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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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lächerlich das war. Ich benehme mich wie eine abergläubische Idiotin. Als Nächstes glaube ich noch, dass mich ein Mann verhext hat, der hunderte von Meilen entfernt ist. Ich bleibe einfach ein paar Minuten hier liegen, und dann geht es mir wieder gut! Der Vormittag verstrich, aber es ging ihr noch immer nicht besser. Sie wurde immer heißer, bis es sich anfühlte, als würde ihre Haut schrumpfen. Die Bettdecke war unerträglich schwer, deshalb stieß sie sie weg, und dann lag sie bebend und erschöpft von der Anstrengung da. In ihrem Kopf war ein dumpfes Pochen, das jede Minute schlimmer zu werden schien. Sie versuchte zu trinken, was Rafaella ihr brachte, aber sie konnte es nicht bei sich behalten und übergab sich wiederholt. Sie spürte, wie ihr ein kaltes Tuch auf die Stirn gepresst wurde, und verlor jedes Zeitgefühl.
Margaret begann zu zittern und krallte sich in die Bettdecke; ihre Hand war kalt und trocken. Sie stieß spitze Schreie aus. Jede Bewegung war eine Qual. Sie spürte, wie eine sanfte Hand ihre Wange berührte und wie sie zugedeckt wurde. »Dio Mutter!« Sie fiel in eine große Leere und schloss ihre schmerzenden Finger um die Laken.
Weiße Helligkeit! Sie hatte noch nie ein solch gleißendes Licht gesehen! Das Weiß hüllte sie vom Kopf bis zu den Zehen ein, und es war kalt, öde und erschreckend. Es enthielt nichts als Leere. Es schien gegen ihre Brust zu drücken, ihr den flachen Atem zu rauben und das Leben aus ihrem Körper zu saugen. Sie strampelte, um sich von dem Weiß zu befreien, und fiel noch ein wenig tiefer in die Kälte.
Dann war da etwas in dieser fürchterlichen Helligkeit - nein: jemand -, und sie wollte sich ganz klein machen und verschwinden. Jemand suchte nach ihr, und sie fürchtete sich. War es der silberne Mann? Oder die rot gelockte Thyra? Die Toten suchten nach ihr und wollten sie auf ihre Seite ziehen! Ein Gesicht blickte auf sie hinab, wie sie noch nie eines gesehen hatte. Die Knochen standen im falschen Winkel zueinander, sie waren nicht menschlich. Die Haut des Wesens leuchtete vor dem weißen Hintergrund, und seine Augen sahen sie mit unendlichem Mitleid an. Sie war im Begriff zu sterben! Sie würde bald bei Ivor und Thyra und Marjorie Alton sein und bei dem Großvater, den sie nie kennen gelernt hatte. Das Gesicht war betrübt, als erriete es ihre Gedanken; ein leichtes Kopfschütteln schien zu verneinen, dass sie sterben musste. Das Gesicht beugte sich immer tiefer herab, während sie ihm zu entkommen versuchte, und zuletzt spürte sie, wie sich dünne Lippen auf ihre Stirn drückten. Das Entsetzen verschwand, als hätte es nie existiert, und sie lag kalt und ruhig da und wartete auf das Ende.
Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie wartete, aber nach einer Weile sah sie den Senator auf sich zukommen. Er war alt, gebeugt und lahm, und er spähte wie ein Blinder in die weiße
Helligkeit. Margaret wollte ihn rufen, aber ihre Stimme hatte jede Kraft verloren.
Schließlich sah er sie und wirkte verärgert. »Steh auf! Du darfst jetzt nicht krank sein! Ich lasse nicht zu, dass du stirbst! Ich habe schon zu viel verloren. Wage es nicht, mir wegzusterben, Marja! Steh auf!« In ihrer Brust schwoll etwas an, eine Blase voll Gefühl. Sie stieg in ihre Kehle und platzte.
»Ich sterbe, wann ich will!« Dann lachte sie ihm ins Gesicht. Margaret war überrascht, als sie in ihrem Bett im Gasthaus aufwachte. Ihr Fieber hatte vorübergehend nachgelassen. Sie war unglaublich müde, aber ihr Geist war klar. Sie setzte sich langsam im Bett auf. Vorsichtig griff sie nach der Tasse mit Wasser, die neben dem Bett stand, und überlegte, wie spät es wohl war. Dann bemerkte sie, dass sie sich allein im Zimmer befand, und fragte sich, wo Rafaella sein mochte.
Sie fürchtete plötzlich, die Entsagende könnte sie allein in dem namenlosen Dorf zurückgelassen haben, aber dann hörte sie Rafaellas Stimme im Flur. Einen Augenblick später kam sie stirnrunzelnd herein. Als sie sah, dass Margaret wach war, glätteten sich ihre Sorgenfalten, und sie schien erleichtert aufzuatmen.
»Wie geht es dir, Chiya?«
Margaret hörte die Anrede in der Koseform und fühlte sich wieder wie ein Kind. Sie wollte beinahe protestieren, doch dann entschied sie, dass es eigentlich gar nicht so schlecht war. »Gut, ehrlich. Ein bisschen schwach noch, aber etwas Suppe sollte dem abhelfen.« Bei der bloßen Erwähnung von Essen wurde ihr übel, und sie schluckte schwer. »Bestimmt?«
»Natürlich.« Margaret

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