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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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verantwortlich. Nachdem er eine Weile in Gedanken bei diesem beunruhigenden Ereignis verweilt war und sich mit jedem Augenblick schlechter gefühlt hatte, setzte sich schließlich sein gesunder Menschenverstand durch. Er hing morbiden Gedanken wegen Dingen nach, auf die er keinen Einfluss hatte. Er musste sich zusammennehmen und seinen Großvater von den Ereignissen in Carcosa unterrichten. Wenn doch nur sein frierender und müder Körper mitmachen wollte!
    Domenic zwang sich aufzustehen und stolperte halb die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Dort angekommen, knallte er die Tür zu und sank auf das Bett. Sein Atem ging stoßweise, er bemühte sich, ihn zu beruhigen. Schließlich verlangsamte sich sein Herzschlag, und die schrecklichen Gedanken, die ihm wild durch den Kopf schossen, begannen sich zu setzen.
    Er schloss fest die Augen, presste beinahe wütend die Lider aufeinander und versuchte vergeblich, die Bilder der Zerstörung aus seiner Vorstellung zu verbannen.
    Von unten hörte er Stimmen, Stadtbewohner ebenso wie die Männer von der Garde. Der Übelkeit erregende Geruch von verbranntem Holz und Fleisch hing immer noch in der Luft, wie es schien. Doch dann wurde ihm klar, dass der Gestank in seinen Kleidern, in seinem Haar und auf seiner Haut war, und er hätte sich beinahe übergeben. Er zog sich das übergewand über den Kopf und warf es in die entfernteste Zimmerecke.
    Diese Handlung belebte ihn so weit, dass er es fertig brachte, alle Kleidungsstücke abzulegen und sich mit kaltem Wasser zu waschen, das er aus dem Krug in die Waschschüssel schüttete. Danach zog er eines von den sauberen Hemden an, die er auf dem Markt erstanden hatte, und dazu die Hose vom Vortag. Der tröstliche Pferdegeruch daran schien den Pesthauch des Todes in den abgelegten Kleidern ebenso zu vertreiben wie die Gerüche, die durch das Fenster hereinwehten.
    Nach mehreren Minuten hörte er draußen das leise Prasseln von Regen, ein liebliches Geräusch nach so vielen Schrecknissen. Er saß einfach nur da und lauschte, sein Kopf war beinahe leer. Schließlich wollte er weiter nichts als ins Bett fallen und sich die Decke über die Ohren ziehen. Aber er hatte noch etwas zu erledigen – was war es nur gleich wieder gewesen?
    Ach ja, er musste mit seinem Großvater Verbindung aufnehmen. Wie sollte er die Kraft dafür aufbringen? Seine Gedanken schweiften ziellos umher und wollten nicht auf den Punkt kommen, und er ertappte sich dabei, dass sie wieder zu dem Mädchen, zu Illona, zurückkehrten. Er war froh, dass sie bei Rafaella in Sicherheit war. Wenn die Leute von Carcosa sie entdeckt und als eine Angehörige des Fahrenden Volks erkannt hätten, wäre sie vielleicht verletzt oder getötet worden. Das hätte Domenic nicht ertragen, auch wenn er nicht genau wusste, warum er sich so viel aus einem Menschen machte, den er kaum kannte. Er dachte bei sich, dass er sie eben mochte, auch wenn sie nur ein dummes, ungebildetes Mädchen war. Nein, dumm war sie nicht – nur sehr töricht und unwissend. Wenn sie wenigstens nicht so anziehend ausgesehen hätte in ihrer Unterwäsche! Warum konnte sie nicht hässlich oder zumindest unscheinbar sein? Dann würde es ihm leichter fallen, sie zu verachten, was er zweifellos tun sollte. Stattdessen verspürte er denselben Drang, sie zu beschützen, den er immer bei Alanna empfand. Das war alles sehr verwirrend.
    Es war sogar mehr als das. Nach kurzer, aber unbarmherziger Selbstprüfung wurde Domenic bewusst, dass seine Gedanken, was Illona anging, fast schon als lüstern bezeichnet werden konnten. Das überraschte ihn, und es widerte ihn an. Wie konnte er in einer Zeit wie dieser an solche Dinge denken?
    Was war er bloß für ein abnormaler Mensch?
    Wütend auf sich selbst, zwang er seine Gedanken weg von der
    Erinnerung an Illonas jugendliche Brüste und ihren schlanken Körper unter der Wäsche. Herm hatte ihm aufgetragen, Lew von den neuesten Entwicklungen zu unterrichten, und er hatte es noch immer nicht getan. Er war hier, weil er die Alton-Gabe besaß und müheloser mit seinem Großvater kommunizieren konnte als jemand, dem dieses Talent fehlte.
    Einen Moment lang verwünschte er seine Gabe, dann verbannte er den Gedanken rasch wieder. Warum konnte er nicht immer nur jeweils eine Empfindung haben, statt dieses Kuddelmuddels? Und warum brachte er das Bild des toten Terraners nicht aus dem Kopf.
    Schließlich begann er sich zu beruhigen, und obwohl er wusste, dass sein fruchtloser innerer Kampf nur

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