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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Richard und erzähle ihm alles.«
    »Nur zu.« Elizabeth ließ ihr blutverschmiertes Taschentuch auf den Boden fallen. »Ich habe das schon hundertmal gemacht, und es war Richard immer egal. Er hat mich sogar einige der gefangenen Brüder foltern lassen. Sehen Sie, Doktor, die Angst und die Schmerzen, die sie empfinden, kommen nämlich von meinem Talent.«
    Alex schlug mit der Faust in Elizabeth’ Magen und schleuderte sie gegen eine der Bernsteinpaneelen. Sie wollte ihr nachsetzen, um sie noch einmal zu schlagen, aber dieses Mal hielt sie jemand von hinten fest.
    »Genug.« Eliane, mit einer Betäubungswaffe in der Hand. »Ich bitte um Entschuldigung wegen der Störung, Mylady. Wache! Die Herrin ist fertig mit dem Menschen.«
    Stefan kam herein und führte John aus dem Zimmer.
    Als Alex sich zu befreien versuchte, drückte Eliane die Mündung der Pistole in ihre Seite. »Ich werde dafür sorgen, dass die Ärztin Euch nicht wieder belästigt.«
    »Von der Hure meines Mannes gerettet.« Elizabeth drückte sich von der Bernsteinpaneele ab und zupfte ihren Rock zurecht.
    »Du steckst deine Zähne nie wieder in meinen Bruder«, warnte Alex sie, »oder ich mache es zu meinem einzigen Lebensziel, dir dein hübsches Gesicht zu entstellen.«
    »Ach, wirklich.« Elizabeth’ Hand schoss vor und hielt Alex’ Gesicht in einem schmerzhaften Griff. Sie beugte sich vor und küsste sie beinahe auf den Mund, bevor sie hinzufügte: »Das Einzige, was Sie nicht tun sollten, Doktor, ist meinen Mann zu heilen. Wenn Sie es tun, dann bringe ich Ihren Bruder um und lasse Sie dabei zusehen.«
    Die Dunkelheit bewegte sich um Nick, wurde weniger leer, während die Schatten anschwollen. Was immer da passierte, sie sollte nicht Zeuge davon sein. Abgesehen von ihrem eigenen Körper konnte sie nichts hören oder sehen.
    Sie träumte.
    Ihre anderen Sinne sagten ihr, dass Gras, kühl und raschelnd, unter ihren Schritten platt gedrückt wurde und dass Gardenien und Rosen in der Nähe blühten. Ihre Haut prickelte erwartungsvoll und nahm die Beschaffenheit all der ungesehenen Dinge wahr, die sie streiften: den glatten Glanz der Blätter, die raue Unebenheit der Borke, das seidige Gleiten von Blütenblättern.
    Helen Keller im Nachtland zu sein war ungefähr so schlau, wie mit Rasierklingen Blinde Kuh zu spielen, deshalb lief Nick nicht weiter. »Ich bewege mich erst wieder, wenn jemand das Licht anmacht.«
    Jemand tat es.
    Nick sah, dass sie am Rand einer Bergwiese stand, ein Stück Wiese umsäumt von kilometerlangen Tannenwäldern und umgeben von hohen Bergen. Millionen von Löwenzahnpflanzen durchsetzten den grünen Teppich der Lichtung und erfüllten die Luft mit dem Flaum ihrer Samen, bei deren Anblick man sich etwas wünschen durfte.
    Trotz des Friedens und der Stille um sie herum spürte sie etwas auf sich zukommen und wappnete sich.
    Nichts berührte sie außer dem kühlen Wind und den herumfliegenden Löwenzahnsamen. Sie wollte sich gerade ins Gras setzen und auf das warten, was sich gefälligst zeigen sollte, und zwar schnell, als der Grüne Mann in Sicht kam und gut sechs Meter von ihr entfernt auf der anderen Seite die Wiese betrat. Er trug Vater Claudios blutverschmierte Hose, und seine blinden Augen glitzerten in einem metallisch grünen Licht.
    Nick sah ihn an. Er schien ihren Blick zu erwidern. »Gabriel?«
    Gabriel ist verloren.
    Er ging auf sie zu, und bei jedem seiner Schritte ließen die Löwenzahnpflanzen um seine Füße herum die Köpfe hängen und verwelkten. Die Luft im Traum wurde frostig.
    »Ich habe dich gefunden, erinnerst du dich?« Nick konnte ihren weißen Atem vor sich sehen, während sie sprach. »Wir sind ihnen entkommen.«
    Gabriel wird niemals frei sein. Gabriel starb in jenem Keller.
    Die Worte, nicht die Kälte, ließen sie zittern. »Und wer bist du dann?«
    Er blieb in der Nähe, aber außer Reichweite von ihr stehen. Der Überrest dessen, was er war. Ein Fetzen seiner Seele. Ich gehöre jetzt zu den Vielen .
    »Den Vielen was?«
    Sie sind überall um dich herum, wo auch immer du hingehst . Der Grüne Mann bewegte sich, zu plötzlich und schnell, als dass Nick ihm hätte ausweichen können, und warf sie auf den Rücken. Er lag mit seiner ganzen Länge auf ihr. Und doch siehst du sie nie .
    »Du bist der, der blind ist.« Sie wollte in den Wald zurückgehen, wo er nettere Dinge mit ihr gemacht hatte. Warum konnte sie nicht einen Albtraum haben, in dem sie Sex mit Gabriel hatte und er sie dem Entsetzen dauernder

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