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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Alex. Wer weiß, wie lange er brauchen wird, um die Bedienungsanleitungen zu besorgen? Warum zur Hölle willst du wissen, wie das alles funktioniert? Du wirst das doch sowieso nicht benutzen. Du wirst hier niemals rauskommen.
    Alex stimmte ihrem gesunden Menschenverstand zu, aber es ging um mehr als darum, dem Monster zu helfen, das sie entführt hatte. Richards verändertes Blut ließ sie vielleicht etwas entdecken, das sie bis jetzt bei ihren Untersuchungen der Kyn nicht gefunden hatte. Etwas, das ihren Zustand heilen würde, sodass sie in ihr altes Leben zurückkehren konnte.
    Scheiß auf das Leben. Du brauchst Michael.
    »Nicht so voreilig, Highlord.« Sie ging zum Untersuchungstisch. »Ich kann Sie zumindest untersuchen.«
    Richard wandte sich zu ihr um und nahm die Maske ab. Aus den Augenwinkeln sah Alex, dass sich Eliane hastig abwandte, so als widere sie der Anblick der entstellten Gesichtszüge des Highlords an.
    Das Gesicht des Highlords war, wie Alex gestehen musste, wirklich ziemlich abstoßend. Schwarze und silberne Haarstoppeln schwärzten die Haut um seine hervorstehenden Augen, seinen lippenlosen Mund und die flache Nase.
    Und seine Knochenstruktur war ein absoluter Albtraum. Seine Stirn war weg, genauso wie sein Kinn und die untere Hälfte seiner Wangenknochen. Sie sah genauer hin und stellte fest, dass die Knochen nicht entfernt oder gebrochen worden waren; sie waren einfach nicht mehr da. Stachelige Büschel weißer Haare sprossen aus seinen Augenbrauen, die zu einem einzigen, gut sieben Zentimeter breiten Haarstreifen zusammengewachsen waren, der quer über die grobschlächtig vorstehende Hautfalte verlief, die seine Augen beschattete.
    Die Gesichtszüge allein wären schon schlimm genug gewesen, aber Richards menschliche Stimme aus diesem Mund zu hören und die Intelligenz in diesen fremdartigen Augen zu sehen, wirkte so, als wäre ein Mensch im Körper einer Bestie gefangen – als wäre Richard bei lebendigem Leib verschlungen worden.
    Alex zog es definitiv vor, wenn er der Mann hinter der Maske war. Aber nachdem sie jahrelang einige der schlimmsten Gesichtsverletzungen gerichtet hatte, die Menschen erleiden konnten, war sie relativ immun gegen das Unnatürliche und Abstoßende, selbst wenn es so extrem war wie in Richards Fall.
    »Ziehen Sie sich aus und legen Sie sich auf den Tisch.« Sie griff nach einem Paar Handschuhe. Als sich der Highlord nicht bewegte, sah sie ihn an. »Was, können Sie sich nicht allein ausziehen? Soll ich nach dem Kammerdiener rufen?«
    »Ich kann mich entkleiden.« Als er seinen Umhang ablegte, senkte er die Augenlider und versteckte die Hälfte seiner mandelförmigen, goldgrünen Augen mit der geschlitzten Pupille. »Waren Sie bei Cyprien auch so barsch und fordernd?«
    »Viel schlimmer. Er musste Ohrenstöpsel tragen.« Sie ging um ihn herum und winkte die Französin zu sich. »Können Sie Notizen machen, oder verstößt das gegen Ihren heiligen Eid, nur herumzustehen und nichts zu tun, damit Sie geschniegelt und hübsch aussehen?«
    »Ich werde assistieren.« Eliane klang reserviert und gleichgültig wie immer, aber ihre Hände zitterten, als sie das Klemmbrett mit der Tabelle entgegennahm, das Alex ihr gab, und ihre Atmung klang wie die von jemandem, der gleich einen akuten Asthmaanfall bekommen würde.
    »Vielleicht sollten Sie jemanden rufen, der Ihnen hilft«, schlug Alex vor und fing sich einen bösen Blick ein. »Ups. Schon verstanden.«
    Alex nahm Richards Kleidung, während er sie auszog, und legte sie über die Lehne eines Stuhls. Dadurch konnte sie ihre eigene Reaktion auf die extreme körperliche Mutation des Highlords besser verbergen.
    Die Veränderungen hatten seinen Körper noch heftiger entstellt als sein Gesicht und seinen Schädel, hatten die Wirbelsäule an drei Stellen gebogen und die Ellenbogen- und Kniegelenke in die jeweils andere Richtung gebogen. Seine vergrößerten Hände und Füße waren nicht mehr erkennbar menschlich.
    »Sind Sie bereit?«, fragte sie, als er nackt vor ihr stand. Nachdem er genickt hatte, sagte sie zu Eliane: »Also gut, Blondie, fang an zu schreiben. Patient ist Richard Tremayne, ein mutierter menschlicher Mann, ungefähr siebenhundert Jahre alt. Kommen Sie hier rüber.« Sie ließ ihn auf die Waage steigen und maß seine Größe. »Ein Meter achtzig groß, fünfundachtzig Kilo schwer. Sind das ungefähr die Maße, die Sie vor der Veränderung hatten?«
    »Ja.«
    »Kein Verlust an Körpermasse«, sagte sie. »Also

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