Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters
Verteidigungsstellung brachten, wobei sie den Wagen, auf dem der Leichnam Regis Hasturs ruhte, und die Kutschen mit den Nichtkombattanten in der Mitte platzierten. Am Ende des Zuges sprangen die Türen mehrerer Fahrzeuge auf, und die darin versteckten Männer, die nur auf diesen Augenblick gewartet hatten, stürmten heraus.
Eine zweite Welle von Angreifern flutete aus dem Gehölz, und Marguerida hörte das Wiehern der verängstigten Pferde.
Sie kämpfte gegen die Panik an, die sie zu ergreifen drohte, streckte die Hand mit der Handfläche nach oben aus und sah, wie sich Mikhails bloße Hand ruhig darüber legte. Als ihre Matrix die seine erdete und unterstützte, gab es keine Zweifel und kein Zögern mehr, sondern nur noch eine Sicherheit, die sie augenblicklich beruhigte und mit einem beinahe euphorischen Gefühl der Einheit erfüllte, und so begannen die beiden den wundervollen Kraftkegel aufzubauen, den nur sie erschaffen konnten.
Licht brach aus dem leuchtenden Edelstein an Mikhails Hand, stieg zum bewölkten Himmel empor und umhüllte sie, dann erweiterte es sich zu einer Kugel aus schimmernder Energie, die sie beide, Regis’ Leichnam und die Leute in den bewachten Kutschen beschützte. Marguerida versank völlig in der Empfindung der Ganzheit, die aus der Verbindung ihrer Kraft mit der Mikhails entstand und in der alle Liebe, die sie sich über die Jahre geschenkt hatten, in eine einzige Gewissheit floss.
Wie aus großer Ferne fing sie Gedankenfetzen auf, aber der Schrecken, den diese enthielten, erreichte sie kaum. Es war nur ein Energiebrei, den Marguerida als einen Wirbel aus Farben, grellen Gelb- und Grüntönen, wahrnahm.
Die derben Stöcke wurden weggeworfen und die Schwerter fielen zu Boden. Die Garde nutzte den Augenblick, griff die vorübergehend wie gelähmten Männer an und tötete einige, bevor kurze, dicke Metallgegenstände unter den Kleidungsstücken auftauchten. Aus einem von ihnen schoss ein greller Blitz, und ein Gardist fiel mit einem großen Loch in der Brust nach hinten. Sein Pferd bäumte sich auf und trat nach dem Angreifer, aber ein zweiter Schuss traf es in die Schnauze. Es fiel im Sterben auf den Feind und drückte den Mann mit seinem Gewicht zu Boden, während dieser wütend aufschrie.
Mikhail trieb seine Gedanken durch die Matrix, wobei er Margueridas helfende Energie aufsog. Ein breiter Lichtstrahl brach aus den gleißenden Facetten, schlängelte sich aus der schützenden Blase und breitete sich fächerförmig über die heranstürzenden Kämpfer aus. Die Gardeleute rissen ihre Pferde zur Seite, denn Mikhails Waffe konnte nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden und man hatte sie vorgewarnt. Das Licht stieß wie Blitze in die Haufen der feuernden Soldaten und versengte die Männer so rasch, dass an eine Flucht vor der glühenden Berührung nicht mehr zu denken war.
Alle Bewegung schien sich zu einem Kriechen zu verlangsamen, und Marguerida konnte nichts weiter tun, als den grässlichen Anblick auszuhalten, der sich ihren Augen bot. Die stumpfen Metallwaffen zerbrachen, und dann schienen die Männer, die sie hielten … auseinander zu fallen. Mikhail hatte seine Fähigkeit zu heilen ins Gegenteil verkehrt, und nun löste er die Feinde regelrecht in ihre Einzelteile auf. Blut floss aus jeder Körperöffnung, Leiber sackten in sich zusammen, der Boden war ein Strom von Blut, und aus Männern wurden in Sekunden Ghuls und schließlich Kadaver.
Überall herrschte nun Durcheinander, die Gardisten mühten sich verzweifelt, aus der Reichweite von Mikhails tödlicher Energie zu gelangen, und diejenigen, die von den ersten Angreifern noch übrig waren, rannten blindlings in alle Richtungen. Die Männer, die gerade neu aus dem Schutz der Bäume aufgetaucht waren, erwischte es unvorbereitet, und ihnen blieb keine Zeit mehr, sich zu retten. Das bösartige Licht aus Mikhails Hand breitete sich über das Dickicht aus und vernichtete alles, was es berührte. Die Nadelhölzer loderten auf wie Fackeln, und der Geruch versengten Fleisches mischte sich mit dem heißen Harz der Bäume, während sich in den blutroten Boden das Schwarz der Asche mengte. Die wenigen glücklicheren Feinde, die sich außerhalb dieser Zerstörung aufhielten, wurden von den Gardisten über den Haufen geritten.
Das Feuer begann inzwischen von Baum zu Baum zu wandern, was das allgemeine Durcheinander noch vermehrte.
Marguerida hörte deutlich Angst- und Schmerzensschreie, und sie verursachten ihr Übelkeit. Aber
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