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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Hermes. Vertrauen Sie mir, Domna , niemand wird in Ihre Privatsphäre eindringen.« Sie fürchtet sich sehr, Mik, aber ich muss sagen, sie verbirgt es sehr gut.
    »Würde ich es denn bemerken, falls jemand eindringt?« fragte Katherine freimütig. Mikhail fühlte, wie ihr Herz ein wenig schneller schlug; seine Zuneigung zu der Frau wuchs.
    »Nein«, gab Marguerida ruhig zu. »Und ich kann Ihre obersten Gedanken hören, wenn ich mich auf Ihre Person konzentriere. Dennoch machen Sie sich grundlos Sorgen. Die Darkovaner sind in diesen Dingen äußerst gewissenhaft.« »Das müssen sie wohl, sonst wären hier wahrscheinlich alle verrückt.« Katherine seufzte und trank mit einer nervösen Geste ihren halben Becher leer. »Wenn ich wieder arbeiten kann, geht es mir sicher besser.« »Arbeiten?« Mikhail sah sie an und bemerkte, wie der Wein ihr Unbehagen langsam vertrieb.
    »Katherine ist eine ausgezeichnete Malerin und hat einen großen Teil ihrer Kleidung zurückgelassen, damit sie Farben und Pinsel mitnehmen konnte.« Herm lächelte seine Frau liebevoll an. »Ich habe sie kennen gelernt, als sie gerade ein Porträt malte.« Zur Hölle mit Gisela, weil sie uns hereingelegt hat – ich hätte wissen müssen, dass sie etwas im Schilde führt. Mir ist es egal, wie ich angezogen bin, aber ich glaube, Kate wird meiner Schwester bei der ersten Gelegenheit die Augen ausstechen. Fast hätte ich vergessen, wie grundlos boshaft Gisela sein kann.
    »Eine Künstlerin, das ist ja wundervoll. Dann müssen wir Ihnen aber auch einen Raum zur Verfügung stellen, in dem Sie arbeiten können«, sagte Marguerida mit Nachdruck. »Mal überlegen. Ach ja, im zweiten Stock gibt es einen hübschen Raum mit anständigem Nordlicht. Er ist sehr ruhig, Sie werden also ungestört sein. Brauchen Sie eine Staffelei? Ich nehme an, wegen der Beschränkungen beim Gepäck werden Sie keine mitgebracht haben.« »Nein, da haben Sie Recht.« Katherine sah Marguerida erleichtert an. »Herm sagte mir nicht, worum es geht – er konnte es wohl auch nicht riskieren. Er befahl mir nur zu packen, und dann waren wir am Raumhafen, bevor ich wusste, wie mir geschieht. Nur gut, dass ich meinem Mann vertraue, denn andernfalls wären wir jetzt nicht hier. Aber es war sehr … beunruhigend.« »Das glaube ich gern«, erwiderte Marguerida teilnahmsvoll.
    Besser als jeder andere im Saal wusste sie, was es hieß, mitten in der Nacht ohne Erklärung aus dem Bett gerissen zu werden.
Ihre Erinnerungen an die Sharra-Rebellion waren zwar verschwommen, denn sie war damals noch ein Kind gewesen, aber auch nach so vielen Jahren hatten sie noch etwas Verstörendes.
Entschlossen schob sie diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich darauf, Katherines Unbehagen zu zerstreuen.
»Wir müssen sofort eine Staffelei für Sie bauen lassen. Die Zimmerleute in der Burg schaffen das wahrscheinlich an einem Tag, wobei sie sich allerdings beklagen werden, dass man sie gehetzt habe und dass es keine gute Arbeit sei, weil das Holz nicht von der richtigen Sorte sei, und dann werden sie herumstehen und düster vor sich hin murmeln. Wahrscheinlich werden sie Ihnen erklären, es wäre besser gewesen, Eiche zu nehmen, sie hätten aber nur Kiefer zur Verfügung gehabt.« Endlich lachte Katherine. »Das kenne ich. Handwerker sind immer solche Perfektionisten. Leinwände kann ich hier wohl nicht bekommen, oder?« »Wir haben zwar Leinwand, aber nicht von der Qualität, wie man sie für Gemälde braucht, nur für Überdachungen und Zelte. Kommen Sie denn auch mit Holz zurecht? Davon gibt es genug, und unsere Maler hier arbeiten alle auf Holztafeln.« »Vielleicht kann Meister Gilhooly welche zur Verfügung stellen«, schlug Mikhail vor. »Er ist der Vorsteher der Malergilde, zugegebenermaßen eine sehr kleine Gemeinde. Aber wahrscheinlich können sie Ihne n Holztafeln und alles andere besorgen, auch Pigmente.« »Das wäre wunderbar. Meine Vorräte sind begrenzt, und es sieht nicht so aus, als könnte ich Nachschub besorgen, wenn sie erschöpft sind. Ich muss zugeben, ich bin sehr verwöhnt, da ich mich bisher nur an den Computer setzen und bestellen musste, und alles, was ich brauchte, wurde binnen Stunden geliefert.« Nicht zu glauben, dass ich hier stehe und mit diesen wildfremden Leuten über Malerfarben rede, als gäbe es nichts Wichtigeres. Warum trägt Mikhail im Haus einen Handschuh – ist seine Hand vielleicht vernarbt oder so? Und Marguerida trägt auch welche, Gisela hingegen nicht. Es ist

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