Darkover 23 - Asharas Rückkehr
versuchte, wach zu bleiben, um ihnen nicht zu begegnen, aber ihr Körper ließ sie ein ums andere Mal im Stich.
In ihren wenigen lichten Momenten sah sie die alte Hexe, die sie zwang, ein übel schmeckendes Gebräu zu trinken, und sie sah Rafaella und Marilla. Alle wirkten sehr ängstlich, und sie wollte ihnen sagen, dass sie in Ordnung war, aber ihre Kehle war so rau, dass sie nur ein schreckliches Krächzen herausbrachte. Zuletzt hörte sie deutlich eine Stimme. »Es tut mir Leid, aber das übersteigt meine Fähigkeiten als Heilerin. Ihr werdet nach einer Leronis schicken müssen.«
»Das habe ich schon, Beltrana, aber sie wird heute nicht mehr eintreffen. Tu, was du kannst. Ein Jammer, dass sie hierher gekommen ist - es wäre alles viel einfacher, wenn sie in Armida gelandet wäre.« Lady Manilas Stimme klang müde und verbittert.
»Na, na, Mylady. Es hilft nichts, sich zu wünschen, was nicht ist. Das solltet Ihr inzwischen wissen - aber Ihr wart immer eine, die wollte, was sie nicht hatte.« Es ertönte ein heiseres Glucksen und überraschenderweise ein Lachen als Antwort.
»Ja, das bin ich. Immer noch, nach all den Jahren und allen Enttäuschungen. Sie kommt zu sich. Ich glaube, du gibst ihr lieber noch eine Dosis.«
»Sehr wohl, aber es gefällt mir nicht.«
»Mir auch nicht, Beltrana, mir auch nicht.«
Der Tumult in Margarets Kopf ließ nach, und sie fand sich in einem breiten Bett wieder. Sie betrachtete die bestickten Vorhänge um das Bett herum und überlegte kurz, wo sie war und warum sie so fest zugedeckt war. Dann fiel ihr alles wieder ein, und gleichzeitig erinnerte sie sich an ihre schrecklichen Träume.
Margaret fühlte sich sehr schwach, aber ihr Kopf war zum ersten Mal seit Tagen klar. Jedenfalls glaubte sie, dass Tage vergangen waren, denn sie meinte, sich an Wechsel des Lichts hinter den Bettvorhängen zu erinnern, Tage, Nächte und wieder Tage. Vorsichtig zog sie sich in eine sitzende Position
hoch und sah eine Frau, die in dem breiten Sessel am Fenster saß. Sie war sehr alt, und ihre Haut war wie Pergament, aber sie reagierte sofort auf die Bewegung im Bett.
»Guten Tag, Domna. Ich bin Beltrana, die Heilerin. Wie geht es Euch?«
Margaret antwortete nicht sofort, sondern lauschte dem unablässigen Prasseln des Regens am Fenster. Sie war so empfindlich, dass es in ihren Ohren wie Kesselpauken klang, obwohl es ein ganz normales Geräusch war. Das war also die Frau, die ihr alle diese fürchterlich schmeckenden Säfte gegeben hatte, und sie nahm an, dass sie ihr gut getan hatten. »Ich fühle mich wie zehn Meilen schlechte Straße, aber ich habe Hunger. Ist das gut?« Dann merkte sie, dass sie terranisch gesprochen hatte, nicht Casta. Sie leckte sich die gesprungenen Lippen und verzog das Gesicht. »Ich glaube, ich bin hungrig«, sagte sie langsam in Casta. »Ist das gut?«
Die Alte nickte und kicherte und sah erleichtert aus. »Es ist ein Zeichen von wiederkehrender Gesundheit. Das letzte Heilmittel, das ich probiert habe, scheint Euer Fieber gebrochen zu haben.«
»Heilmittel?« Margaret erinnerte sich deutlich an ihren Widerstand, als man ihr einen weiteren Trank einflößte. »Sie meinen das Zeug, das regelrecht verfault schmeckte?« Sie streckte die Zunge heraus und schnitt ein Gesicht. Es tat weh! Jeder Muskel in ihrem Körper schien zu schmerzen.
Beltrana nickte, und das weiße Haar, das ihr Haupt krönte, leuchtete wie ein Heiligenschein im Gegenlicht. Margaret senkte die Augen, denn von der Bewegung der Heilerin wurde ihr schwindlig. »Ja, auch wenn es noch niemand so beschrieben hat.«
»Wann darf ich aufstehen?«
»Noch eine ganze Weile nicht, Domna. Ihr hattet drei Tage und Nächte hohes Fieber, und ich wäre fast verzweifelt.
Jetzt müsst Ihr ruhen und essen und wieder zu Kräften kommen.« »Aber ich habe geruht!« Margaret wusste, dass sie sich ungehörig benahm, aber wenn sie als Kind krank war, hatte sie auch immer darauf bestanden, dass es ihr gut ging und dass sie sofort aufstehen wollte. In Wahrheit hatte sie der bloße Akt des Aufsetzens bereits wieder erschöpft, aber das wollte sie nicht zugeben.
»Chiya, Ihr wart sehr krank, und Ihr könnt nicht einfach aus den Federn hüpfen. Ihr tut, was Beltrana Euch sagt, dann seid Ihr bald wieder gesund.« Mir gefallt ihr Aussehen noch nicht. Ihre Farbe ist zu lebhaft, und sie bekommt neues Fieber, wenn wir nicht aufpassen - eigensinnig, wie sie ist! Sie ist noch nicht über den Berg - und ich will, dass es ihr besser geht, wenn die
Weitere Kostenlose Bücher