein Privatleben auf die Reihe zu bringen. Was für ein Durcheinander!«
»Privatleben? Ich glaube, abgesehen von Dio hat er wohl kaum eines.« »Du bist sehr hart gegen ihn, hm?«
»Nicht annähernd so hart, wie ich gern wäre«,

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