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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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unbedingt im Dunkeln machen.«
»Gut. Ich kümmere mich um die Vai Domna, bis du zurück bist.« Stunden vergingen. Margaret verlor das Bewusstsein, kam wieder zu sich, schlief, träumte und erbrach sich. Sie versuchte, wach zu bleiben, um den Stimmen zu entgehen, die sie beunruhigten. Sie hörte den Senator, der sie drängte aufzustehen, und Ivor, der ihr sagte, dass er sie brauchte. Und es gab auch Frauenstimmen - streitende und schreiende. Doch der Schlaf überfiel sie immer wieder, weiß und quälend. Und die Stimmen erhoben sich heulend und kreischend wie ein Sturm.
Irgendwann erwachte sie kurz und hörte, wie der Wind den Regen gegen die Fensterläden peitschte. Die Wirtin saß neben dem Bett und strickte im schwachen Schein der Kerze. »Wo ist Rafaella?« Ihre Stimme war ein Krächzen. »Ich bin so durstig.«
Hannah gab ihr eine Flüssigkeit, Wasser mit irgendetwas darin. »Rafaella holt eine Heilerin.« Sie blickte zum Fenster. Hoffentlich ist sie wohlbehalten nach Ardais gekommen. Die Stürme in unseren Bergen sind schrecklich.
»Oh.« Margaret trank, und bevor sie wieder in ihre Träume glitt, schauderte sie. Sie wusste, sie hatte Hannahs Gedanken gehört, keine Worte waren gesprochen worden. Und sie wusste, dass etwas auf sie wartete, etwas, das sie nicht kennen lernen wollte. Sie spürte förmlich, wie es an ihren schmerzenden Muskeln zog.
Licht berührte ihr Gesicht. Es schmerzte! Sie hob die Hand, um ihre Augen abzuschirmen. Dann spürte sie eine Schaukelbewegung und wollte sich am Bettrahmen festhalten. Da war keiner, nur eine dicke Holzstange zu beiden Seiten ihres Körpers. Sie hörte Rufe und nahm den Geruch von Pferden wahr. Ihre Unterlage schwang hin und her, und sie spürte, wie ihr Magen wieder rebellierte.
Rafaellas Gesicht schwebte über ihr. »Marguerida!«
»Wo sind wir? Was ist los? Es tut so weh!«
»Ich weiß, Chiya, aber bald sind wir in Ardais und bringen dich wieder ins Bett, ich verspreche es.«
»Warum schaukelt das Bett?«
»Du bist auf einer Pferdetrage. Keine Angst. Es kann nichts passieren. Bald sind wir in Burg Ardais.«
»Das Licht tut meinen Augen weh!« Rafaellas Worte drangen in ihren Geist. »Ardais! Nein! Lasst mir nicht von Danilo wehtun!« Sie hörte eine tiefe und besorgte männliche Stimme. »Wovon phantasiert sie?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Rafaella. »Sie scheint sich vor etwas zu fürchten. Das geht schon die ganzen letzten Tage so.«
»Wir sollten sie lieber noch fester auf die Trage binden, Mestra. Sonst fällt sie noch herunter und verletzt sich.«
Nichts, was sie sagten, ergab einen Sinn. Sie konnte an nichts anderes denken als an den stillen Friedensmann von Regis Hastur und ihre irrationale Angst vor ihm. Er wird mich in eine andere Person verwandeln! Das war der letzte zusammenhängende Gedanke, den sie für lange Zeit hatte.

11
    Das Rütteln und Stoßen der Pferdebahre änderte sich, und Margaret war gerade genügend bei Bewusstsein, um zu bemerken, dass sie von dem rauen Untergrund auf einen ebeneren Boden gewechselt hatten. Sie hörte die Hufe auf Stein auftreffen, ein tiefer, voller Klang, und sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Das grelle Licht war verblasst, es war kurz vor Sonnenuntergang, und die Luft war kühl und frisch. Ein Vogel sang, und sie wünschte, sie könnte sich daran freuen. Die Geräusche der Stimmen und der Stiefel und Hufe auf dem Stein drangen schmerzhaft an ihr Ohr, und sie unterdrückte ein Stöhnen, als sie den Kopf drehte.
Sie befanden sich in einem geräumigen Hof, den ein großes Gebäude aus hellgrauem Stein wie die Arme einer Mutter umschloss. Es schien von einem Ende des Horizonts bis zum anderen zu reichen und nach oben bis in die Wolken zu wachsen. Flechte wuchs auf den Steinen, und die Fenster in den unteren Stockwerken waren kleiner als die in den oberen.
Obwohl sie todmüde und leicht fiebrig war, ertappte sich Margaret dabei, wie sie im Geiste Notizen zur Architektur des Ortes machte. Die Gewohnheiten einer Wissenschaftlerin waren eben nicht leicht abzulegen. Das Gebäude war völlig anders als die Comyn- Burg, mehr wie eine Festung. Vor wem mussten sie sich wohl schützen? Räuberbanden? Erleichtert stellte sie fest, dass sie offenbar keine Erinnerung an Burg Ardais hatte, trotz ihrer starken Abneigung gegen den Namen, und entschied, dass ihre seltsamen Ängste einfach lächerlich waren.
Als die Männer die Bahre zwischen den Pferden heraushoben, schrie Margaret trotz der Vorsicht, die sie walten ließen,

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