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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sie wankte ebenso wenig wie Mikhail. Als sie spürte, wie er sein Pferd nach einer Seite lenkte, machte sie mit ihm kehrt, so dass er sein Vernichtungswerk entlang der Straße bis zum Ende des Zuges fortsetzen konnte. Sie bemühte sich, nicht an die Nachhut der Prozession zu denken, wo die Kämpfer, darunter die Entsagenden, bislang noch ohne Schutz waren. Sie wusste, dort hinten starben Leute im Dienste der Hasturs. Schwerter richteten gegen Schusswaffen wenig aus, aber sie fühlte, wie dessen ungeachtet tapfer gefochten wurde.
    Der Klang der Schlacht begann sich zu ändern, und Marguerida vernahm wie aus großer Ferne, dass die noch übrigen Feinde nur einen Gedanken im kollektiven Bewusstsein hatten – weg von hier . Weder sie noch Mikhail hatten vorhergesehen, wie schrecklich die Manifestation ihrer Macht für die Truppen der Föderation ausfallen würde. Gelegentlich hörte sie noch das Zischen einer Schusswaffe zwischen den brennenden Bäumen, aber es wurde mit jedem Augenblick weniger.
    Die Schlacht an der Spitze des Zuges war praktisch vorbei, bevor sie begonnen hatte. Einzelne Angreifer wurden auch von der anhaltenden Energie aus Mikhails Matrix erwischt.
    Wer ihr entrann, den hieb die Garde nieder, oder er kam im Feuer um. Marguerida hörte den gedanklichen Chor der Verzweiflung und der Ungläubigkeit, mit dem die Soldaten aus dem Leben schieden. Die Wendung der Ereignisse hatte diese Männer völlig überrumpelt und demütigte sie noch im Tod.
    Aus dem Rauch und den Flammen näherte sich ein Mann zu Pferde dem Kampfgeschehen, sein Gesicht war noch verhüllt. Marguerida spürte seine tödliche Entschlossenheit, doch nur für einen kurzen Augenblick, und sie dachte schon, er würde abdrehen. Stattdessen ritt er direkt in den grellen Schein von Mikhails Zerstörungskraft und hob die Hand zu einer Art Salut, bevor er zu Asche wurde. Sein letzter Gedanke war selbst inmitten dieses Chaos stark genug, um zu ihr durchzudringen: Wenigstens ein ehrenvoller Tod.
    Mikhail bewegte leicht die Hand, und der Schutzschirm um sie herum begann zu schwinden. Marguerida fühlte den Entzug von Energie, den schmerzlichen Verlust der ungeheuren Intimität, die sie während der kurzen Schlacht mit Mikhail geteilt hatte, und dann nur noch ihre Müdigkeit. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich darauf, ihre Kanäle zu reinigen, und spürte, wie die Erschöpfung langsam von ihr abfiel und von einem Heißhunger ersetzt wurde, wie sie ihn seit Jahren nicht empfunden hatte. Dann trafen sie unvermittelt Schock und Trauer. So viele brave Männer waren in der kurzen Zeit des Kampfes gestorben, und weitere würden folgen.
    Wortlos schob sie die Gefühlsregung beiseite und sah, dass Mikhail vom Pferd stieg, gefolgt von Donal, der gespenstisch bleich war. Zwei Gardisten erhoben Einspruch, aber Mikhail ging bereits auf die leblosen Körper jener zu, die sich außerhalb seines Schutzbereichs befunden hatten. Er beugte sich über einen gefallenen Gardisten, bevor er sich neben ihm auf die Erde kniete, während Donal sich in seinem Rücken hielt, wachsam trotz seines langsam nachlassenden Schreckens.
    Als sich Marguerida aus dem Sattel schwang, um sich Mikhail anzuschließen, fand sie an der Bewegung eines Pferdes neben ihr nichts Ungewöhnliches, und sie achtete kaum darauf. Doch dann sah sie, dass Dom Francisco mit erhobenem Schwert und einem hasserfüllten Ausdruck im blassen Gesicht auf Mikhail zuritt. Donal drehte sich beim Geräusch der Hufe um, jedoch nicht schnell genug. lm nächsten Augenblick lag er auf dem Boden und musste aufpassen, nicht zu Tode getrampelt zu werden.
    Bevor Marguerida sich rühren oder auch nur die Befehlsstimme einsetzen konnte, um Dom Franciscos Angriff zu stoppen, nahm sie aus dem Augenwinkel eine zweite Bewegung wahr. Rafael Hastur stürmte auf seinem Pferd nach vorn und schlug dem alten Ridenow mit dem Heft seines Schwerts so hart auf den Kopf, dass es hörbar krachte. Der Mann schwankte im Sattel und klammerte sich mit der freien Hand am Knauf fest, dann schwang er herum und ließ seine Schwertklinge an den Hals von Rafaels Pferd sausen, wobei er das Knie des Reiters nur knapp verfehlte. Das Pferd scheute, wieherte laut und stürzte. Donal rappelte sich auf, von seinem Gesicht tropfte Blut.
    Marguerida sah, wie sich der junge Friedensmann über die Augen wischte, dann stieß er sein Schwert in Franciscos Oberschenkel und schrie: »Du verräterischer Hund!« Ein halbes Dutzend Gardisten umringte Dom

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