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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Stunden, die sie mit ihm verbracht hatte, in ihrem Kopf auf.
    Sie würde nicht an den Sex denken.
    Chris hielt zusammen mit Robin vor einer großen Brünetten an, die einen schicken, schwarzen Hosenanzug trug und gerade die Anzeigetafeln nach der Gate-Nummer ihres Fliegers durchsuchte. Lange Perlenketten zogen sich von ihrem Hals bis zu ihrer Hüfte, und zwei weitere Perlen glänzten in den Diamantfassungen ihrer Ohrringe. Sie hatte den Körper einer Göttin und das Gesicht eines dunklen Engels.
    » Bellissima .« Robin zog die von Ringen verzierte Hand der Brünetten an die Lippen und küsste ihren Handrücken.
    »Ich spreche Englisch«, sagte die Brünette, und ihre Überraschung verwandelte sich schnell in Freude. »Du bist sehr gut aussehend, caro . Kenne ich dich?«
    »In deinem Herzen tust du es«, sagte er und schaffte es, diese haarsträubenden Worte auszusprechen, ohne dabei das Gesicht zu verziehen. Er warf einen Blick zu dem Ticket in ihrer Hand. »Du bist auf dem Weg nach Mailand?«
    Sie nickte. »Ich besuche für eine Woche meine Schwester. Wir wollen Schuhe kaufen gehen.«
    Robin legte die Hand an ihre Wange. »Dann wird es dir nichts ausmachen, wenn wir in deiner Wohnung wohnen, während du weg bist.«
    Chris wollte protestieren, verfiel aber in Schweigen, als die Brünette einen Schlüsselring aus der Tasche zog und auf Italienisch etwas sagte, was nach einer Wegbeschreibung klang. Chris schaffte es nicht, einen überraschten Ausruf zu unterdrücken, als die Brünette Robin außerdem zwei Kreditkarten und ein Bündel Scheine gab.
    »Du bist so großzügig. Wir werden uns gut um alles kümmern, während du in Mailand bist«, versprach Robin, beugte sich vor und küsste sie sanft auf beide Wangen. »Du wirst dich an uns nur als gute Freunde erinnern, die für dich auf deine Wohnung aufpassen. Und jetzt beeil dich, sonst verpasst du deinen Flug.«
    »Das war einfach.« Chris beobachtete, wie die Brünette davonging. »Warum hast du sie nicht auch noch gefragt, ob wir ihr Auto leihen können, wenn du schon dabei warst?«
    »Das habe ich. Es ist ein cremefarbenes Mercedes-Cabrio. Sie hat gesagt, es steht auf dem Langzeitparkplatz.« Robin ließ den Schlüsselbund einmal herumwirbeln, bevor er ihn einsteckte und wieder nach ihrer Hand griff. »Komm jetzt, Liebes.«
    Sie war mit einem Mann in Rom, der so beiläufig Dinge stahl wie andere Leute sich die Hände abtrockneten. Er nahm sich, was auch immer er wollte oder brauchte. Und er machte es noch schlimmer, indem er es Leuten wegnahm, die wahrscheinlich keine Ahnung hatten, dass sie ihm überhaupt etwas gaben.
    Kein Wunder, dass er Dieb geworden war. Für ihn musste die Welt ein einziges Geschenk sein.
    Chris wusste auch, warum sie das so störte. Als Pflegekind hatte sie nie etwas anderes besessen als die Kleidung, die sie trug, und das Essen, das die Betreuer ihr gaben. Hätte es die Renshaws nicht gegeben, wäre sie vielleicht selbst zur Diebin geworden. Durch die Adoption hatten ihre Eltern sie vor der Gleichgültigkeit des Systems gerettet und damit auch vor der unvermeidlichen Abwärtsspirale, in die fast jedes ungewollte Kind geriet, das diesem System ausgeliefert war. Hätte es ihre Mom und ihren Dad nicht gegeben, hätte das Verhalten ihrer leiblichen Mutter aus ihr ziemlich sicher einen Junkie oder eine Hure gemacht.
    Chris spürte Ekel, weil sie bei Robins Verbrechen mitspielte, um Hutch zu retten – allerdings mehr vor sich selbst als vor ihm. Aber was ihr wirklich an die Nieren ging, was jeden Moment dafür sorgen würde, dass sie aus der Haut fuhr, war die Art und Weise, wie Robin ständig mit dem Daumen ihren Handrücken streichelte, sie anlächelte und sich insgesamt benahm, als befänden sie sich auf Hochzeitsreise.
    Oder die Tatsache, dass sie sich in einem versteckten, sehnsüchtigen Teil ihres Herzens wünschte, es wäre ihre Hochzeitsreise.
    Robin fand den Mercedes und schloss ihr so selbstverständlich die Beifahrertür auf, als gehörte ihm das Auto. Sie behandelte er genauso: als würde sie bei allem mitspielen, was er tat, nur weil sie mitgekommen war.
    »Soll ich das Dach runterklappen? Es ist ein wunderschöner Abend.« Als sie keine Anstalten machte, einzusteigen, zog er an ihrer Hand. »Wir haben nur zwei Tage Zeit, Christal. Steig ein.«
    »Ich heiße nicht Christal. Dieses Auto gehört dir nicht, und ich auch nicht.« Chris drehte ihre Hand, aber er hielt sie fest. Wenn er sie nicht sofort losließ, würde sie sich zum Narren

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