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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Großvater Lew mitbekommen hatte, würden sie möglicherweise noch sehr froh über ihren Verfolgungswahn sein. Was ihn selbst anging, war das einzige Problem dabei, dass er sich nicht frei bewegen durfte, wie es sein Vater als junger Mann gekonnt hatte. Zur Zeit ärgerte ihn das zunehmend, und beinahe teilte er Alannas Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
Er unterdrückte den aufkeimenden Wunsch, fortzugehen.
Es war sinnlos, daran zu denken. Auf absehbare Zeit würde er auf Burg Comyn festsitzen, damit musste er sich einfach abfinden. Und er durfte sich auch nicht über seine Gefangenschaft beschweren oder Rhodri um dessen relative Freiheit beneiden. Er spürte den bitteren Geschmack von Galle im Mund.
Alanna richtete sich auf und stieß sich von ihm weg; er konnte ihre Qual nachfühlen. Sie musterte die Schweinerei auf dem Boden, und ihr bewegliches Gesicht wurde steif und ausdruckslos. »Ich gehe ein Bad nehmen.« »Das dürfte dich beruhigen«, bemerkte Marguerida friedlich.
Alannas Gesicht wurde zu einer Maske kaum unterdrückter Wut. »Nichts kann mich beruhigen, nichts außer … mir fällt nicht einmal etwas ein. Ich hasse alles hier!« Dann drehte sie sich um und stürmte hinaus.
»So sehr ich dieses Kind liebe, es gibt Zeiten, da verzweifle ich an ihr. Ich sage mir, das sind nur die Amok laufenden Hormone einer Jugendlichen, aber, ehrlich gesagt, glaube ich es keine Sekunde. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Alanna in einer Ehe zur Ruhe kommen sollte – allein der Gedanke ist zu fantastisch –, und sie gehört trotz ihrer Gaben auch nicht in einen Turm. Für ein Mädchen wie Alanna gibt es keinen Platz auf Darkover.« Marguerida runzelte die Stirn und ließ die Schultern hängen. »Und ich wüsste auch nicht, wo sonst.« Ein Mädchen wie Alanna. Das hörte sich aus dem Mund seiner Mutter sonderbar an, und nicht zum ersten Mal fragte sich Domenic, ob Marguerida etwas über seine Pflegeschwester wusste, das ihm nicht bekannt war. Er hätte seine Mutter sehr gern getröstet, aber ihm fiel nichts ein, das helfen könnte.
Er war froh, dass sie, anders als viele Frauen in der Burg, eine Heirat und Kinder nicht für die Lösung von Alannas Problemen hielt. Und das Leben in einem Turm würde seine nervöse Base vollends in den Wahnsinn treiben. Zu ihrer Zeit in Arilinn wäre es beinahe so weit gekommen. Sie schien wirklich nirgendwo hinzugehören. »Vielleicht wächst sie ja noch heraus … was immer es ist. Und ich auch.« »Du schon, davon bin ich überzeugt. Aber bei Alanna lief die Sache anders. Mein Gefühl sagt mir, dass ihre Talente mit zunehmendem Alter immer schwieriger zu handhaben sein werden.« Marguerida seufzte leise. »Vor langer Zeit, als ich gerade nach Darkover gekommen war, hatte ich ein Erlebnis mit der Aldaran-Gabe. Deine Tante Ariel war mit Alanna schwanger, und es war der Tag, an dem dein Vetter Domenic bei diesem schrecklichen Kutschenunfall verletzt wurde. Es war einer der schlimmsten Tage meines Lebens, und ich habe immer versucht, mir einzureden, dass die Vision, die ich damals hatte, vor allem das Resultat meiner eigenen angespannten Gemütslage war. Aber ich weiß noch, dass ich damals dachte, sie sollte Deirdre heißen, nicht Alanna.« »Wieso?« Dann wusste sie also tatsächlich etwas, das sie ihm bisher verschwiegen hatte. Domenic begriff, dass seine Mutter von den Anforderungen der vergangenen Tage erschöpft war und daher ihre Deckung ein wenig sinken ließ, doch er fühlte sich komisch, während er wartete. Schließlich entschied er, dass Marguerida ihn als Erwachsenen ansprach und nicht als ein Kind, und er war sich nicht ganz sicher, ob er dafür bereit war.
»Weil es so viel wie Unruhestifterin bedeutet. Es war eine plötzliche Idee von mir, und ich habe nie jemandem davon erzählt. Ich wusste, dass Alanna schwierig sein würde, noch bevor sie zur Welt kam. Und mir war nie wohl bei dem Gedanken. Weißt du denn, was sie diesmal in Rage versetzt hat?« »Sie sagte, sie sei dem Ersticken nahe, aber sie hat mir auch erzählt, dass sie sich fühle, als wären … zwei Personen in ihr, die sich bekämpfen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass sie überschattet wurde, Mutter.« Marguerida schauderte. »Wenn ich diesen Ausdruck nie mehr höre, wird mir wohler sein, mein Sohn. Aber du hast Recht – sie wurde nicht überschattet. Das würde ich wissen, glaube ich … hoffe ich.« »Es tut mir Leid, dass Alanna und ich euch so viel Ärger machen. Du siehst sehr

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