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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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– er war als Leibeigener geboren und aufgezogen worden und von Kindesbeinen darauf vorbereitet worden, das Land zu bestellen –, aber seine Familie war überglücklich gewesen. Nun würden sie während der mageren Jahre nicht mehr hungern müssen, Philippe würde sich dank seiner Position um sie kümmern können. Und das hatte er getan, selbst nachdem er zusammen mit seinem Meister seinen Eid abgelegt hatte und aufgebrochen war, um mit den Templern im Heiligen Land zu kämpfen.
    Er hatte sich das letzte Geschenk, das er seiner Familie von den Kreuzzügen mitgebracht hatte, nie verziehen. Die Krankheit, die ihn unter die Erde gebracht hatte, hatte erst seine Eltern und seine Schwestern getötet. Und anders als er waren sie nie wiederauferstanden, um als Darkyn zu leben.
    Es waren Jahrhunderte vergangen, seitdem er die sinnlose Totenwache an ihren Gräbern gehalten hatte, um darauf zu warten, dass sie sich ihm anschlossen. Es war Cyprien gewesen, der ihn fortgelockt hatte, Cyprien, der ihn davon abgehalten hatte, vor Trauer dem Wahnsinn zu verfallen. Michaels Freundlichkeit und Verständnis hatten mehr dafür gesorgt, die Verbindung zwischen ihnen zu vertiefen als der Fluch, der auf ihren Seelen lag. Philippe hatte gelobt, den Rest seines langen Lebens in den Diensten seines Meisters zu verbringen.
    Und diese Verbindung war erhalten geblieben bis vor fünf Jahren, als Michael Cyprien nach Jahrhunderten, die er allein durch die Nacht gewandelt war, Alexandra Keller gefunden hatte, die menschliche Ärztin, die zu seiner Sygkenis geworden war, seiner Gefährtin fürs Leben.
    Sobald Philippe verstanden hatte, wie tief die Verbindung zwischen seinem Meister und der Ärztin war, hatte er sich bemüht, die Frau nicht abzulehnen. Sie hatte ihn zuerst auch nicht besonders gemocht, aber mit der Zeit waren sie erst zu widerwilligen Verbündeten und dann zu Freunden geworden.
    Tatsächlich erinnerte Alexandra ihn sehr an seine ältere Schwester Maeve, auch eine kleine, willensstarke Frau. Er zweifelte nicht daran, dass Alexandra Cyprien genauso sehr liebte, wie Philippe es tat. Die Ärztin hatte fast ihr gesamtes menschliches Leben aufgegeben, um mit Michael zusammen zu sein.
    Doch sie hatte sich noch nicht mit ihrer Wahl abgefunden, und manchmal fürchtete Philippe, dass ihr das nie gelingen würde.
    Philippe verbrachte die meiste Zeit beim conseil supérieur mit den Seneschallen der anderen Seigneurs, wo sie über Haushaltsangelegenheiten sprachen und über diverse Intrigen tratschten. Als der Neuankömmling wurde Philippe über Cyprien und das Leben in Amerika ausgefragt genauso wie über seine Meinung zu einigen der umstritteneren Entscheidungen, die sein Meister getroffen hatte.
    »Mein Meister Sevarus ist fast erstickt, als ich ihm von dem weiblichen Seneschall berichtete, den Cyprien zur Suzeränin des Realm ernannt hat«, erzählte Connor, ein vorlauter Ire. »Danach hat er mir einen einstündigen Vortrag darüber gehalten, dass ich mir keinen höheren Rang anmaßen sollte, als mir zusteht.«
    Derek, ein stämmiger Norweger, der Gilanden diente, grunzte. »Meinem Meister hat es auch nicht besonders gefallen. Er kann mit Frauen nichts anfangen, ob nun menschlich oder Kyn, und auf keinen Fall sollten sie herrschen.«
    »Man sagt, sie wäre ein Mannsweib, Navarre«, fügte Helmut, Solanges Seneschall, hinzu. »Vögelt sie Frauen oder tut sie nur so?«
    »Suzeränin Jayr hat Lord Byrne zu ihrem Seneschall und ihrem Sygkenis ernannt«, erklärte Philippe und genoss die Überraschung auf den Gesichtern um den Tisch. »Ich würde wetten, dass sie keine Zeit hat, sich mit jemand anderem einzulassen.«
    »Zumindest ist die Heilerin Eures Meisters damit zufrieden, sich um die Kranken zu kümmern, wie Frauen es tun sollten«, warf Poldar, Tristans Seneschall, ein. »Mir schaudert bei dem Gedanken an eine Frau beim Tribunal, die unser Schicksal entscheidet.«
    Garza, Cordobas Mann, schnaubte. »Es war besser, als sie noch unser Besitz waren, wie die Leibeigenen und das Land. So konnten sie nicht unsere Kleidung tragen und Sport machen und fluchen wie der verdorbenste Seemann. Einige unserer Frauen haben von meinem Meister erbeten, Kurse für diese schrecklichen Computer nehmen zu dürfen, und wollen mehr über die sterbliche Welt erfahren.«
    »Deswegen hat mein Meister unseren Menschen in unserem Heimatland den Zugang zum Internet verbieten lassen«, warf Shalan, Zhangs Seneschall, in die Runde. »Es bringt sie nur auf dumme

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