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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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umspielte.
    »Sie fühlen sich sehr warm an«, sagte er und beugte seinen Kopf vor, sodass sein Atem die weichen Haarsträhnen über ihrem Ohr bewegte. Wäre er mit ihr allein gewesen, hätte er sie nach der alten Handschrift fragen und erfahren können, wo sie war und welche Sicherheitsvorkehrungen die Galerie getroffen hatte, um das Buch zu schützen. »Fühlen Sie sich nicht wohl?«
    »Es geht mir gut.« Chris drückte sich weder an ihn noch widersetzte sie sich seiner Führung. Trotzdem hielt sie beim Tanz einen gebührenden Abstand. Sie sah nicht zu ihm auf, sondern hielt ihre Augen auf den grauhaarigen Sänger der Band gerichtet, der gerade die Worte eines gefühlvollen Songs summte.
    »Es ist schön, nicht wahr?«, fragte sie. »Ich glaube, das war der einzige Hit, den Spandau Ballet je hatte.«
    »Spandau Ballet.« Er hatte von vielen Tanzbands gehört, aber nie von dieser. »Ich kann nicht behaupten, dass ich sie kenne.«
    »Das war vor unserer Zeit«, sagte Chris. »Meine Mutter liebte dieses Lied.« Sie schloss die Augen, und ihre Stimme veränderte sich, wurde spröde und unpersönlich. »Woher wussten Sie, was ich trinke? Haben Sie die Kellnerin oder den Barkeeper gefragt?«
    »Weder noch.« Sie passte besser auf sich auf als ein Schotte auf seine Geldbörse, dachte Robin, während er die Frage lieber unbeantwortet ließ. Dann entschloss er sich, ihr die Wahrheit zu sagen, um zu sehen, wie sie reagierte. »Ich konnte den Geruch von Ginger Ale in Ihrem Atem riechen.«
    »Das konnten Sie nicht«, gab sie zurück. »Sie saßen mindestens drei Meter von mir entfernt.«
    »Leider Gottes bin ich mit einer sehr empfindlichen Nase gestraft.« Er nahm den Duft ihres langsamen, tiefen Atems in sich auf. »Sie riechen auch nach Regen, Kräutern, Honig und« – er beugte den Kopf nah an ihren Mund – »nach Maraschino-Kirschen. Haben Sie die gestohlen, als der Barkeeper nicht hinschaute?«
    »Nein, er hat zwei in den ersten Drink getan, den er mir gebracht hat.« Ihre cognacfarbenen Augen wurden misstrauisch. »Das ist ein ziemlich beeindruckender Trick.«
    Er hob die Schultern. »Das ist nichts.«
    »Ich habe meine Haare heute mit nach Regen duftendem Shampoo gewaschen und Conditioner genommen«, sagte Chris, »und ich habe eine Tasse Kräutertee mit Honig getrunken.«
    Er grinste. »Also hatte ich recht.«
    »Das alles habe ich gemacht, als ich heute Morgen aufgestanden bin«, fuhr sie fort. Sie wartete einen Augenblick. »Vor siebzehn Stunden.«
    Robins Lächeln verblasste, als ihre Worte ein Bild von ihr in seinem Bett aufsteigen ließen, ihre blasse Haut und das rotbraune Haar auf dem dunklen Ocker seines seidenen Lakens, die Arme geöffnet, um ihn zu empfangen. Das Buch konnte warten; sie zu besitzen konnte es nicht. Er würde die Festung, die sie um ihr Herz aufgebaut hatte, belagern müssen, und zwar schnell, bevor ihr Misstrauen sie von ihm entfernte.
    »Wenn das ein Scherz ist, dann ist es ein guter«, fuhr Chris fort. »Hat Hutchins Sie dazu angestiftet?«
    »Ich kenne niemanden namens Hutchins.« Er konnte kaum sprechen, weil ein tiefes Verlangen ihn durchströmte, seine Leisten durchfuhr und seinen Schwanz hart werden ließ, während er nach einer Möglichkeit suchte, seine Fantasie Realität werden zu lassen. Da er zuvor etwas getrunken hatte, konnte er einigermaßen die Kontrolle über sich behalten und das Verlangen nach ihr zügeln, doch plötzlich traute Robin sich selbst nicht mehr. »Ich treibe keine Scherze mit Ihnen.«
    »Nein?« Sie klang unsicher.
    Robin konnte nicht denken, nicht mit diesem pulsierenden Verlangen in seinem Kopf. Er durfte keinen weiteren Augenblick wie diesen zulassen. Er musste sie haben. Heute Nacht. Jetzt . Er besaß eine Reihe von Suiten im Hotel, in denen er häufig willige Frauen benutzte. Das Einzige, das ihn daran hinderte, sie an sich zu ziehen und sie zum nächsten Aufzug zu tragen, war der Klang ihrer Stimme, die ihm immer neue Fragen stellte.
    »Kennen Sie einen blonden Mann, der ziemlich rote Kleidung trägt?« Sie nickte zur anderen Seite der Tanzfläche. »Dort drüben steht jemand, der Sie die ganze Zeit anstarrt.«
    Robin blickte hinüber und sah seinen Seneschall, Will Scarlet. Er machte eine angedeutete Geste hinter Chris’ Rücken, woraufhin Will eine finstere Miene aufsetzte und in der Menge verschwand.
    »Beachten Sie ihn einfach nicht.« Er bemerkte, wie die anderen Paare ihn anstarrten und anlächelten, und verstand, dass er sich nicht unter

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