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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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sehr die Geschichte von der rasanten Romanze ihrer Eltern Chris auch gefiel, sie war auch Realistin. Diese Art von Leidenschaft hatte sie nie verspürt, und ihre persönlichen Wünsche hatten bei ihren Entscheidungen selten eine wirkliche Rolle gespielt. Sie tat, was immer nötig war, um ihre Ziele zu erreichen, ein Problem zu lösen oder ihren Job zu erledigen. Eines Tages würde genug Zeit sein für die Liebe; bis dahin erlaubte sie weder ihren Gefühlen noch ihren Bedürfnissen, ihr Leben zu bestimmen.
    Jetzt war sie hier, stand am Eingang zur Lobby des Armstrong-Gebäudes, schaute nach oben zu den Fenstern im obersten Stockwerk und dachte über den Mann nach, der dahinter wohnte.
    Wer ist er, und wie kann er sich das leisten?
    Chris schaute auf die Leiste mit den Klingeln. Ein einziges, ordentlich getipptes Schild zeigte den offensichtlich einzigen Bewohner des Gebäudes: ARCHER ENTERPRISES , INC .
    »Wenn Sie hereinkommen möchten«, sagte eine bekannte Stimme über die Gegensprechanlage, »müssen Sie eine dieser Klingeln drücken, um zu zeigen, dass Sie vor der Tür stehen.«
    Sie schaute in die Linse der eingelassenen Überwachungskamera über der Klingelleiste. »Aber Sie wissen doch bereits, dass ich hier bin.« Sie drückte keinen der Knöpfe. »Haben Sie mich schon die ganze Zeit über beobachtet?«
    »Nein. Ich war zu sehr damit beschäftigt, auf Knien zu beten. Kommen Sie rauf.« Ein elektrischer Summer öffnete die Türverriegelung.
    Chris mochte keine Überraschungen. Sie zog es vor, Zeit zu haben, um über ihre Handlungen nachzudenken, ihre Beweggründe zu analysieren und ihre Entscheidungen von dem abhängig zu machen, was sich wirklich gehörte. Ein kühler Luftzug aus dem Nichts bereitete ihr eine Gänsehaut und jagte ihr einen kalten Schauder über den Rücken, so, als wäre die warme Sommernacht plötzlich in Eiseskälte umgeschlagen.
    Die Wahrheit war doch, dass sie diesen Mann nicht kannte. In Wirklichkeit konnte er alles sein, von einem sexsüchtigen Sadisten bis hin zu einem Serienkiller. Trotz ihrer Ausbildung und ihres Selbstvertrauens durfte sie sich keiner solch intimen Situation mit ihm alleine aussetzen. Und er hatte absolut klargemacht, was er wollte, sodass jeder weitere freiwillige Kontakt von ihrer Seite einer Einwilligung gleichkäme.
    … Sie müssen es auch wollen.
    Der Summer machte sich über sie lustig, er hetzte sie, schaltete ihren gesunden Menschenverstand einfach aus und hieß sie, zu ihm zu gehen. Sie wusste, dass sie, wenn sie jetzt in dieses Gebäude trat, weit mehr riskieren würde als nur ihre eigene Sicherheit. Ihre Grenzen guten Benehmens existierten aus sehr gutem Grund. Sie war in diese Stadt gekommen, um einen wichtigen Job zu erledigen, einen, der den Beginn oder das Ende ihrer Karriere bedeuten konnte. Sie hatte Schulden, die sie begleichen und einen Ruf, den sie wiederherstellen musste. Die Festnahme des Magiers bedeutete die einzige reelle Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Sie hatte keine Zeit für One-Night-Stands.
    Dann sorg dafür, dass dieser es wert ist.
    Den Bruchteil einer Sekunde, bevor der Summer wieder verstummte, öffnete Chris die Tür und ging hinein.
    Rot-, Gold- und Brauntöne dominierten die Lobby, in der alles geschickt um eine aus schwerem Walnussholz gefertigte Rezeption angeordnet war. Mehrere Michael-Tischler-Drucke, die verschiedene Panoramen der Catskill Mountains zeigten, hingen an den Wänden hinter halbmondförmig angeordneten Ansammlungen von roten Ledersesseln und Sofas. Große Mandalas aus poliertem Achat standen auf breiten Tischen, gehalten von Sockeln, die ein geschickter Schreiner in die Form von Baumstümpfen gebracht hatte. Die polierten, hölzernen Bodenfliesen spiegelten sanft das bernsteinfarbene Licht, das aus einer Reihe von riesigen, runden Kupferkugeln an der hohen Kassettendecke fiel.
    Willkommen, Madam , sagte diese Lobby, als wäre sie ein hochnäsiger englischer Butler. Wenn Sie nach dem Preis fragen müssen, dann können Sie es sich wahrscheinlich nicht leisten.
    Chris hatte Ahnung von Inneneinrichtung und wusste ungefähr, was es kostete, diese Art von ruhigem, glänzendem Wohlstand zu erreichen. Wenn Rob Archer Enterprises besaß, dann hatte er ernsthaft Geld, und er scheute sich auch nicht, es auszugeben.
    Sie zögerte vor den Türen des Aufzuges. Auf einem kleinen Tisch daneben blühte ein Arrangement aus vier elfenbeinfarbenen Pfingstrosen in einer flachen, blutroten Glasschale. Sie berührte die

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