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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Pflegebruder von Mikhail LanartHastur und mit den Mädchen aufgewachsen. Die Comyn sind seit der Sharra- Rebellion ein bisschen vorsichtig damit, einen Ardais zu heiraten.« Ihre Augen wurden schmal, als wäre ihr plötzlich bewusst geworden, dass sie zu viel gesagt hatte. »Das sind alte Klatschgeschichten. Es war ein langer Vormittag für dich. Wie wär’s, wenn du ein kleines Nickerchen machst, und ich bringe dir dann bald ein bisschen Suppe.«
Der Ausdruck Pflegebruder brachte leise einen Ton in Margarets Gedächtnis zum Schwingen. Sie wusste vage, dass es in Darkover üblich war, seine Kinder bei einer anderen Familie in Pflege zu geben. Sie erinnerte sich, dass der Senator ein-, zweimal seinen eigenen Pflegebruder erwähnt hatte, und ihr wurde plötzlich bewusst, dass er Lord Regis Hastur gemeint haben musste. Die Sitte, seine Kinder Verwandten oder Fremden zur Aufzucht zu geben, kam ihr sehr merkwürdig vor, aber sie wusste, dass es in anderen menschlichen Gesellschaften eine durchaus übliche Praxis war. Die Idee dahinter war anscheinend, dass Fremde ein Kind im Teenageralter besser disziplinieren konnten, dass sie objektiver waren.
Rafaella hatte etwas gesagt, worüber Margaret nicht nachdenken wollte. Immer wenn sie sich darauf konzentrieren wollte, verweigerte ihr Gehirn die Zusammenarbeit. Es war ein Wort, ein einziges Wort, das ihr beständig entglitt, und das machte sie wütend. Es war schon schlimm genug, dass ihr Geist voller verschlossener Türen war, da mussten nicht auch noch einzelne Wörter ein inneres Unbehagen auslösen. Margaret dachte plötzlich an die alte Geschichte von Blaubart, der seine Frauen getötet hatte und seiner letzten Gemahlin die Schlüssel für die Burg mit der Ermahnung gegeben hatte, dass sie ein bestimmtes Zimmer nicht öffnen dürfe - was sie natürlich tat, weil sie wie alle Menschen neugierig war.
Wie hieß dieses Wort? Sie tastete in ihrem Geist umher. Ah, richtig Sharra. Nein, das war es nicht. Es war ein anderes Wort, sehr ähnlich, aber ein völlig anderes Wort. Es hatte etwas mit dem riesigen Edelstein zu tun, von dem sie geträumt hatte - oder war es der Edelstein mit dem Stuhl im Innern? Sie zitterte am ganzen Körper, während sie Bruchstücke von Erinnerung festzuhalten versuchte.
Sie wünschte, sie wäre nie nach Darkover gekommen, aber dafür war es viel zu spät, und Margaret zwang sich, die Gegenwart hinzunehmen. Sie gefiel ihr nicht, aber sie musste mit ihr zurechtkommen, was auch geschah. Wenn sie nur nicht krank geworden wäre. Ihr gefahrloses Dasein als Ivor Davidsons Mitarbeiterin verblasste zu einer Art Traum, ein glückliches, einfaches Leben voller interessanter Rätsel und fremder Planeten und ohne familiäre Komplikationen.
Familie! Das Wort hatte auf Darkover eine große Bedeutung. Zum ersten Mal hatte sie eine richtige Familie, und sie hatte nicht einmal von ihr gewusst, und zum ersten Mal sah sie den Senator und seine Frau als die Verbannten, die sie waren, abgeschnitten von der Kultur, in die sie geboren wurden, von den Zusammenhängen, die die Angehörigen des Comyn zu einem sowohl politischen wie auch sozialen Ganzen verbanden. Margaret hatte nie bedacht, dass ihre Eltern unglücklich sein könnten, dass Lew vielleicht so viel trank, weil er die Gerüche und Geräusche von Darkover vergessen wollte. Und Dio? Margaret hatte nie eine Klage von ihr gehört, aber manchmal war sie abends mit trauriger Miene vor dem Kamin gesessen, hatte im brennenden Holz gestochert und ge
schnieft, und Margaret wusste jetzt, dass sie sich nach dem angenehmen Duft des Balsamholzes gesehnt haben musste, der von Gavins Bruchbude bis zur Burg der Comyn durch jedes darkovanische Heim zu wehen schien. Wenn sie selbst auf die erinnerten Düfte und Geräusche so stark ansprach, obwohl sie Darkover mit fünf oder sechs Jahren verlassen hatte, wie furchtbar musste es dann für Dio und Lew gewesen sein, die so viele Jahre auf dem Planeten gelebt hatten?
Margaret verweilte ein wenig bei dem neu entdeckten Mitgefühl für ihre Eltern, aber dann musste sie sich eingestehen, dass sie immer noch wütend war, weil man sie in Unkenntnis über ihr Erbe gehalten hatte. Es ergab einfach keinen Sinn! Ihr Vater hatte Darkover im Senat vertreten, aber zu Hause sprach er nie über den Planeten.
Lew, ich halte es nicht aus! Dios Stimme war so deutlich, als stünde sie in dem Schlafzimmer in Schloss Ardais. Jedes Mal, wenn ich Darkover erwähne, fängt Marja zu schreien an! Sie macht

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