Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
in dem Albtraum gefangen. »Hör zu, wir sind in Schwierigkeiten. Du schläfst neben mir. Versuch, aufzuwachen.«
    Gabriel schläft neben dir . Er wandte langsam den Kopf und taxierte ihre Lage. Ich existiere nur hier, mit dir.
    »Ich kann nicht mal kurz Pause machen, oder?« Sie bemerkte, dass jeder einzelne Löwenzahn auf der Wiese lebendig und wild geworden war. Ein Löwenzahnbiss in den Hintern war nicht lustig. Einhunderttausend davon … »Gib mir eine andere Möglichkeit.«
    Ich kann dir keine geben. Du kontrollierst dieses Nachtland. Du musst sie verbrennen.
    » Ich muss sie verbrennen.« Und da hatte sie doch glatt vergessen, einen Flammenwerfer einzupacken. »Mit was?«
    Das Tannennadelhaar des Grünen Mannes strich über ihre Wange. Es hat keinen Namen . Als Nick ihn anstarrte, umschloss er ihre Hand mit seiner. Was du empfindest, wenn wir uns berühren.
    Ach so, dieses Feuer. Die zähnefletschenden Löwenzahnpflanzen rissen sich jetzt selbst aus der Erde und wandten sich alle in ihre Richtung. »Wie?«
    Fühl es, halte es fest, benutze es . Er drückte ihre Hände flach auf den Boden und hielt ihre Handgelenke fest, sodass sie sie nicht mehr heben konnte. Schnell.
    Nick mochte das Gefühl von Gras unter ihren Handflächen nicht und auch nicht das merkwürdig windende Gefühl, das, wie sie vermutete, von dem Löwenzahn stammte, der unter ihr eingequetscht war.
    Der Griff des Grünen Mannes um ihre Handgelenke war jetzt fast schmerzhaft, drückte gegen ihre Knochen. Verbrenn sie jetzt, oder das Nachtland wird uns auseinanderreißen .
    Es kam nie so weit, dass sie wirklich verstand, was er von ihr wollte. Stattdessen biss etwas in Nicks Unterarm. Sie grub die Fingernägel in die Erde und spürte etwas in sich aufsteigen. Es breitete sich wie ein schlimmes Fieber oder ein ungeheurer Höhepunkt in ihr aus, war beides und nichts davon. Was immer es war, es schoss durch ihre Arme und aus ihren Händen heraus.
    Schwarzes Feuer kam um sie herum aus der Erde, ein dunkler Kreis, der sich rasch nach außen fraß und alle wilden Löwenzahnpflanzen auf seinem Weg zu kleinen Aschehäufchen verbrannte. Der Feuerring wurde immer größer, bis die gesamte Lichtung nur noch von glühender Asche bedeckt war, und kam schließlich am Waldrand zum Stehen.
    Sobald der Grüne Mann Nicks schmerzende Handgelenke losließ, rollte sie sich weg, ging auf die Knie und stand auf.
    Er erhob sich nicht, sondern schien auf die Füße zu fließen. Gabriel ist tot.
    »Er schläft neben mir in der Pension«, entgegnete Nick. »Ich kann spüren, wie er atmet. Du bist ein Teil von ihm. Wenn ihr wieder zusammenkommt – ein Mann seid anstatt zwei …«
    Der Grüne Mann schüttelte den Kopf. Der Körper lebt. Die Seele ist tot.
    Noch mehr Traumrätsel. »Könntest du nicht einmal so reden, dass ich dich auch verstehen kann?«
    Frag Gabriel, was er träumt . Der Grüne Mann wurde durchsichtig. Frag ihn, was er den Vielen zu fressen gibt. Das ist es, was uns trennt.
    Nick wurde mit einem Keuchen wach und sprang aus dem Bett. Wie im Traum war sie von Kopf bis Fuß nass, allerdings war es feuchter Schweiß anstatt vom Himmel fallendes Bachwasser. Sie blickte zurück und sah Gabriels vernarbten Oberkörper und sein zerzaustes Haar auf dem Kopfkissen. Er hatte sich von einem Lichtstrahl abgewandt, der durch eine Ritze in den Vorhängen am Fenster fiel.
    Nick beschloss, ihn nicht zu wecken, und zog sich leise an, bevor sie ihren Laptop hochfuhr. Mithilfe ihrer Landkarten der Region Midi-Pyrenées plante sie ihre Route zu Gabriels Anwesen in Toulouse. Selbst mit einer Pause würde sie ihn, wenn sie vor Sonnenuntergang losfuhren und einige Abkürzungen nahmen, gegen Mitternacht zu Hause abliefern können.
    Ihn dort bei seinem Diener zurückzulassen kam ihr ein bisschen unbarmherzig vor, aber sie mussten keine Fremden bleiben. Wenn sein Haus sicher genug war, würde sie ihn vielleicht fragen, ob sie ab und zu mal vorbeikommen konnte. Sie hatte nicht viele sichere Orte in Frankreich, an denen sie Unterschlupf fand. Es war vermutlich ein ziemlich cooles Haus. Viele reiche Leute mit großen Anwesen lebten in oder in der Nähe von Toulouse.
    Sie würde ihn hinbringen, sich verabschieden und weiterfahren. Unter diesen Umständen war es das Schlaueste. Sie konnte ihn derzeit in ihrem Leben nicht gebrauchen, und er brauchte sie ganz sicher nicht.
    Vielleicht würde sie zurückkommen und ihn wiedersehen, wenn sie die Madonna gefunden hatte. Um zu sehen, ob sie

Weitere Kostenlose Bücher