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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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vor Schmerz auf. Sie trugen sie zum Eingang der Burg in eine
Eingangshalle, die sich mehr als zwei Stockwerke hoch über ihr erhob. Auf der Bahre liegend, sah sie das Licht von den oberen Fenstern herabströmen und die Empfangshalle mit der schwindenden Helligkeit des Tages füllen. Es erinnerte sie ein wenig an die Kathedrale der Universität, nur dass man dort im Gegensatz zu hier keine schrillen Stimmen hörte. Sie hörte, wie Rafaella in der Nähe mit jemandem stritt, und sie wünschte, alle wären still. Es schienen mehrere Stimmen beteiligt zu sein, hauptsächlich weibliche, und ihre Tonhöhe schmerzte in Margarets Ohren.
Plötzlich durchschnitt eine entschlossen klingende Männerstimme das Gespräch. »Darf ich fragen, was das alles zu bedeuten hat?« »Ich habe dieser Person gerade erklärt, dass Ardais keine öffentliche Einrichtung ist, wo man …«
»Das reicht! Mestra Rafaella und ihre Begleiterin waren angekündigt, Martha, und es steht dir nicht zu, das in Frage zu stellen. Wenn du nicht unten im Dorf bei deiner Tochter gewesen wärst, hättest du gewusst, dass wir die Ankunft dieser Leute freudig erwarten.« Er wirkte sehr ruhig und gebieterisch, und Margaret überlegte, ob es sich um den Hausherrn handelte.
»Sie war nahe vor ihrer Zeit, Julian, und ich konnte sie nicht einfach allein lassen.«
»Sie ist bei der Hebamme in guten Händen; bestimmt hat die Frau deine Einmischung nicht sehr begrüßt.«
»Einmischung! So ist es recht! Du bist nur ein Mann und verstehst von solchen Dingen nichts!« Wer immer diese Martha war, sie hörte sich nicht so an, als wollte sie klein beigeben. Margaret bemerkte, wie sich das Gesicht eines Mannes zu ihr herabbeugte. »Ich heiße Euch auf Schloss Ardais willkommen.« Sie bemerkte einen verwirrten Ausdruck auf seinem Gesicht. »Ich bin Julian Monterey, der Coridom von Lady Marilla.«
Margaret zermarterte ihr müdes Hirn, um auf die Bedeutung dieses Ausdrucks zu kommen. Es war irgendetwas zwischen Haushofmeister und Vorarbeiter, aber die genaue Unterscheidung konnte sie in ihrem gegenwärtigen Zustand nicht ergründen. »Danke für den Empfang«, krächzte sie, »und verzeihen Sie, dass ich in einer so unordentlichen Weise komme. Ich hatte nicht die Absicht, krank zu werden.« »Natürlich nicht«, antwortete er freundlich, als wären Besucher, die mit hohem Fieber auf einer Bahre eintrafen, ein alltägliches Vorkommnis. »Was soll das Tuscheln in meiner Empfangshalle?«, unterbrach ihn eine liebliche Stimme. »Und warum, wenn ich fragen darf, wartet unser Gast noch immer hier unten? Ich habe angeordnet, dass ein Schlafgemach vorbereitet wird. Ist das geschehen?« Trotz des weichen Tonfalls der Sprecherin vermutete Margaret, dass die Frau einen eisernen Willen besaß.
»Domna Marilla, man hat mich nicht davon unterrichtet, dass wir Gäste erwarten«, klagte Martha, »und ich wusste nicht, dass ein Zimmer vorbereitet werden sollte.«
»Von Ausreden kommt unser Besuch nicht ins Bett«, entgegnete Marilla. »Und Mestra Rafaella hat eine ermüdende Reise hinter sich, denn sie hat den Weg ohne Schlaf und mit nur wenig Essen dreimal zurückgelegt. Schluss jetzt also mit dem Herumtrödeln und an die Arbeit. Julian, ich möchte mit dir sprechen.«
Margaret hörte das Murmeln von Julians Unterhaltung mit seiner Herrin und das Rascheln von Röcken, als die verschiedenen Dienstboten zu ihren Pflichten eilten. Ihre beiden Bahrenträger warteten geduldig, ohne sie abzusetzen. Margaret sah den Rücken des einen vor sich. Rafaella beugte sich mit besorgter Miene über sie. Sie fasste zärtlich Margarets Hand.
»Wie geht es dir?«
»Furchtbar.« Sie bemerkte die dunklen Ringe unter den Augen der Führerin, und den harten Zug um ihren Mund, und hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie jammerte. Rafaellas Locken waren verschmutzt und klebten am Kopf, als wären sie nass geworden. Hatte es geregnet? Sie konnte sich nicht erinnern. »Ich verliere ständig das Bewusstsein und habe diese schrecklichen Visionen. Mein Hals tut weh!«
»Das wundert mich nicht. Du hast den größten Teil des Wegs laut genug geschrien, um eine Todesfee zu erschrecken. Aber jetzt wird man sich um dich kümmern.«
»Ich habe dir Sorgen bereitet, oder?« Margaret war offenbar entschlossen, das Schlimmste aus einer üblen Situation zu machen. »Das macht keinen Spaß - du hast schließlich nicht als Pflegerin angeheuert. Es tut mir so Leid, Rafaella.«
»Sei nicht albern. Das Ganze ist ja nicht deine Schuld. So

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